

Ein "einmaliges Konsolen-Erlebnis mit echtem 4K-Gaming und High-Fidelity-VR" - das versprach Microsoft 2016 für seine im November auf dem Markt gekommene Xbox One X. In den zwei Jahren, die seitdem vergangen sind, hat das Unternehmen seine Pläne, die virtuelle Realität (VR) auf die Luxusvariante seiner Xbox-One-Konsole zu bringen, aber wieder verworfen. Klargestellt wurde das vergangene Woche, auf der Spielemesse E3 in Los Angeles.
Man habe in Sachen Virtual Reality und Mixed Reality (MR) - die sich noch einmal von der Augmented Reality (AR) unterscheidet - keine Pläne speziell für Xbox-Konsolen, sagte dort Microsofts Marketing-Führungskraft Mike Nichols dem Magazin "GamesIndustry". Man sei der Ansicht, dass der PC die beste Plattform für besonders eindrückliche VR und MR sei. Bei der Xbox lege man den Fokus auf Erlebnisse, bei denen man auf dem Fernseher spielt.
Wirklich überraschend sind diese Aussagen nicht, Microsoft war bei seinen VR-Plänen für die Xbox One X nie wirklich ins Detail gegangen, es blieb bei vagen Ankündigungen. Auf dem PC dagegen waren Fortschritte in diesem Bereich klar bemerkbar: Letzten Herbst beispielsweise brachten mehrere Hardware-Firmen wie Acer sogenannte Windows-Mixed-Reality-Headsets auf den Markt.
Die Playstation 4 bietet VR
Grundsätzlich wäre die Xbox One X, die eine technisch überarbeitete Variante der Xbox One ist, durchaus in der Lage, VR-Brillen zu unterstützen: Sie ist nicht nur die derzeit teuerste, sondern auch die grundsätzlich leistungsstärkste Konsole auf dem Markt.
Dass VR sogar auf älteren Systemen möglich ist, hat Microsoft-Konkurrent Sony bewiesen. Über sein Zusatz-Set namens Playstation VR lassen sich mittlerweile sogar auf der 2013 erschienenen Playstation 4 sowie auf deren aufgebohrter Pro-Variante VR-Spiele spielen. Längst nicht alle diese Spiele sind empfehlenswert, mit Titeln wie "Farpoint", "Skyrim VR" und "Resident Evil 7" gibt es aber durchaus Playstation-VR-Titel, die wohl auch viele Xbox-Besitzer gern ausprobieren würden.
Welche VR-Spiele lohnen sich? In dieser Fotostrecke finden Sie 20 persönliche Tipps von SPIEGEL-Mitarbeitern aus Redaktion, IT und Tech Lab:
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"Beat Saber"
"Manchmal erwische ich mich dabei, zu faul zum VR-Spielen zu sein. 'Ich hab nur 15 Minuten, lohnt sich das ganze Brillen-Gedöns dafür wirklich?', frage ich mich dann. 'Beat Saber' aber ist ein Spiel, das so simpel und so mitreißend ist, dass ich selbst für fünf Minuten Spielzeit zu jeglichem Kabelumstecken bereit bin.
'Beat Saber' ist ein Rhythmus-Spiel im Stil von 'Guitar Hero' und Co.: Mit zwei über die Handcontroller gesteuerten Lichtschwertern gilt es, im Takt der Musik Klötzchen zu durchteilen, die auf den Spieler zufliegen - mal von oben, mal von unten, mal von der Seite. Manchmal muss man größeren Blöcken auch mit dem ganzen Körper ausweichen.
Die Songauswahl von 'Beat Saber' ist zwar überschaubar, die Dance-lastigen Lieder könnten passender kaum sein: Ich hoffe beim Spielen immer, dass niemand ins Zimmer kommt, während ich mich mit vollem Körpereinsatz durch die Level performe und mich abwechselnd wie Luke Skywalker oder Michael Jackson fühle." (Markus Böhm)
"Beat Saber" für Rift, Vive, Windows Mixed Reality, ca. 20 Euro
"Keep Talking and Nobody Explodes"
"Die Idee von 'Keep Talking and Nobody Explodes' finde ich genial: Ein Spieler trägt die VR-Brille, während sich ein oder mehrere Mitspieler über eine ausgedruckte Anleitung beugen und ihm erklären, wie er eine Bombe zu entschärfen hat, die er vor sich sieht. Selten war ein Videospiel geselliger - und selten habe ich mich beim Spielen mehr amüsiert.
Das Mitmachen erfordert minimale Eingewöhnungszeit, was das Rekrutieren neuer Mitspieler vereinfacht. Tatsächlich ist es von Vorteil, wenn entweder der Bombenentschärfer oder die Leser der Anleitung wenig Spielerfahrung haben, denn gerade so entstehen spannende Missverständnisse.
Bei der Weihnachtsfeier des SPIEGEL-Tech-Lab hatte ich 'Keep Talking and Nobody Explodes' eigentlich als Nebenattraktion aufgestellt. Schnell war es aber Mittelpunkt der Veranstaltung. Dass ich seitdem ein 'Bombenentschärfungshandbuch' im Büro liegen habe, hat Gott sei Dank noch niemand bemerkt." (Kai Hagelstein)
"Keep Talking and Nobody Explodes", für Rift, Vive, PSVR und einige Mobil-Headsets, ca. 15 Euro
"Moss"
"In der Kindheit war ich im Märchenwald: vor mir fantastische Szenarien, sich bewegende Figuren, die ihre Geschichten erzählen. 'Moss' bringt mich dahin zurück. Das Spiel weiß, dass ich da bin. Ich schwebe über der Welt und steuere die Heldin des Spiels: eine Maus. Noch nie hatte ich so ein starkes Bedürfnis, innezuhalten und jedes Detail dieser Miniaturwelt aufzunehmen. Vor mir breitet sich eine Mäusewelt aus, die von idyllischen Kleinstädten zu grausigen Ruinen reicht.
