Veränderungen durch Coronakrise Google veröffentlicht Bewegungsdaten für 131 Länder

Ein Ausschnitt aus einem der von Google veröffentlichten Berichte zeigt die Auswertung von Bewegungsmustern in Berlin
Foto:Google hat die von Millionen Android-Smartphones in aller Welt gesammelten Standortdaten ausgewertet, um zu analysieren, wie sich die Bewegungsmuster von Menschen aufgrund der Coronakrise verändert haben. Die für insgesamt 131 Länder veröffentlichten Auswertungen sollen es Behörden ermöglichen, besser einzuschätzen, wie gut die zur Eindämmung des Virus Sars-CoV-2 verhängten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von den Menschen angenommen und umgesetzt werden.
Die für jedermann als PDF einsehbaren Berichte sollen zeigen, wie stark bestimmte Orte in Folge des Lockdowns ausgelastet sind, also beispielsweise Geschäfte, Parks, Gewerbegebiete, aber auch Transportmittel. Die Berichte sind für jedes der untersuchten Länder einzeln abrufbar und enthalten neben aggregierten Daten auch Auswertungen auf regionaler Ebene, in Deutschland sind das die Bundesländer.
Android speichert automatisch Standortdaten, wenn man den sogenannten Standortverlauf aktiviert hat. Laut Google werden in diesem Fall "Orte, die Sie mit Ihren Geräten aufsuchen, gespeichert, selbst wenn Sie gerade keinen Google-Dienst nutzen." Weitere Informationen zu dieser Technik, wie man sie aktiviert und deaktiviert sind hier einsehbar .
Keine absoluten Zahlen
Die derart gesammelten Daten sind laut Google für die Auswertungen anonymisiert worden. Die nun veröffentlichten Berichte sollen nur einen Anfang darstellen, heißt es in einem Blogpost. Zum Vergleich werden Daten aus einem Zeitraum von fünf Wochen zu Beginn des Jahres herangezogen.
Über den Verlauf mehrerer Wochen will Google so Trends sichtbar machen, bei denen die jeweils neuesten Daten 48 bis 72 Stunden alt sind. So ist es auch in den nun veröffentlichten Datensätzen zu sehen, die den Zeitraum vom 16. Februar bis zum 29. März abdecken.
Zum Schutz der Privatsphäre sollen zu keinem Zeitpunkt personenbezogene Daten wie Standort, Kontakte oder Bewegungen einzelner Personen bereitgestellt werden. Auch die Angabe absoluter Zahlen lehnt Google ab. So wird für jeden dargestellten Ort zwar angegeben, um wie viel Prozent sich die Zahl der Besucher im Gegensatz zum Vergleichszeitraum verändert hat, nicht aber die Zahl der Besucher selbst.
Man hoffe, die Angaben werden helfen, Bewegungsströme während der Krise besser zu steuern. So ließe sich auf Basis der Daten genauer planen, wann und wo mehr öffentliche Verkehrsmittel eingesetzt werden sollten, um den Passagieren das Einhalten von Mindestabständen zu ermöglichen.
Wann und wie oft die Datensätze aktualisiert werden sollen, ließ Google offen.