Dokumentation Die Erklärung von Assanges Anwalt im Wortlaut

Der Berliner Anwalt Johannes Eisenberg vertritt Julian Assange. Nach den öffentlichen Äußerungen von Daniel Domscheit-Berg zur "Sicherstellung" von WikiLeaks-Daten gab Eisenberg folgende Erklärung ab:

"Herr Assange hat mich gebeten, für die Wikileaks-Organisation und Herrn Assange von dem ehemaligen Mitwirkenden an Wikileaks, Daniel Domscheit-Berg, von diesem entwendete und der Wikileaks-Organisation vorenthaltene Materialien und Datenbestände zurück zu verlangen. Dieses Schreiben wurde DB am 6. 2. 2011 zugestellt. Als Reaktion auf diese Aufforderung hat DB heute öffentlich erklärt, die Materialien aus Sicherheitsgründen in Gewahrsam zu halten, weil diese bei Wikileaks nicht mehr sicher wären. Das ist eine offensichtliche Schutzbehauptung und soll den "Diebstahl" an diesen Datenbeständen ummänteln:

Die Materialien sind selbstverständlich bei Wikileaks sicher. Wikileaks ist arbeitsfähig. Wikileaks ist in der Lage, die Materialien sicher zu verwahren und zu veröffentlichen.

In der Vergangenheit hat DB weder gegenüber Herrn Assange noch gegenüber den für ihn die Rückgabe Fordernden eingewandt, aus Sicherheitsgründen diese Unterlagen einzubehalten. Er hat öffentlich zwar erklärt, sie zurückgeben zu wollen, ist aber entsprechenden Versuchen von Beauftragten von Herrn Assange stets ausgewichen und hat Ende September die Herausgabe endgültig verweigert. Wikileaks ist "berechtigt", diese Materialien zu verwahren. Keiner der Quellen wollte diese DB übermitteln.

Ich bin beauftragt, die Ansprüche von Herrn Assange und Wikileaks notfalls auch gerichtlich durchzusetzen. Ich habe ihn am Sonntag, den 6. 2. 2011 zur Rückgabe aufgefordert und gerichtliche Schritte angedroht. Seine heutigen Ausflüchte sind die Reaktion auf diese Forderung. Herr Assange hat mich ferner gebeten, gegen die von DB über Herrn Assange verbreiteten Verleumdungen vorzugehen."

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