Meine Aufgabe in diesem Rätselspiel ist es, mit der Bewegungssteuerung des Playstation-4-Controllers Hindernisse aus dem Weg zu räumen, damit die Maus weiterkommt auf ihrer Reise, die kleine Welt zu retten - und ihren Onkel. Wenn ein Spiel VR-skeptische Menschen umstimmen kann, dann dieses." (Matthias Kreienbrink)
"Moss" für PSVR, ca. 30 Euro
"Wipeout Omega Collection"
"Mehr als zwei Rennen am Stück gehen nicht. Vor allem dann, wenn eine Strecke wie Empire Climb dabei ist, wo man zuerst senkrecht an einem Hochhaus hinaufgleitet, dann in eine Rechtskurve geht, um dann mit Vollgas wieder in die Tiefe zu stürzen. Nach drei Runden ist mein Kopf erst einmal damit beschäftigt, sich zu erholen: vom Rausch der Geschwindigkeit und von den Bewegungen, die das Bild macht, die in meinem Körper aber sonst nicht ankommen.
Und obwohl auch mein Magen kein Fan des Spiel ist: Der VR-Modus von 'Wipeout' ist großartig, auch wenn er anstrengend ist. Das Fahrgefühl, die Grafik und die Steuerung sind wegweisend. Sie machen eine relativ alte Serie wieder relevant und lösen im Grunde das ein, was das erste 'Wipeout' 1996 versprochen hat: ein Rennspiel der Zukunft zu sein." (Carsten Görig)
"Wipeout Omega Collection" für PSVR, ca. 35 Euro
"The Climb"
"Nachdem ich zum ersten Mal 'The Climb' gespielt hatte und mir die Brille vom Gesicht zog, waren meine Hände zu einer Art Kralle versteift, so sehr hatte ich mich an das Gamepad geklammert. Nur nicht loslassen und abstürzen von der Kletterwand! Der Blick nach unten ließ leichten Schwindel aufkommen.
Auch heute noch fasziniert mich die Klettersimulation, obwohl es viele actionreichere Spiele gibt. Für mich aber bietet 'The Climb' genau das richtige Maß an Nervenkitzel, gepaart mit etwas Meditativem. Mein Gegner bin vor allem ich selbst.
Mittlerweile würde ich zum Spielen auf keinen Fall mehr ein Gamepad benutzen, mit den Oculus-Touch-Controllern ist die Steuerung viel intuitiver und mein Klettertempo höher." (Angela Gruber)
"The Climb" für Rift, ca. 40 Euro
"Superhot VR"
"Das Spielprinzip dieses Shooters ist schnell erklärt: Solange ich mich nicht bewege, bleibt die Zeit stehen. Bewege ich mich, stürmen Angreifer auf mich zu oder schießen gar auf mich. Je mehr ich mich bewege, desto schneller vergeht die Zeit. Das klingt simpel, führt aber zu einem Präsenzgefühl, das seinesgleichen sucht.
In den Missionen des Spiels liegt oft nur ein Zentimeter zwischen einer Pistolenkugel und meiner Schläfe. Dass die Level farb- und alle Spielfiguren gesichtslos sind, tritt dabei in den Hintergrund - ein echtes Kunststück der Macher, genau wie der wohlbalancierte Schwierigkeitsgrad: Ich bin auch dann nicht frustriert, wenn ich ein Level zum zehnten Mal spiele, denn es geht schnell wieder von vorn los.
Und noch ein Hinweis aus eigener Erfahrung: Zum Spielen sollte man sich Platz schaffen, sonst schlägt man statt auf virtuelle Gegner schnell auf reale Wände ein." (Kai Hagelstein)
"Superhot VR" für Rift, Vive, Windows Mixed Reality, PSVR, ca. 23 Euro
"Brass Tactics"
"Grundsätzlich ist 'Brass Tactics' ein Multiplayer-Strategiespiel, es bietet aber auch einen Einzelspieler-Modus mit acht Schauplätzen. Aus der Vogelperspektive blickt man auf eine Art hübsch animierten Kriegsspiel-Sandkasten, gesteuert und navigiert wird das Spiel mit den eigenen virtuellen Händen. Durch die Einnahme von Regionen produziert man Rohstoffe, die man in das Aufrüsten der eigenen Burg, Türme zum Produzieren von Truppen oder in neue Truppen stecken kann.
Dass ein Strategiespiel in VR so gut funktioniert, hätte ich nicht gedacht. Man fühlt sich deutlich stärker in die Schlachten involviert als sonst. Schade finde ich allerdings, dass es relativ wenige Einheiten gibt. Dafür ist das Spiel recht zugänglich, nach zehn Minuten ist die Steuerung verstanden. Und die Schlachten passen auch in die Mittagspause, sie dauern selten länger als eine Stunde." (Martin Ermrich)
"Brass Tactics" für Rift, ca. 40 Euro
"Lone Echo"
"In 'Lone Echo' schlüpft der Spieler in die Rolle eines Androiden namens Jack. Mit den Touch-Controllern von Oculus bewegt man sich durch eine Weltraumstation und hilft Captain Olivia Rhodes in der Schwerelosigkeit dabei, Probleme auf der Station zu lösen. Voran kommt man, indem man sich mit den Händen an Stangen oder Wänden festhält oder abstößt - ein Bedienkonzept, das erstaunlich gut funktioniert und das jedenfalls bei mir auch kein bisschen auf den Magen schlägt.
Optisch gehört das Spiel zum Besten, was die virtuelle Realität zu bieten hat. Fasziniert hat mich trotzdem vor allem das Zusammenspiel mit Captain Rhodes, die nicht nur wie ein Mensch aussieht, sondern sich oft auch so verhält. Immer wieder war ich beim Spielen versucht, Dinge spaßeshalber in ihre Richtung zu werfen - einfach nur, weil sie darauf tatsächlich auch reagiert." (Markus Böhm)
"Lone Echo" für Rift, ca. 40 Euro
"Skyrim VR"
"Lange habe ich darauf gewartet, ein langes, vollständiges Rollenspiel in der virtuellen Realität zu spielen, dann kam 'Skyrim VR'. Vorweg: Nicht alles ist rosig in der VR-Welt von Himmelsrand. Matschige Texturen und zweifelhafte Kollisionsabfragen fielen mir beim Spielen der PSVR-Version schon kurz nach Spielbeginn negativ auf.
