Gesichtserkennung Blinde Flecken auf der Google-Brille

NRW-Ministerpräsidentin Kraft mit Google-Brille: Konzern will Kontrolle
Foto: Roberto Pfeil/ dpaGoogle wird auf seiner Datenbrille Glass zumindest vorerst keine Apps mit Gesichtserkennung zulassen. Der Internet-Konzern nahm ein ausdrückliches Verbot in die Regeln für Software-Entwickler auf. Google werde keine Gesichtserkennung zu seinen Produkten hinzufügen, bevor der Schutz der Privatsphäre gesichert sei, teilte Google mit .
Der Konzern hat im April eine erste Version des tragbaren Computers an ausgewählte Entwickler und Prominente ausgeliefert. Im Brillenbügel integriert ist eine Kamera, mit der Fotos und Videos aufgenommen werden können. Umstehende merken davon nichts. Die Datenschutz-Auswirkungen von Google Glass sind bereits Thema für einen Ausschuss im US-Kongress, der dem Unternehmen Fragen übermittelt hat .
Erst vor wenigen Tagen hatte das Start-up Lambda Labs eine Funktion zur Erkennung von Personen und Gegenständen für Google Glass angekündigt. So sollen Befehle wie "merke dir dieses Gesicht" oder "finde Freunde in der Menge" möglichen werden, sagte Mitgründer Stephen Balaban zu "TechCrunch" .
Eine solche App würde nach den neuen Regeln nicht zugelassen. "Benutzen Sie die Kamera oder das Mikrofon nicht, um Informationen, die jemand anderen als den Nutzer identifizieren, abzugleichen und sofort anzuzeigen", heißt es dort nun. Das gelte auch für "Gesichtserkennung und Stimmmuster". Google verbietet außerdem, dass Apps Fotos oder Videos mit ausgeschaltetem Bildschirm aufnehmen - damit wäre zumindest erkennbar, dass die Brille gerade an ist.
Für das soziale Netzwerk Google+ hat der Konzern bereits vor zwei Jahren eine Gesichtserkennung eingeführt. In die Google-Suche soll diese Automatik aber nicht integriert werden, sagte Google-Manager Eric Schmidt dem "Guardian" . Schmidt verwies auf Facebook, wo eine automatische Gesichtserkennung erst eingeführt und nach heftigen Protesten wieder eingeschränkt wurde.
Was für Apps auf der Google-Brille laufen, will Google selbst kontrollieren. Softwareentwicklern gelang es allerdings auch schon, die Brille zu hacken. Auf einer Google-Konferenz Mitte Mai präsentierten sogar zwei Mitarbeiter, wie man Glass aus der Kontrolle des Unternehmens befreit (Video auf Englisch ).