Überweisungen zwischen Mitgliedern Facebook könnte bald zur Bank werden

Teilen, posten, liken, spielen - und demnächst auch überweisen? Laut einem Zeitungsbericht soll Facebook bald eine Banklizenz in Irland bekommen. Dadurch könnten Mitglieder Geld in eine Facebook-Währung umtauschen und untereinander Zahlungen tätigen.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg: Bald auch Überweisungen mit Facebook-Geld

Facebook-Chef Mark Zuckerberg: Bald auch Überweisungen mit Facebook-Geld

Foto: Josh Edelson/ AFP

Dublin - Facebook will einem Zeitungsbericht zufolge Geldüberweisungen zwischen seinen Mitgliedern ermöglichen. Das soziale Netzwerk stehe kurz vor dem Erhalt einer Banklizenz in Irland, berichtet die "Financial Times " (kostenpflichtiges Angebot) unter Berufung auf mehrere an dem Vorgang beteiligte Personen.

Mit der Zulassung durch die irische Notenbank dürfte die Firma in der Europäischen Union eigenes elektronisches Geld ausgeben. Außerdem dürften Mitglieder Geld in eine virtuelle Facebook-Währung umtauschen und untereinander Zahlungen vornehmen.

In den USA darf Facebook bereits bestimmte Zahlungen abwickeln, etwa beim Kauf von Spielen. Das Unternehmen verwaltet dabei die Zahlungen der Nutzer an die Spiele-Programmierer und kassiert dafür eine Provision. Allerdings können sich die Mitglieder untereinander kein Geld überweisen. Das würde die Lizenz als Anbieter elektronischer Bankdienste erlauben.

Die "Financial Times" berichtete, mit dem Schritt ziele Facebook auf Schwellenländer: So könnten etwa Überweisungen von Gastarbeitern in ihre Heimatländer künftig über das soziale Netzwerk möglich werden.

Für Facebook könnte sich mit einem Ausbau der Zahlungsgeschäfte auch eine neue Erlösquelle auftun. Die Zeit jedenfalls drängt: Konkurrent Google besitzt im Vereinigten Königreich bereits eine Banklizenz. Die US-Handelsplattform Ebay hat ihre Tochter Paypal mittlerweile als eine Alternative zu Kreditkarten oder Banküberweisungen im Internet etabliert. Derzeit weiten zudem chinesische Rivalen ihre Bemühungen auf dem Gebiet aus, etwa das dort führende Internetkaufhaus Alibaba. Facebook verdient sein Geld bislang vor allem mit Werbung.

juh/dpa
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