Maßnahmen gegen Missbrauch Facebook löschte in sechs Monaten 1,3 Milliarden Fake-Accounts

Facebook, Silhouetten von Nutzern
Foto: Dado Ruvic/ REUTERSBei insgesamt rund 2,2 Milliarden aktiven Nutzern hat Facebook allein in den beiden vergangenen Quartalen fast 1,3 Milliarden gefälschte Profile gelöscht. Über 98 Prozent davon seien innerhalb weniger Minuten, nachdem sie eingerichtet wurden, schon wieder abgefangen worden, also noch bevor andere Nutzer sie gesehen hätten, wie das soziale Netzwerk am heutigen Dienstag mitteilte .
Darüber hinaus würden täglich mehrere Millionen Versuche, Fake-Accounts zu registrieren, von den Schutzmechanismen des Netzwerks verhindert. Trotzdem geht der Konzern davon aus, dass etwa drei bis vier Prozent der in diesem Zeitraum aktiven Accounts gefälscht waren.
In Form eines Transparenzberichts legte Facebook damit erstmals ausführliche Zahlen zu seinen Maßnahmen zur Durchsetzung seiner Nutzungsregeln vor.
Demnach wurden im vergangenen Quartal fast 1,8 Millionen "Inhalte" als Terror-Propaganda gelöscht - nach 1,1 Millionen im letzten Vierteljahr 2017. Der Anstieg gehe vor allem auf Verbesserungen bei der automatischen Suchtechnologie zurück. In den vergangenen Monaten seien deshalb auch noch weitere derartige, aber schon im Vorquartal auf der Plattform veröffentlichte, Inhalte herausgesiebt worden, hieß es.
Die verbesserte Technik habe auch dazu geführt, dass im ersten Quartal 2018 insgesamt 21 Millionen "Inhalte", die als sexuell freizügig oder pornografisch eingestuft wurden, gelöscht worden sind. 96 Prozent davon hätten Facebooks automatische Mechanismen entdeckt, bevor sie von Nutzer gesehen wurden.
Was ist ein "Inhalt"?
Dabei kann unterschiedlich sein, was Facebook als "Inhalt" versteht. So wird ein Facebook-Eintrag mit einem Text und vier Fotos zunächst einmal als fünf "Inhalte" gezählt. Wenn zum Beispiel drei der Bilder entfernt werden, sind das drei gelöschte "Inhalte". Wird aber der Facebook-Eintrag komplett entfernt, taucht er in der Statistik als nur ein gelöschter "Inhalt" auf.
Auf dieser Basis wurden im vergangenen Quartal rund 2,5 Millionen "Inhalte" als Hassrede gelöscht, Facebook habe 38 Prozent davon selbst entdeckt. Im Vierteljahr davor seien es 1,6 Millionen "Inhalte" gewesen. Das Unternehmen habe damals knapp 23,6 Prozent davon erkannt, bevor Nutzer sie melden konnten.
Auch hier gehe der Anstieg also zu großen Teilen auf Fortschritte bei Facebooks Suchtechnologie zurück. Im Fall von Hassrede würden die Löschentscheidungen aber noch stets von Menschen getroffen, um den Kontext zu berücksichtigen.