Zlatan Ibrahimović über Fußballgame »Fifa«
»Wer gab ihnen das Recht, meinen Namen und mein Gesicht zu benutzen?«
Darf EA Zlatan Ibrahimović in sein Fußballgame »Fifa« integrieren? Wenn es nach dem Starstürmer geht, hat er dabei ein Wörtchen mitzureden. Das Unternehmen verweist auf Deals mit der Spielervertretung.
Der besondere Reiz an der Fußballsimulation »Fifa« liegt seit jeher darin, die jeweilige Lieblingsmannschaft, die eigenen Lieblingsspieler steuern zu können. Das ist auch in der aktuellen, im Oktober veröffentlichten Version »Fifa 21« nicht anders.
Wenig begeistert davon zeigt sich nun Zlatan Ibrahimović, Star der AC Mailand. Er schrieb bei Twitter, dass EA Sports ihn ohne seine Einwilligung zu einem Teil des Spiels gemacht habe und schiebt die Schuld der Spielervereinigung Fifpro (Fédération Internationale des Associations de Footballeurs Professionnels) zu.
Der nicht für seine Zurückhaltung bekannte Stürmer schrieb am Montagabend: »Wer hat EA Sports die Erlaubnis gegeben, meinen Namen und mein Gesicht zu verwenden? Fifpro? Mir ist nicht bewusst, dass ich dort Mitglied bin, und wenn ich es bin, dann wurde ich es durch irgendein schräges Manöver, ohne dass ich es wirklich wusste. Und ganz sicher habe ich weder der Fifa noch Fifpro erlaubt, mich zum Geldverdienen zu benutzen.«
Und Ibrahimović legte nach: »Jemand macht all diese Jahre lang Profit mit meinem Namen und meinem Gesicht, ohne irgendeine Vereinbarung. Zeit, das zu untersuchen.« Dass er Teil der »Fifa»-Reihe ist, weiß Ibrahimović mit Sicherheit schon länger – warum er die Fragen erst jetzt stellt, blieb unklar.
Fußballstar Gareth Bale, derzeit von Real Madrid an Tottenham Hotspur ausgeliehen, antwortete auf Ibrahimovićs Tweet mit den Worten: »Interessant. Was ist die Fifpro eigentlich?«
EA Sports teilte dazu auf Anfrage mit: »Um Jahr für Jahr eine authentische Spielerfahrung zu schaffen, arbeiten wir mit zahlreichen Ligen, Teams und einzelnen Talenten zusammen, um uns die Rechte zu sichern, das Aussehen der Spieler im Spiel zu integrieren. Dazu gehört eine seit Langem bestehende Beziehung mit der weltweiten Vereinigung von Profispielern Fifpro, die Partnerschaften mit einer Reihe von Lizenzgebern unterhält und Deals aushandelt, die den Spielern und ihren Gewerkschaften zugutekommen«.
Die Fifpro selbst will zunächst einmal nichts dazu sagen. Man werde sich melden, falls sich das ändert, heißt es in einer knappen E-Mail an den SPIEGEL.
Seit Juli läuft aber auch eine Klage von Hunderten Fußballprofis gegen Videospiel-, Wett- und andere Anbieter, die Statistiken der Athleten ohne jede Gegenleistung verwerten.