Trotzdem: Der Immersion schadet das nur marginal. Denn die epische Geschichte, die lebendige Fantasy-Welt und nicht zuletzt das hervorragende Präsenzgefühl zogen mich schnell in den Bann. Als ich dann mithilfe der Move-Controller Pfeil und Bogen spannen durfte, war ich vollständig im Spiel versunken. Und immerhin: Die Bewegungskrankheit, von der viele Spieler berichten, blieb mir erspart. Vielleicht ist mir 'Skyrim VR' auch deshalb so gut in Erinnerung." (Kai Hagelstein)
"Skyrim VR" für Rift, Vive, Windows Mixed Reality, PSVR, ca. 60 Euro
"Resident Evil 7"
"Für Horror-Fans gibt es bisher wohl kein besseres VR-Spiel als 'Resident Evil': Man setzt die Brille auf und befindet sich direkt in einer anderen Welt: in einer, in der es nicht mit rechten Dingen zugeht. Eine gruselige Familie und ein Horror-Haus erwarten einen.
Man muss nach Hinweisen suchen, Rätsel lösen, Schreckmomente ertragen. Immer wieder taucht eine Figur auf, die es auf einen abgesehen hat - teilweise mit krassen Szenen, die mich an die 'Saw'-Filmreihe erinnerten. Für Spieler mit schwachen Nerven ist 'Resident Evil 7' daher nichts. Immerhin kann man den VR-Modus der PSVR-Version auch beenden und ohne Brille weiterspielen.
Wer spielt, sollte darauf achten, dass niemand ins Zimmer kommt. Es könnte sehr schnell zu Verletzungen kommen, wenn einem plötzlich jemand in der Realität auf die Schulter klopft." (Nico Meyer)
"Resident Evil 7" für PSVR, ca. 30 Euro
"Star Trek: Bridge Crew"
"Nein, ein Trekkie bin ich nicht, wirklich nicht. Ich kenne außer Spock und Captain Kirk kaum ein Besatzungsmitglied der Raumschiffe, bin verloren, wenn es um verschiedene Generationen geht. 'Bridge Crew' hat mich trotzdem gepackt. Hier bin ich Teil einer Gruppe, die Raumschiffe aus "Star Trek" steuert, die Voyager oder die Enterprise etwa.
Die Momente, in denen ich das Steuer übernehme oder auf den interaktiven Karten den Kurs festlege oder auch die Bordverteidigung überprüfe, sind großartig, erst recht wenn ich mit Freunden den Multiplayermodus spiele. Ich fühle mich mittendrin und habe das Gefühl, mit meinem Team eine gute Sache zu machen. Ich freue mich, wenn ich zur Seite blicke und Spock sehe oder ein Augenzwinkern von Captain Kirk zu bekommen. Dummerweise ist es recht schwer, ein gutes Team zu organisieren, weshalb 'Bridge Crew' vor allem in meiner Erinnerung lebt." (Carsten Görig)
"Star Trek: Bridge Crew" für Rift, Vive, Windows Mixed Reality, PSVR, ca. 40 Euro
"Bound"
"Wenn ich Gemälde von M.C. Escher sehe, frage ich mich oft: Wie wäre es wohl, durch diese Gänge zu laufen? 'Bound' bringt mich der Antwort näher. Ich starte an einem Strand. Dort steht eine schwangere Frau. Ich bin nicht sie, doch steuere sie - bis sich alles ändert. Nun bin ich eine Ballerina in abstrakter Polygon-Optik. Ich muss das böse Wesen besiegen, das sich in der Ferne schlängelt. Laufe durch ein obskures Labyrinth, alles ist in Bewegung, verändert sich ständig.
Ich springe über Abgründe, tanze auf Knopfdruck, wodurch sich ein Schutzschild um mich bildet. Und ich erfahre nach und nach, dass diese Welt nur die unbewusste Auseinandersetzung mit Kindheitserinnerungen ist. 'Bound' ist auch ohne VR spielbar, macht aber deutlich, wie anders es sich anfühlt, im Spiel zu sein, statt vor dem Bildschirm zu sitzen." (Matthias Kreienbrink)
"Bound" für PSVR, ca. 20 Euro
"Robo Recall" für Rift, ca. 30 Euro
"In einer Zukunftswelt spielen die Dienstroboter verrückt. Ich habe den Auftrag, sie zu 'recallen', also zu vernichten. Man geht in dem Spiel nicht umher, sondern springt von Punkt zu Punkt, was den Magen schont. Wie ich schießen auch die Roboter, das aber zum Glück so langsam, dass man ihren Schüssen ausweichen kann.
Die Welt des Spiels ist extrem detailreich, das Ausweichen oder auch Fangen der Kugeln fühlt sich sehr nach 'Matrix' an. Auch das Springen klappt nach etwas Übung wie von selbst: Im Sprung kann man sich auch gleich drehen, das ermöglicht Überraschungsangriffe von hinten. Insgesamt ist das Spiel ein wenig zu leicht, dafür ist es aber sogar für Zuschauer spannend: Es macht viel Spaß, dem Spielenden beim Ausweichen vor den Kugeln zuzusehen." (Martin Ermrich)
"Robo Recall" für Rift, ca. 30 Euro
"Job Simulator"
"Für alle, die noch nie eine VR-Brille aufgesetzt haben, ist der 'Job Simulator' genau das Richtige. Hier kann man virtuell in einer Werkstatt, einem Schnellimbiss oder einem Büro arbeiten, so lernt man spielerisch den Umgang mit der Brille und den Controllern.
Egal, welchen Job man auswählt, am simulierten Arbeitsplatz finden sich verschiedene Gegenstände und Spielmöglichkeiten. Im Büro lässt sich die Kaffeemaschine bedienen und am Kopierer kann man sogar die eigene Hand kopieren.
Hat der Spieler genug Unfug gemacht, kann er noch kleinere Aufgaben erledigen: Im Supermarkt muss man die Waren der Kunden scannen und das Geld kassieren. Insgesamt ist der 'Job Simulator' ein kurzes und witziges Spiel, bei dem man trotz der Comicgrafik das Gefühl hat, mittendrin zu sein." (Nico Meyer)
"Job Simulator" für Rift, Vive, Windows Mixed Reality, PSVR, ca. 20 Euro
"Farpoint"
"Der Shooter 'Farpoint' überzeugt durch das Gadget zum Spiel: den Ziel-Controller von Sony. Dieser fühlt sich gut an, und es macht wirklich Spaß, damit ums virtuelle Überleben zu kämpfen. 'Farpoint' spielt auf einem fremden Planeten, den es zu erkunden gibt. Schnell wird klar: Man ist nicht allein. Spinnenartige Wesen in verschiedenen Größen fallen über einen her, und die Endgegner sind nicht ohne. Ein gelungenes Gemetzel.
