Leistungsschutzrecht Spanische News-Seiten spüren das Aus von Google News

Googles News-Angebot (hier in der deutschen Version): Wichtiges Angebot für Nachrichtenseiten
In Spanien gibt es seit Neuestem so etwas wie das Leistungsschutzrecht. Ein Gesetz, das Lizenzen für Links auf aktuelle Pressemeldungen vorsieht. Die Hoffnung der Verleger, Google würde für diese Lizenzen ordentlich Geld auf den Tisch legen, hat sich jedoch nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Google hat sein Nachrichtenangebot Google News in Spanien einfach geschlossen. Man könne den Verlagen kein Geld zahlen, schließlich mache Google News selbst keine Umsätze.
Nach dem Google-Aus am Montag spüren die Verlage in Spanien nun den Rückgang der Besucherzahlen. Zwischen 10 und 15 Prozent weniger Nutzer zählt Chartbeat, meldet "Gigaom ". Die Firma Chartbeat bietet Statistiktools an und kommt nach eigenen Angaben bei rund 50 kleinen und großen News-Seiten in Spanien zum Einsatz. Ein Teil der Angebote gibt anonymisierte Nutzungsstatistiken an Chartbeat weiter - aus diesen Daten errechnet sich der durchschnittliche Rückgang.
In Deutschland hatten viele Verlage ihre Auslistung aus Google News verhindert, indem sie Google eine kostenlose Nutzung garantierten. Kein Wunder: Schließlich kommen über die Google-Angebote etliche Nutzer auf die Nachrichtenseiten, die sich über Werbung zu Geld machen lassen. Darauf wollten viele Verlage dann doch nicht verzichten.
"Die Verlage wollten Geld für nichts"
Genau damit argumentiert auch Google: Die Links auf die Presseseiten würden den Verlagen helfen. Das Argument mit den fehlenden Umsätzen bei Google News - der Konzern schaltet dort absichtlich keine Werbung - ist allerdings nur vorgeschoben. Schließlich trägt Google News zur Attraktivität des gesamten Angebots bei, das Google zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt überhaupt macht - und Milliardengewinne ermöglicht.
Der Springer Verlag, der das Leistungsschutzrecht in Deutschland maßgeblich vorangetrieben hatte, hat mit einigen Seiten zeitweise auf den Google-Traffic verzichtet. Die erhobenen Zahlen zum Rückgang der Nutzungszahlen sollen beweisen, wie mächtig Google in Deutschland ist. Bei einem Marktanteil von über 90 Prozent bei den Suchmaschinen ist das allerdings auch wenig verwunderlich.
In Spanien rufen die Verlage nun nach Hilfe der Regierung. "Gigaom " schreibt dazu: "Die Verlage wollten Geld für nichts. Sie haben es nicht bekommen."