
Spieleklassiker: Kinofilm zu "Tetris" angekündigt
Spieleklassiker "Tetris" wird Science-Fiction-Film
Das beliebte Videospiel "Tetris" soll Grundlage eines Kinofilms werden. "Jedermann weiß, dass 'Tetris' eine der bekanntesten und beliebtesten Marken weltweit ist", lässt sich Larry Kasanoff, der Chef des amerikanischen Unternehmens Threshold Entertainment, in einer Pressemitteilung zitieren. Nun werde man auf dieser Grundlage eine epische Science-Fiction-Geschichte erzählen.
Der Online-Ausgabe des "Wall Street Journals" sagte Kasanoff: "Das ist kein Film, bei dem ein paar Linien über die Seite flitzen. Es ist nicht so, dass wir den geometrischen Figuren Füße verpassen werden." Die Namen des Regisseurs oder der Darsteller wurden nicht genannt. Dafür deutete Kasanoff an, es werde auch "ortsbasierte Unterhaltung" im Zusammenhang mit dem Film geben, also vermutlich eine Smartphone-Komponente. "Marken sind die neuen Hollywoodstars", behauptet der Filmproduzent.
Im Netz provozierte die Ankündigung am Dienstagabend eine Menge Spott. "Tetris wird ein Film. Was kommt als Nächstes, Pong?", twitterte der "Guardian" . US-Medien wie "Ars Technica" und "Engadget" betonten in ihren Meldungen gleich von vornherein, dass es sich bei der Filmankündigung nicht um einen Scherz handele.
Die Idee, "Tetris" zu verfilmen, ist nicht neu. Auf Videoplattformen kursieren diverse von Fans gemachte Fake-Trailer, die sich um den Spieleklassiker drehen. Einer der ältesten und handwerklich schwächeren Clips stammt aus dem Jahr 2006 und erzählt von einer Klötzchen-Attacke auf eine bis dato friedliche Nachbarschaft.
2008 wurde dann ein weiterer Fake-Trailer bei YouTube hochgeladen, vom Produktionsstudio Black20. Hier wird "Tetris" im Stil einer Superheldengeschichte inszeniert, mit Sprüchen wie "Ein Bruder stirbt. Ein Held wird geboren".
Der bislang wohl aufwendigste Trailer steht seit 2012 im Netz. Er wirbt für einen fiktiven Katastrophenfilm, vom Stil her erinnert der Clip tatsächlich an bombastisch anmutende Hollywood-Trailer.
Von den Machern von "Mortal Kombat"
Die Firma Threshold, die "Tetris" nun wirklich ins Kino bringen will, ist unter anderem für die Leinwand-Adaptionen des Kampfspiels "Mortal Kombat" bekannt. Der erste Film erschien 1995, sein Nachfolger "Mortal Kombat - Annihilation" 1997. Besonders der zweite Teil gilt als schlecht: Die Bewertungsplattform "Rotten Tomatoes" fasst 38 Kritikermeinungen mit diesem Satz zusammen: "Mit seinen oberflächlichen Charakteren, seinen Low-Budget-Spezialeffekten und hirnlosen Kampfszenen (...) schafft es 'Mortal Kombat - Annihilation', das niedrige Niveau des Vorgängers noch zu unterbieten."
Dass Spielverfilmungen bei Fans und Kritikern durchfallen, ist keine Ausnahme, sondern eher der Regelfall. Filme, die hinter den Erwartungen zurückblieben, waren zum Beispiel die Umsetzungen des Weltraumspiels "Wing Commander" und des Actionspiels "Max Payne". Auch die Realverfilmung des Nintendo-Klassikers "Super Mario Bros." aus dem Jahr 1993 haben viele Zuschauer in schlechter Erinnerung - trotz eines Ensembles, das Bob Hoskins (Mario) und Dennis Hopper (König Koopa) umfasste.
"Tetris" kam 1984 auf den Markt, entwickelt vom Moskauer Programmierer Alexej Paschitnow. Zum weltweiten Erfolg wurde es spätestens dank der Mithilfe von Nintendo: Das Unternehmen brachte das Spiel 1989 auf die mobile Spielekonsole Game Boy. Spielprinzip von "Tetris" ist es, mit von oben herabfallenden Blöcken auf dem Bildschirm eine durchgehende Mauer zu bauen. Wird eine Zeile vervollständigt, verschwindet sie.