Im Spiel wird eigentlich alles über den Controller gesteuert, was zunächst gewöhnungsbedürftig ist, aber funktioniert. Das Wechseln der Waffe klappt so: Einfach den Zielshooter einmal nach oben ziehen, sodass er in der Brille aus dem Blickfeld verschwindet, schon hat man ein Lasergewehr oder eine Shotgun in der Hand." (Nico Meyer)
"Farpoint" für PSVR , ca. 30 Euro ohne Controller, mit 80 Euro
"Rez Infinite"
"2001 war 'Rez' die Zukunft. Tetsuya Mizuguchis Werk war Kunst und Spiel zugleich: ein gelungener Versuch, viele Sinne anzusprechen, eine Art Rausch auf der Konsole zu erzeugen - und das in einer Zeit, als Videospiele noch hauptsächlich von Rittern, Orks und Zauberern dominiert wurden. 'Rez' war ein Fest für die Synapsen, und so fiel kaum auf, dass es im Kern ein ganz normaler Rail-Shooter war.
Genau dieser Kern aber ist es, der aus 'Rez' jetzt ein hervorragendes VR-Spiel macht. Wie auf Schienen werde ich durch die Level gefahren, kann mich umsehen, zielen, schießen und Musik erzeugen, die Grafik verändern, mich in einen Strom von Bildern und Klang fallen lassen. 'Rez Infinite', wie die VR-Version des Spieles heißt, ist eine Offenbarung." (Carsten Görig)
"Rez Infinite" für Rift, Vive, PSVR, ca. 25 Euro
"Tilt Brush"
"Googles 'Tilt Brush' ist eigentlich gar kein richtiges Spiel. Es gibt keine Regeln, kein Zeitlimit und kein klares Ziel. Dafür kann man sich in 'Tilt Brush' treiben lassen. Man steht in einem schwarzen Raum und kann dreidimensionale Gemälde erschaffen. Zur Verfügung steht eine Palette an Pinseln und Effekten, vom glitzernden Sternenstrahl bis hin zum flackernden Feuer.
Bis heute habe ich zwar kein Bild im schwarzen Raum geschaffen, das als mehr gelten könnte als Gekritzel voll mit funkelnden Sternen. Aber das ist mir egal. Auch ohne künstlerisches Talent macht 'Tilt Brush' einfach Spaß. Ich liebe es, mit ausholenden Bewegungen den Pinsel, Marker oder Regenbogen-Strahl durch den Raum zu ziehen und dann durchs Bild zu steigen, um die geschwungenen Linien von allen Seiten zu betrachten." (Angela Gruber)
"Tilt Brush" für Rift, Vive, ca. 20 Euro
"I expect you to die"
"Wer Room-Escape-Spiele mag, dem dürfte auch 'I expect you to die' gefallen. Das Rätselspiel versetzt den Spieler in eine Welt, die an die frühen "James Bond"-Filme erinnert. Als Geheimagent erfüllt man Aufträge, um die Welt vor dem bösen Dr. Zor zu retten. Unter anderem gilt es, sich selbst aus einem U-Boot zu retten.
'I expect you to die" ist mein bevorzugtes Spiel, wenn ich VR-Neulingen zeigen möchte, wie cool VR-Erfahrungen sind. Im Prinzip kann jeder sofort losspielen: greifen, schießen, klicken, Teekanne aus dem Zugfenster werfen, das alles ist intuitiv. Insgesamt unterhält das Spiel rund zwei bis drei Stunden, man kann es auch gut in 30-Minuten-Sessions unterteilt durchspielen."
(Martin Ermrich)
"I expect you to die", Rift, Vive, PSVR, ca. 23 Euro
"Pinball FX2 VR"
"Wer sagt eigentlich, dass VR-Spiele total intensiv und oft anstrengend sein müssen? Unter der Brille eine vergleichsweise ruhige Kugel schieben kann man in 'Pinball FX2 VR', einem idealen Feierabend-Spiel für alle, die wie ich für einen echten Flipper weder Geld noch Platz haben.
Das Spiel simuliert drei Tische, optisch ansprechend und mit stimmiger Physik. Man fühlt sich tatsächlich so, als stünde man in der Spielhalle vor einem echten Gerät. Teils lustig, teils zumindest nett anzusehen sind auch die VR-Spezialeffekte rund um die Tische: Wer am Unterwasser-Tisch flippert, an dem schwimmt schon mal ein Hai vorbei." (Markus Böhm)
"Pinball FX2 VR" für Rift, Vive und einige Mobilbrillen, ca. 15 Euro
"Manifest 99"
"Um dieses Spiel zu erklären, reicht ein Satz: In einem Zug schaue ich Krähen tief in die Augen. In 'Manifest 99' geht es ums Erleben und darum, das Erlebte zu deuten. Ich befinde mich auf einer Fahrt ins Unbekannte. In diesem fliegen mir immer wieder Krähen ins Blickfeld. Diesen schaue ich dann direkt in die Augen - indem ich meinen Kopf entsprechend bewege. Dadurch wechsle ich von einem Ort zum nächsten.
Auf der Reise durch den Zug erlebe ich die Geschichten von vier Charakteren. Von ihrem Leben, das sie zu diesem Zug führte. Die meiste Zeit fühle ich mich dabei wie in einem interaktiven Theaterstück, mit gut einer Stunde Dauer ist 'Manifest 99' auch kein langes Erlebnis. Es ist aber eines, das andeutet, wie anders VR Geschichten inszenieren kann." (Matthias Kreienbrink)
"Manifest 99" für Rift, Vive, PSVR, ca. 6 Euro
"Assassin's Creed: Odyssey" (Ubisoft: Playstation 4, Xbox One, PC, erscheint am 5. Oktober)
Nach einem Extrajahr Pause vor dem jüngsten Teil "Origins" führt Ubisoft die "Assassin's Creed"-Reihe jetzt offenbar wieder jährlich fort. Das kommende Spiel führt Abenteuer-Fans ins Jahr 431 vor Christus und nach Griechenland, wo sie unter anderem Figuren wie Sokrates begegnen, Boot fahren und den Peloponnesischen Krieg miterleben können.
Darum in der Auswahl: "Odyssey" wirkt, als sei es ein vergleichsweise innovatives "Assassin's Creed": Das Spielgeschehen etwa soll sich stärker in Richtung eines Rollenspiels orientieren, mit beeinflussbaren Dialogen und der Möglichkeit, Romanzen einzugehen. Am Anfang des Spiels hat man diesmal auch die Wahl, ob man einen männlichen oder weiblichen Hauptcharakter bevorzugt. Und für eine interessante "Discovery Tour", eine Art digitale Geschichtsstunde, wie sie Ubisoft zum virtuellen Ägypten aus "Origins" nachlieferte, bietet sich natürlich auch Griechenland an.
