Kontaktverfolgung von Infizierten Corona-Warn-App des Bundes steht zum Download bereit

Smartphone-Nutzerin mit Mundschutz (Symbolbild): Ab heute gibt es die Anti-Virus-App auch in Deutschland
Foto:Kay Nietfeld/ DPA
Wochenlang liefen die Vorbereitungen, nun ist das Projekt gestartet. Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wurde am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt. Über den Play Store von Google konnte sie bereits um kurz nach zwei Uhr morgens hier heruntergeladen werden , über Apples App Store hier dann wenig später auch . Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen. (Die offizielle Website zur Corona-Warn-App finden Sie hier. )

Corona-Warn-App: Frisch installiert auf einem Android-Smartphone
Foto: Markus Böhm/ DER SPIEGELDie Bundesregierung stellt die neue Anwendung am Dienstag (10.30 Uhr) in Berlin vor. Das Herunterladen der App soll für alle Bürger freiwillig sein, um mithilfe von Smartphones das Nachverfolgen von Infektionen zu erleichtern. Die Regierung wirbt für eine breite Nutzung und verspricht hohen Datenschutz. Forderungen nach einem Gesetz lehnte sie ab. Die Ärzte unterstützen die neue App.
Die französische Version StopCovid hat bereits vier Tage nach ihrem Start in der vorigen Woche die Millionenschwelle bei den Downloads geknackt. Eine massive Werbekampagne, für die der Bund gerade mitgliederstarke Verbände wie den DFB rekrutiert, soll helfen, das zu toppen. Vor Aufrufen und Appellen, sich die App mit dem dicken blau-roten C herunterzuladen, wird es in den nächsten Tagen kaum ein Entrinnen geben.
20 Millionen Euro flossen in die Entwicklung der Anwendung
Die App verarbeitet keine personenbezogenen Daten und speichert auch den Standort nicht. Es ist somit praktisch ausgeschlossen, dass irgendjemand Bewegungsprofile erstellen oder einsehen kann. Der Programmcode ist quelloffen, wurde inzwischen von zahlreichen Experten geprüft und teils schon verbessert.
Die App soll am Vormittag von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), mehreren Ministern, dem Robert Koch-Institut und den beauftragten Unternehmen SAP und Telekom vorgestellt werden. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie in der Nähe eines Infizierten waren.
Kontaktdaten werden nicht - wie zunächst vorgesehen - zentral gespeichert, sondern nur auf den Smartphones. Die Entwicklungskosten betragen rund 20 Millionen Euro. In Australien gibt es eine ähnliche App schon länger. Die Downloadzahlen sind dort zwar hoch, die Resultate bisher aber offenbar noch sehr überschaubar.