Cyberwar Wurm Shamoon greift saudischen Energiesektor an

Cyberwar-Attacke auf Saudi-Arabiens Energiesektor: Einem BBC-Bericht zufolge hat vermutlich der Wurm Shamoon eine "plötzlich Betriebsstörung" bei der staatlichen Ölgesellschaft Saudi Aramco ausgelöst. Die Produktion ist dem Unternehmen zufolge nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. 
Saudi-Aramco-Plattform: Computernetzwerke der Ölgesellschaft vorübergehend offline

Saudi-Aramco-Plattform: Computernetzwerke der Ölgesellschaft vorübergehend offline

Foto: REUTERS

London/Riad - Der Wurm ist offenbar darauf spezialisiert, Daten unwiderruflich zu löschen und dadurch mehrere Computer eines Netzwerks gebrauchsunfähig zu machen: Der Computer-Schädling Shamoon hat einem Bericht des britischen Senders BBC zufolge mindestens eine Organisation des Energiesektors angegriffen.

Laut BBC-Bericht  vermeldete Saudi-Arabiens staatliche Ölgesellschaft Saudi Aramco, dass aufgrund einer Computer-Attacke ihr Netzwerk offline genommen worden sei. Obwohl Saudi Aramco selbst den Vorfall nicht der Bedrohung durch Shamoon zuordnete, bestätigte das Unternehmen, dass es eine "plötzliche Betriebsstörung" erlitten und in der Folge als Vorsichtsmaßnahme all seine Computer-Netzwerke isoliert habe. Der Angriff habe "keinerlei Auswirkung" auf die Produktion gehabt.

Virenforscher hatten den neuen Wurm zuvor auf einigen Computern gefunden, Symantec taufte ihn auf den Namen Disttrack, McAfee auf Shamoon. Immer wieder wird der Energiesektor zum Ziel von Cyberwar-Angriffen. Erst im April war ein Virus offenbar auf das iranische Ölministerium angesetzt worden, um dort Dateien zu löschen.

Das Vorgehen damals weckte Erinnerungen an die Cyberattacken auf das iranische Atomprogramm vor zwei Jahren mit Hilfe des Computerwurms Stuxnet - der Virus soll unter Führung der USA in Kooperation mit Israel entstandensein. Erst im Juni hatten Virenforscher entdeckt, dass der Spionagevirus Flame offenbar mit Stuxnet verwandt ist.

bos
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