"The Last of Us 2" (Naughty Dog: Playstation 4, Veröffentlichungsdatum noch unbekannt)
Kaum ein Postapokalypse-Spiel wird von seinen Fans so verehrt wie "The Last of Us". Das Spiel bot spannende Kämpfe mit Zombies und menschlichen Gegnern, blieb aber auch durch gut ausgearbeitete Charaktere in Erinnerung. Schon der erste Teil war brutal, die Trailer zu Teil zwei wirken aber noch gewaltvoller.
Darum in der Auswahl: Es ist wohl eine Typfrage, ob man ein Spiel wie das neue "The Last of Us" spielen möchte: Viele Spieler dürften die Splatterszenen abschrecken, andere wiederum begeistern. Um die Kämpfe herum ist bei diesem Spiel trotz des eigentlich durchgekauten Zombie-Szenarios immerhin eine gut erzählte Geschichte zu erwarten: So lebensnah wie in den Naughty-Dog-Spielen interagieren Videospielfiguren selten miteinander.
"Ghost of Tsushima" (Sucker Punch: Playstation 4, Veröffentlichungsdatum noch unbekannt)
Japan im Jahr 1274: Die Mongolen sind eine Gefahr für die Samurai, die das Land beschützen sollen. Die Prämisse von "Ghost of Tsushima" ist ein guter Anlass für Spieler, mal wieder ein digitales Katana in die Hand zu nehmen und damit eine offene Spielwelt zu erkunden. Die sieht fantastisch aus, egal, ob man darin zu Fuß oder auf dem Pferd unterwegs ist.
Darum in der Auswahl: Sucker Punch war schon für die "Infamous"-Reihe verantwortlich. Offene Spielwelten können sie also bauen. Der erste Gameplay-Trailer überzeugte nun in Sachen Grafik und Dramatik - endet er doch in einem Katana-Zweikampf vor lodernden Flammen. "Ghost of Tsushima" dürfte ein wichtiger Teil der nächsten Generation von Playstation-4-Titeln werden.
"Anthem" (Bioware: Playstation 4, Xbox One und PC, erscheint voraussichtlich am 22. Februar 2019)
Bioware ist für Spiele wie "Dragon Age: Inquisition" und "Mass Effect: Andromeda" bekannt. Nun wagt sich das Studio an ein großes Open-World-Rollenspiel, das vor allem online im Koop-Modus, also zusammen mit anderen, gespielt werden soll. Die Spieler wählen aus vier Rüstungstypen, die sie an ihre Bedürfnisse anpassen können. Wie so oft in Spielen geht es dann darum, die Welt vor einer dunklen Bedrohung zu retten.
Darum in der Auswahl: Der Ansatz, eine Einzelspieler-Erzählung mit einem Koop-Mechanismus in Einklang zu bringen, klingt interessant. Die große offene Welt soll sich stets verändern, etwa durch Jahres- und Tageszeiten oder Unwetter. Diese Veränderungen sollen dann alle Spieler gleichzeitig erleben können.
"Death Stranding" (Kojima Productions: Playstation 4, Veröffentlichungsdatum noch unbekannt)
Nach und nach lüftet sich der Schleier des neuen Spiels von Hideo Kojima. Sollte aber außer Kojima und seinem Team jemand behaupten, er wisse genau, worum es darin geht, ist das wohl weiterhin eine Lüge. Fest steht: Die auf Schauspielern basierenden Figuren sehen toll aus, die Musik geht unter die Haut, und wie man Trailer gut inszeniert, das weiß man bei Kojima Productions.
Darum in der Auswahl: Es gibt Spiele, von denen sieht man 30 Sekunden Gameplay, und dann weiß man: 'Ist was für mich' oder 'Werde ich auf keinen Fall spielen'. Bei "Death Stranding" ist trotz erster Spielszenen schwer einzuschätzen, in welche Richtung sich das Projekt entwickelt: etwa, ob es am Ende mehr ein Erlebnis als ein Gameplay-geprägtes Spiel ist. Hideo Kojima immerhin darf man bis zum Beweis des Gegenteils weiter Großes zutrauen.
"Super Smash Bros. Ultimate" (Nintendo: Switch, 7. Dezember)
Nintendos Highlight dieser E3 ist eine Switch-Version des Prügelspiels "Super Smash Bros.", in der über 60 Figuren aus allerlei beliebten Spielereihen wie "Super Mario", "Splatoon", "Metal Gear" und "Street Fighter" mitmischen.
Darum in der Auswahl: Bildschirm auf den Tisch, einen der beiden JoyCons abgeben, loskämpfen: Die Switch scheint wie gemacht für spontane "Super Smash Bros."-Duelle: in der Schule, im Büro oder in der Kneipe. Und weil es jetzt so viele Figuren wie in keinem Teil zuvor zur Auswahl gibt, dürften die Duelle auch lange spannend bleiben.
"Pokémon: Let's Go Pikachu/Let's Go Evoli" (Game Freak: Switch, 16. November)
Ein gänzlich neues "Pokémon"-Spiel für die Switch soll erst 2019 erscheinen. Zwischendurch kommt aber "Let's Go Pikachu" auf den Markt, ein Spiel, das wie die alternative, aber ähnliche Version "Let's Go Evoli" die einst beliebte "Gelbe Edition" in die Moderne bringen soll. Das Spiel lässt sich auch mit dem Mobilspiel "Pokémon Go" verbinden, dem viele Spieler bis heute die Treue halten. Hardcore-Fans können zum Spiel noch den "Pokéball Plus" dazukaufen, einen Mix aus Controller und Pokéball, der vibrieren und leuchten kann.
Darum in der Auswahl: Dank eines Koop-Modus für zwei Spieler könnte "Let's Go Pikachu" verschiedene "Pokémon"-Fans vor der Switch zusammenbringen: Zum Beispiel Eltern, die die ersten Game-Boy-Spiele gespielt haben, mit ihren Kindern, deren erster Kontakt mit den Monstern "Pokémon Go" war. "Pokémon" zu zweit, das klingt nach viel Spaß.
