Besuch bei Apple Elon Musk trifft Tim Cook – und von »Krieg« ist keine Spur mehr

Twitter-Chef Elon Musk: Seine App wird auch über Apples App Store vertrieben
Foto: Mike Blake / REUTERSTwitter-Chef Elon Musk ist nach seinen Verbalattacken gegen den US-Technologiekonzern Apple zurückgerudert. Er habe bei einem Besuch bei Apple ein »gutes Gespräch« mit Konzernchef Tim Cook geführt, erklärte Musk am Mittwoch auf Twitter. Dabei sei »das Missverständnis« über eine angebliche Entfernung der Twitter-App aus Apples App Store aufgeklärt worden. »Tim hat klargemacht, dass Apple dies nie in Erwägung gezogen hat.« Musk bedankte sich bei Cook außerdem für eine Führung durch dessen »wunderschönes Hauptquartier«, die er mit einem Fünfsekundenvideo dokumentierte. Apple äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht zu dem Treffen.
Thanks @tim_cook for taking me around Apple’s beautiful HQ pic.twitter.com/xjo4g306gR
— Mr. Tweet (@elonmusk) November 30, 2022
Anfang der Woche hatte der US-Multimilliardär Apple noch öffentlichkeitswirksam den »Krieg« erklärt. »Apple hat damit gedroht, Twitter aus seinem App Store zu entfernen, aber sie weigern sich, uns zu sagen warum«, hatte Musk geschrieben und den iPhone-Hersteller gefragt, ob dieser »die Meinungsfreiheit in Amerika« hasse. Außerdem postete Musk ein Meme , bei dem ein Auto die Ausfahrt »In den Krieg ziehen« nimmt, statt auf der Spur »30 Prozent zahlen« zu bleiben, was als Anspielung auf Apples App-Store-Gebühren zu verstehen war. Das Posting mit dem Meme ist mittlerweile gelöscht worden .
Twitter will bald wieder sogenannte Blue-Abonnements an seine Nutzerinnen und Nutzer verkaufen, derzeit ist das Angebot gestoppt. Wenn Nutzerinnen und Nutzer solche Abos über die iOS-App von Twitter abschließen, verdient daran auch Apple mit.
Der »kürzeste Tech-Krieg«
Der bekannte US-Anwalt Bradley P. Moss kommentierte das Treffen von Musk und Cook auf Twitter mit den Worten, der Chef des Kurznachrichtendienstes habe »ein Gerücht aufgebauscht« und gebe jetzt zu, »dass es von Anfang an Quatsch war«. Der Bloomberg-Journalist Mark Gurman sprach derweil vom »kürzesten Tech-Krieg«, an den er sich erinnere. »Ich frage mich, wer wem die Hand gereicht hat und wie lange der Friedensvertrag gültig ist.«
Der Analyst Neil Cybart gab sich derweil amüsiert. »Man kommt nicht umhin, darüber zu lachen, dass Musk an einem Tag behauptet, er würde wegen des App Stores gegen Apple in den Krieg ziehen«, schrieb er, »und zwei Tage später sein iPhone benutzt, um Touristenvideos vom Apple Park mit Tim Cook als persönlichem Reiseleiter aufzunehmen.«