Facebook: Was im Internet passiert, bleibt im Internet
Foto: TAN SHUNG SIN/ REUTERSHamburg - Jeden Tag werden bei Facebook 100 Millionen Fotos getaggt: Nutzer markieren, wo im Bild sich eine Personen befindet, Facebook verknüpft dies dann mit dem passenden Profil. Um den Nutzern das Taggen so einfach wie möglich zu machen, versucht Facebook, Personen auf Fotos auch automatisch zu erkennen. Bei einem Treffer wird eine entsprechende Markierung vorgeschlagen.
Weil die neue Funktion standardmäßig eingeschaltet ist und die Nutzer nicht darauf hingewiesen wurden, hagelte es Kritik. Er habe auf eine datenschutzfreundliche Voreinstellung gehofft, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar am Mittwoch. "So, wie das System geregelt ist, ist das für den Nutzer intransparent."
Immerhin funktionieren die automatischen Vorschläge nur im eigenen Facebook-Freundeskreis, nicht darüber hinaus. Außerdem werden Nutzer auf eine Markierung hingewiesen und können diese einfach entfernen. Die automatischen Vorschläge können in den Einstellungen mit sieben Klicks abgeschaltet werden. Doch der Gesichtserkennung entgeht man damit immer noch nicht.
Facebook vergleicht die Gemeinsamkeiten auf den Fotos, auf denen ein Nutzer markiert ist. Eine Zusammenfassung dieses Vergleichs, genannt "zusammengefasste Fotoinformationen", wird gespeichert. Wenn ein Nutzer nie auf einem Foto markiert wurde oder sämtliche Markierungen entfernt hat, wird keine Zusammenfassung gespeichert. Die Profilfotos werden nicht automatisch berücksichtigt, wie eine Facebook-Sprecherin auf Anfrage mitteilte.
Um nun der Gesichtserkennung zu entgehen und nicht gleichzeitig sämtliche Foto-Markierungen zu verlieren, müssen Facebook-Nutzer dem Unternehmen eine E-Mail schreiben. Dann werden die "zusammengefassten Fotoinformationen" gelöscht. Wenn dann aber Facebook-Freunde eine Person erneut und wiederholt taggen und diese Person die Markierungen nicht löscht, geht die Speicherei von vorne los.
"Immer schön lächeln", rät Blogger Richard Gutjahr allen Facebook-Nutzern. Denn eine Möglichkeit, die Foto-Markierungen generell abzuschalten, sucht man vergebens. Wollte man darauf verzichten, von den eigenen Freunden getaggt zu werden, könnte man dieses den Freunden mitteilen, erklärte eine Facebook-Sprecherin auf Anfrage. Außerdem kann die Sichtbarkeit von Markierungen auf den markierten Nutzer selbst beschränkt werden.
Das sind reichlich komplizierte Details. Facebook selber weist dann auch lieber darauf hin, dass der in den USA bereits vor Monaten eingeführte Gesichtscanner bereits zig Millionen Markierungen vorgeschlagen hat, die zig-millionenfach angenommen wurden. Schließlich sieht das Unternehmen in der Bilderkennung auch kein Datenschutzproblem, sondern eine nützliche Hilfsfunktion.
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So sagen Sie Facebook, dass Ihr Gesicht nicht automatisch für eine Markierung vorgeschlagen werden soll: Klicken Sie rechts oben auf das Konto-Menü und wählen die Privatsphäre-Einstellungen aus,...
...rufen Sie "Benutzerdefinierte Einstellungen" auf,...
...und wählen in dem Abschnitt "Dinge, die andere Personen teilen" die Option "Freunden Fotos von mir vorschlagen" aus.
Nun öffnet sich ein Fenster, in dem man sich vor der automatischen Gesichtsmarkierung verstecken kann - nach sieben Klicks haben Sie es geschafft.
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