"Cyberpunk 2077" (CD Projekt Red: Playstation 4, Xbox One und PC, Veröffentlichungsdatum unbekannt)
Mit "The Witcher 3" hat CD Projekt Red aus Polen eines der besten Fantasy-Rollenspiele der vergangenen Jahre entwickelt. Das neue Spiel "Cyberpunk 2077" widmet sich nun einer düsteren Zukunftsvision. Der Spieler kann sich einen Charakter basteln, mit dem er ein Amerika voller Gangs und mächtiger Megakonzerne entdeckt.
Darum in der Auswahl: Ein Science-Fiction-Rollenspiel, made in Europa? Das klingt aufregend und dürfte nicht nur die Fans von Filmen wie "Blade Runner" ansprechen. Auch wer zuletzt im Playstation-4-Blockbuster "Detroit: Become Human" das Gefühl hatte, letztlich doch nur einen interaktiven Film zu sehen, für den dürfte "Cyberpunk 2077" interessant sein: Hier darf mit noch viel mehr spielerischen Freiheiten gerechnet werden - und ebenso mit gut erzählten Geschichten.
"Skull and Bones" (Ubisoft: Playstation 4, Xbox One, PC, erscheint wohl 2019)
Der Indische Ozean zur Zeit der Kolonialzeit: Piraten sind auf der Suche nach Schätzen und ständig mit Kolonialmächten konfrontiert. Das ist die Prämisse für "Skull and Bones", einem Actionspiel voller strategischer Optionen und Entscheidungen: Welches Schiff nimmt der Spieler? Welche Crew wählt er? Und ist er für das Wetter gerüstet?
Darum in der Auswahl: "Skull and Bones" soll ein "Shared World"-Titel sein. Es können sich also mehrere Spieler zusammentun, um eine Piratenbande zu gründen. Ubisoft verspricht aber, dass auch Gamer auf ihre Kosten kommen, die lieber allein spielen. Bisher sieht das Spiel imposant aus, die Schlachten sind brachial und die Möglichkeiten vielfältig. Schwer einzuschätzen ist, ob die Kolonialzeit als Szenerie adäquat umgesetzt wird.
"Resident Evil 2" (Capcom: Playstation 4, Xbox One, PC, erscheint am 25. Januar 2019)
Ein Remake bekommt nicht immer so viel Applaus wie die Neuinterpretation von "Resident Evil 2", die auf Sonys Pressekonferenz angekündigt wurde. Beim zweiten Teil der Horror-Serie handelt es sich um einen Favoriten der Fans - seit seiner Erstveröffentlichung 1998 ist in der Gaming-Welt einiges passiert.
Darum in der Auswahl: "Resident Evil 2" soll in Capcoms "RE Engine" komplett neu entstehen, die auch schon das Gerüst für "Resident Evil 7" bildete. Das heißt: keine isometrischen Ansichten und vorgerenderten Hintergründe mehr, stattdessen eine neue Steuerung und die Perspektive über die Schulter des Protagonisten. Wie das Survival-Horror-Spiel sich nach diesen grundsätzlichen Änderungen anfühlen wird, ist wohl die spannendste Frage in Bezug auf dieses Projekt.
"Fifa 19" (EA Sports: Playstation 4, Xbox One, PC, Switch, erscheint am 28. September)
"Fifa" ist dem Konkurrenten "PES" von Konami in Sachen Popularität mittlerweile weit voraus. Jetzt hat sich EA Sports auch noch die Rechte für Champions League und Europa League gesichert. Sie galten als letztes großes Lizenz-Pfund Konamis. Die Wettbewerbe sollen in allen passenden "Fifa"-Modi auftauchen. Auf dem Platz wird sich indes wohl nicht viel ändern.
Darum in der Auswahl: "PES" hat aus den Lizenzen nicht viel gemacht, "Fifa 19" zeigt jetzt hoffentlich, was damit alles möglich ist. Interessant wird das vor allem im Storymodus. "Jetzt kommt das finale Kapitel der Geschichte um Alex Hunter, er will die Champions League gewinnen", erzählte uns dazu "Fifa"-Entwickler Matt Prior: "The Journey" sei von vornherein als Trilogie geplant gewesen.
"Fallout 76" (Bethesda: PlayStation 4, Xbox One, PC, erscheint am 14. November)
"Fallout" war bisher als Einzelspieler-Rollenspielreihe bekannt: Es galt stets, eine postapokalyptische Gegend in den USA zu erkunden. "Fallout 76" geht nun einen Schritt weiter und macht seine offene und angeblich riesige Spielwelt zum Onlinespielplatz. Das Spiel kann zwar auch allein gespielt werden, wie die Macher betonen. Doch erst im Online-Multiplayer soll es sein volles Potenzial zeigen.
Darum in der Auswahl: "Fallout 76" ist ein spannendes Experiment: Das Spiel möchte die Geschichten, Missionen und den Aufstieg eines Charakters in Rollenspielen mit den Multiplayer-Erlebnissen eines Onlinespiels verbinden. Sechs verschiedene Regionen können die Spieler allein oder im Team entdecken, West Virginia und seine Folklore bilden die Szenerie für das, Zitat von "Fallout"-Macher Todd Howard, "Softcore-Survival"-Spiel.
"Sekiro: Shadows Die Twice" (From Software: PlayStation 4, Xbox One, PC, erscheint 2019)
From Software ist für sogenannte Hardcore-Spiele wie "Dark Souls" oder "Bloodborne" bekannt. In diesen Spielen gilt es, die Gegner genau zu beobachten und jede Bewegung zu antizipieren, um entsprechend reagieren zu können. Fehler verzeihen diese Spiele nicht. Im neuesten Spiel des Studios scheint es nun ins feudale Japan zu gehen.
Darum in der Auswahl: Die Spiele von From Software sind nicht nur beinhart, sondern auch bekannt für ihre Qualität. Die ersten Szenen vom Kampfsystem deuten darauf hin, dass "Sekiro: Shadows Die Twice" den gleichen Prinzipien wie "Dark Souls" folgt. Das neue Spiel hat jetzt jedoch ein komplett neues Setting zu bieten - der erste Eindruck macht Lust auf mehr.
