Entwicklerkonferenz Facebook taucht in die Augmented Reality ab

Mark Zuckerberg
Foto: Noah Berger/ APFacebook arbeitet an einer neuen Plattform rund um die sogenannte erweiterte Realität ("Augmented Reality"). Dabei werden virtuelle Objekte in die reale Umgebung versetzt. "Wir fangen heute an, diese neue Plattform zu bauen", sagte Konzernchef Mark Zuckerberg bei der internen Entwicklerkonferenz F8.
Das Smartphone mit Kamera und Bildschirm werde dafür das entscheidende Gerät sein. Dabei gehe es zum Beispiel um Spiele, aber auch um Kunstwerke, die für Betrachter auf einem Smartphone-Bildschirm auf weißen Wänden in der Stadt auftauchen könnten, sagte Zuckerberg. Oder Nachrichten, die nur für bestimmte Leute auf dem Display sichtbar werden könnten.
Facebook ist nicht allein auf diesem Weg. Auch Apple-Chef Tim Cook betonte wiederholt, das Konzept der "erweiterten Realität" sei sehr zukunftsträchtig. Der Foto-Dienst Snapchat experimentierte mit virtuellen Masken in Fotos und wurde damit von Facebook kopiert.
Zuckerberg setzte bisher stark auf die virtuelle Realität, bei der ein Nutzer mit Hilfe einer Spezialbrille komplett in andere Welten eintauchen kann. Facebook kaufte für zwei Milliarden US-Dollar den Brillen-Hersteller Oculus. Aber die Technologie blieb auch trotz der Veröffentlichung der VR-Brille bisher in der Nische.
Zuckerberg verurteilt Mordvideo von Cleveland
Am Rande der F8-Konferenz äußerte sich Mark Zuckerberg auch zu dem Mordvideo von Cleveland. In der Stadt im US-Bundesstaat Ohio hatte der 37-jährige Steve Stephens mutmaßlich einen Rentner vor laufender Kamera erschossen und das Video bei Facebook gepostet. Nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei tötete er sich selbst.
Zuckerberg verurteilte den Vorfall und versprach: Facebook werde alles in seiner Macht Stehende tun, damit Gewalttäter die Plattform nicht für ihre Bilder missbrauchen können. Den Angehörigen des Opfers sprach Zuckerberg sein Mitgefühl aus.
Das Video war rund drei Stunden lang zu sehen, ehe das Netzwerk es löschte. Immer wieder haben Täter in den vergangenen Monaten Morde und gewalttätige Übergriffe gefilmt und live oder später bei Facebook gezeigt. Kritiker fordern das Unternehmen auf, in solchen Fällen schneller zu reagieren. Die Plattform hat Versäumnisse zugegeben.