Entscheidung Das Rennen ums iPhone ist gelaufen
Vodafone werde zum Weihnachtsgeschäft exklusiv das Samsung F700 vermarkten, kündigte das Unternehmen in einer Pressemitteilung an. Damit dürfte klar sein: Vodafone ist aus dem Rennen ums iPhone ausgeschieden - oder ausgestiegen.
Man könnte es verstehen. Schließlich wird seit langem gemunkelt, Apples Verhandlungsführer würden potentiellen Vermarktungspartnern hohe Mindestabnahmemengen vorschreiben und zudem zehn Prozent der via iPhone erwirtschafteten Umsätze einfordern.
Über Samsung hingegen war dergleichen bislang nicht zu hören. Dabei können sich auch die Südkoreaner durchaus etwas auf ihr Prunkstück einbilden. Genau wie das iPhone verfügt auch das Samsung-Modell über einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Allerdings - und das werden viele Anwender zu schätzen wissen - ist eine Mini-Tastatur eingebaut, die nur zum Vorschein kommt, wenn man sie unter dem Gerät hervorschiebt. Apples-Handy hingegen verfügt nur über eine virtuelle Tastatur, die bei Bedarf auf dem Bildschirm eingeblendet wird. Das ist zwar schick, mangels eines fühlbaren Druckpunkts und aufgrund der kleinen Tastensymbole aber ausgesprochen gewöhnungsbedürftig.
Samsung hat den Datenturbo
Darüber hinaus hat das F700 aber vor allem einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem iPhone. Während letzteres nämlich über das vergleichsweise gemächliche GPRS- und EDGE-Netz online geht, hat Samsungs Gerät bereits den Datenturbo HSDPA eingebaut. Damit sind theoretisch DSL-ähnliche Übertragungsraten von bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde möglich. Logisch, dass Webbrowser und E-Mail-Programm eingebaut sind.
Mobile Breitbandformate
Für Unterhaltung unterwegs soll die direkte Anbindung des Samsung-Handys an Vodafones "Live"-Portal sorgen. Dort soll man sich online beispielsweise mit neuer Musik versorgen können. Die lässt sich freilich auch auf herkömmlichem Weg, also über den Computer auf das Handy transferieren, eine Vier-Gigabyte-Speicherkarte liefert der Hersteller mit. Um kleine Videos aufzunehmen oder Fotos zu schießen, ist eine Drei-Megapixel-Kamera eingebaut, was durchaus interessant ist. Nicht etwa, weil Apples Handy nur zwei Megapixel vorzuweisen hat, sondern weil Samsung bei der Vorstellung des F700 im Februar noch fünf Megapixel versprach.
Über den zu erwartenden Preis für das neue Hightech-Handy machten bislang weder Hersteller Samsung noch Vodafone Angaben. Man darf aber davon ausgehen, dass es, zumindest inklusive Vertrag, günstiger als ein iPhone wird. Bleibt nur noch abzuwarten, welchen Preis T-Mobile bei der erwarteten Einführung des iPhone im November aufrufen wird. Für Pragmatiker dürfte die Wahl jedoch nicht schwer fallen: Im reinen Leistungsvergleich liegt das Samsung vor dem Apple-Produkt - mehr Charme hat jedoch das iPhone.