"Trials Rising" (Ubisoft: Playstation 4, Xbox One, PC, Switch, erscheint im Februar 2019)
Halsbrecherische Sprünge, Hindernisse, die man auf dem Quad oder dem Motorrad als Einsteiger oft erst im zweiten oder dritten Versuch bewältigt: Das Renn- und Geschicklichkeitsspiel "Trials" bekommt mit "Rising" eine Neuauflage, die - so ist es für Fortsetzungen üblich - mehr Strecken bieten soll als alle Versionen davor. Neu ist ein Tandem-Modus, in dem zwei Spieler gemeinsam ein Fahrzeug steuern.
Darum in der Auswahl: "Trials" ist ein Geheimtipp für Multiplayer-Duelle übers Internet oder direkt vor einem Bildschirm: Hier darf geflucht, gelacht und mit dem eigenen Fahrer gelitten werden, der gern mal meterweit durch die Gegend fliegt, wenn sich sein Motorrad irgendwo verhakt. Besonders interessant könnte das neue "Trials" für Switch-Besitzer werden: Das Spiel passt mit seiner prinzipiell simplen, aber schwer zu meisternden Steuerung gut zu Nintendos Mitnehm-Konsole.
"The Division 2" (Ubisoft: Playstation 4, Xbox One, PC, erscheint am 15. März 2019)
Washington D.C. steht kurz vor dem Kollaps. Eine Epidemie ist ausgebrochen, ein Bürgerkrieg tobt. Zum Glück gibt es die sogenannte Division, die für Ordnung sorgen soll. Das klingt dem ersten Teil sehr ähnlich, auch wenn es dort um New York City ging. Doch Ubisoft verspricht, dass diesmal alles durchdachter sein wird.
Darum in der Auswahl: "The Division" wurde 2016 nicht nur wohlwollend aufgenommen. Neben fehlendem Inhalt war es auch das Setting - das Erschießen von "Aufständischen" - das für negative Reaktionen sorgte. Der zweite Teil soll, so Ubisoft, für mehrere Jahre mit neuen Inhalten versorgt werden, für das erste Jahr wurden mehrere kostenlose Erweiterungen des Spiels angekündigt. Ob die Entwickler diesmal mehr Fingerspitzengefühl bei den politischen Zwischentönen ihres Settings beweisen, bleibt aber fraglich.
"Control" (Remedy/505 Games: Playstation 4, Xbox One, PC, erscheint wohl 2019)
Jesse Faden ist eine Frau mit einer ungewöhnlichen Vergangenheit, die nun Direktorin des "Bureau of Control" wird, eine Behörde, die gegen übernatürliche Gegner kämpft. Im Spiel "Control" muss sie neue Kräfte freischalten, Rätsel lösen und den geheimen Machenschaften der Behörde auf die Schliche kommen.
Darum in der Auswahl: Von der Beschreibung her klingt "Control" wie ein 08/15-Videospiel. Besonders machen es aber sein Grafikstil und sein Leveldesign. Das Spiel besticht durch einen interessanten Farbeinsatz sowie eine verrückte Geometrie, seine Umgebung ist zudem zu großen Teilen zerstörbar. Remedy hat zuletzt "Quantum Break" entwickelt, das zwar seine Fehler hatte, aber trotzdem interessante Wege fand, durch das Medium Spiel Geschichten zu erzählen.
"Forza Horizon 4" (Playground Games: Xbox One und PC, erscheint am 2. Oktober)
Durch die Gegend heizen, allein oder mit anderen Spielern: "Forza Horizon" war schon immer ein Spiel für Autoliebhaber, denen auch die Umgebung wichtig ist. Der kommende Teil schickt die Spieler nach Großbritannien. Kunden von Microsofts Games-Flatrate, dem Xbox Game Pass, werden das Spiel kostenlos spielen können.
Darum in der Auswahl: "Forza Horizon 4" sieht nicht nur wie ein spaßiges Open-World-Rennspiel für zwischendurch aus, wie eine ideale Abwechslung von teils biederen Rennsimulationen. Das Spiel macht auch mit einem Jahreszeiten-System neugierig: Wenn in Großbritannien die Blätter von den Bäumen fallen, soll es sich etwa anders fahren als im Sommer, und wenn im Winter ein See gefriert, ergibt sich so vielleicht auch mal eine neue Abkürzung. Klingt spannend und sieht schick aus.
"Battlefield V" (Dice: für Playstation 4, Xbox One und PC, erscheint am 19. Oktober)
Online-Massenschlachten am Boden, im Fahrzeug und in der Luft, aber auch ordentlich erzählte Singleplayer-Geschichten: Während der Shooter-Konkurrent "Call of Duty" sich vom Einzelspielermodus verabschiedet, hält Dice ausdrücklich daran fest. Gefallen könnte vielen Spielern, dass sie in "V" mehr Möglichkeiten haben, einzustellen, wie ihre Figur aussieht. Auch Frauen ziehen in die Schlacht.
Darum in der Auswahl: "Battlefield" ist zurück im Zweiten Weltkrieg, ohne oll zu wirken: "V" soll sich storymäßig auf "noch unerzählte Geschichten" konzentrieren. Ein auf der EA-Pressekonferenz gezeigtes Schnee-Szenario beeindruckte optisch, etwa, als ein Panzer in ein Haus krachte und es auf fast schon zu schöne Weise zerstörte. Und auch der Battle-Royale-Modus, den "V" wie "Call of Duty" bekommt, könnte funktionieren, denn "Battlefield" ist realistischer als "Fortnite" und professioneller gemacht als "PUBG".
"Devil May Cry 5" (Capcom: PlayStation 4, Xbox One, PC, Frühjahr 2019)
Die "Devil May Cry"-Reihe ist beliebt, der bisher letzte Teil der Serie kam trotzdem nicht bei allen Fans gut an. Gestritten wurde vor allem über den Protagonisten und seine flapsigen Sprüche. "Devil May Cry 5" scheint wieder diese Töne anzuschlagen, dazu gibt es natürlich jede Menge Kämpfe.
Darum in der Auswahl: Capcom ist bekannt für teils ernste, teils kitschige und oftmals auch übertriebene Action-Spektakel. Die "Devil May Cry"-Reihe steht genau für diese Tradition des japanischen Studios. Mit einem kleinen Augenzwinkern produziert, könnte auch der neue Teil der Reihe die Hände der Spieler schweißnass werden lassen.
"Babylon's Fall" (Platinum Games: Playstation 4, PC, erscheint 2019)
Mit einem Trailer, der nicht viel Inhalt enthielt, kündigte Square Enix dieses neue Spiel an, dessen Ästhetik auf den ersten Blick an die von "Dark Souls" erinnert: düstere Ritter, die sich kolossalen Gegnern entgegenstellen.
