Facebook Zuckerberg verspricht mehr Datenschutz

Menschen machen immer mehr von sich öffentlich, war einst das Facebook-Credo. Nun hat Konzernchef Mark Zuckerberg eine fundamentale Kehrtwende angekündigt - hin zu mehr Privatsphäre und Vertraulichkeit.
Mark Zuckerberg

Mark Zuckerberg

Foto: JOSH EDELSON/ AFP

Facebook-Chef Mark Zuckerberg will nach der massiven Kritik der vergangenen Monate das Onlinenetzwerk stärker auf den Schutz der Privatsphäre ausrichten. "Ich glaube, dass die Kommunikation sich in der Zukunft zunehmend auf vertrauliche, verschlüsselte Dienste verlagern wird, in denen die Menschen sich darauf verlassen können, dass das was sie einander mitteilen, sicher bleibt", teilte Zuckerberg mit. An dieser Zukunft wolle Facebook mitarbeiten und dazu Experten zu Rate ziehen.

Das weltgrößte Onlinenetzwerk war insbesondere im Zuge des Datenskandals um Cambridge Analytica scharf für den Umgang mit Nutzerdaten kritisiert worden. "Ich verstehe, dass viele Leute nicht glauben, dass Facebook eine solche auf Privatsphäre fokussierte Plattform aufbauen würde oder wollte", räumte Zuckerberg ein. Das Onlinenetzwerk habe nicht den Ruf, auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete Dienste zu entwickeln.

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Tatsächlich bedeutet die Ankündigung ein kategorisches Umdenken im Vergleich zu Zuckerbergs Einstellung in den frühen Jahren von Facebook. Damals hatte er noch erklärt, der Trend gehe dahin, dass Menschen immer mehr über sich öffentlich machen. Facebook war wiederholt in Konflikte mit Datenschützern und Aufsichtsbehörden geraten, als der Konzern die Grenzen bei der Öffnung der Privatsphäre austestete.

Verschlüsselung für mehr Angebote von Facebook

Jetzt kündigte Zuckerberg an, mehr Angebote des Konzerns würden eine Komplettverschlüsselung nach dem Vorbild von WhatsApp bekommen. Bei der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können die Inhalte einer Unterhaltung nur von Absender und Empfänger eingesehen werden. Weitere Dienste wie Videochats, E-Commerce-Angebote, Bezahlservices sollen auf dieser abgesicherten Basis aufbauen, erklärte er.

Im Fall Cambridge Analytica waren Daten von Facebook-Nutzern vom Entwickler einer Umfrage-App vor über Jahre widerrechtlich an eine Datenanalysefirma übergeben worden. Facebook wusste seit Ende 2016 davon, begnügte sich aber mit der Zusicherung, dass die Daten vernichtet worden seien, und informierte die Nutzer nicht.

sth/dpa/Reuters
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