Darum in der Auswahl: Das Studio Platinum Games steht für rasante Action-Spiele mit einem Hang zum Absurden. Ein gutes Beispiel dafür ist "Bayonetta", das eine waffenschwingende Hexe in den Mittelpunkt stellt. Sollte "Babylon's Fall" der Tradition des Studios folgen, dürfte es vor allem jene ansprechen, denen jeder gewonnene Punkt in einem Videospiel wichtig ist. Spieler, für die Spiele auch eine Herausforderung sind.
"Halo Infinite" (343 Industries: Xbox One, PC, Veröffentlichungsdatum unklar)
Mit dem Master Chief ist "Halo" Microsofts wohl zugkräftigste eigene Spielemarke. Mit "Halo Infinite" soll sie bald - wann genau, wurde noch nicht verraten - ihr Comeback feiern. Zum Spiel selbst ist noch nichts Konkretes bekannt, der gezeigte Trailer deutet aber darauf hin, dass es eine offene Spielwelt bietet.
Darum in der Auswahl: Das kommende "Halo" setzt auf eine neue Engine, die sogenannte Slipspace-Engine. Das verspricht auf jeden Fall ein Grafik-Spektakel - besonders auf dem PC und der Xbox One X. Und auch spielerisch haben die "Halo"-Spiele bisher selten enttäuscht.
"Sea of Solitude" (Jo-Mei: Plattformen bisher unbekannt, erscheint Anfang 2019)
Das Berliner Entwicklerstudio Jo-Mei präsentierte diesen Titel auf der Pressekonferenz von Electronic Arts. "Sea of Solitude" möchte die persönliche Geschichte einer Frau erzählen, die gegen ihren eigenen Dämon kämpfen muss. Von Selbstzweifeln, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit zerfressen, ist sie selbst zu einem Monster geworden.
Darum in der Auswahl: Auch wenn vom Spielprinzip bisher kaum etwas bekannt ist, zeigte der erste Trailer, wie viel Potenzial das Spiel hat. Der fantastische Grafikstil passt zu den emotionalen Motiven. Und oft sind es gerade die kleinen, ruhigen Spiele, die schlussendlich überraschen.
"Dying Light 2" (Techland: Playstation 4, Xbox One, PC, Veröffentlichungsdatum unklar)
Im Parkour-Stil durch die Stadt jagen und kämpfen - oder auch nicht. Das Open-World-Spiel "Dying Light 2" verspricht, dass die Handlungen des Spielers deutliche Konsequenzen haben werden. Jeder Spieler soll so ein ganz eigenes Erlebnis haben. Nur eins ist klar: Vor allem wenn es dunkel wird, wird es dank der Zombies immer ungemütlich.
Darum in der Auswahl: Dass die eigenen Entscheidungen merklichen Einfluss auf die Spielwelt haben, das haben schon viele Entwickler versprochen. Oft hielten sich die Effekte aber in Grenzen. "Dying Light 2" könnte positiv herausstechen, mit Chris Avellone ("Baldur's Gate", "Fallout: New Vegas") jedenfalls hat das Studio zumindest einen sehr erfahrenen Designer und Autoren verpflichtet.
"Gears 5", "Gears Tactics", "Gears of War Pop" (Microsoft Studios: Xbox One, PC - "Gears 5" erscheint wohl im Frühjahr 2019)
Gleich drei Spiele aus dem "Gears of War"-Universum hat Microsoft auf seiner Pressekonferenz vorgestellt. Der fünfte Teil ist die Fortsetzung der klassischen Action-Reihe. "Gears Tactics" wird ein Taktik-Spiel im Stile der "X-Com"-Serie und "Gears of War Pop" ein Mobile-Ableger, der in Kooperation mit dem Spielfigurenhersteller Funko Pop entsteht.
Darum in der Auswahl: Die "Gears of War"-Reihe zählt neben "Halo" und "Forza" zu den bedeutendsten Spieleserien für die Xbox: Im ersten Gameplay-Trailer für den fünften Teil legten die Macher einen deutlichen Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen - unüblich für ein so brachiales Action-Spiel.
Und sonst so?
Wie üblich wurden noch viele weitere Fortsetzungen erfolgreicher Spiele angekündigt, einen zweiten Teil bekommt zum Beispiel die spaßige Multiplayer-Küchensimulation "Overcooked". Rollenspielfans erfuhren derweil, dass "The Elder Scrolls" zumindest eines fernen Tages mit einem weiteren Serienteil fortgeführt wird - mehr Infos gab es erst einmal nicht. Beim Überbrücken der Wartezeit könnte immerhin ein kostenloser, wohl eher simpler Ableger der Reihe namens "Blades" helfen, den man auf Android- und iOS-Smartphones sogar mit einer Hand spielen können soll.
Mehr bekannt ist über den nächsten Auftritt von Lara Croft. Sie kämpft sich ab dem 14. September durch ein neues Spiel namens "Shadow of the Tomb Raider". Erst am 29. Januar 2019 geht es in der "Kingdom Hearts"-Serie weiter, dann erscheint Teil 3, mit Charakteren beispielsweise aus "Toy Story" und "Frozen". Exklusiv auf Nintendos Switch sind ab dem 5. Oktober Mehrspieler-Duelle in einem neuen "Super Mario Party"-Spiel möglich.
Noch mehr?
Actionfans können sich noch auf "Just Cause 4" freuen. Ein frischer Teil des Open-World-Spektakels wurde für den 4. Dezember angekündigt. Etwas später, am 22. Februar, soll noch "Metro Exodus" erscheinen, ein Survival-Shooter aus der Ukraine, in dem der Spieler ein postapokalyptisches Russland erkundet.
Nichts zu sehen war bei den großen Pressekonferenzen übrigens von "Red Dead Redemption 2", dem wohl meisterwarteten Spiel dieses Herbsts. Der Hersteller Rockstar Games ist dafür bekannt, die E3 gern zu ignorieren und seine Spiele zu anderen Terminen vorzustellen.
Ein Lebenszeichen gab es dafür von "Beyond Good and Evil 2": Ubisofts Weltraum-Drama hat jedoch weiter kein Veröffentlichungsdatum. Derzeit fordern die Entwickler Fans des Spiels auf, sie durch das Einreichen von Kunstwerken oder Audio-Inhalten beim Bau der Spielwelt zu unterstützen.
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