
NSA-Standorte: Dagger-Komplex in Griesheim
NSA-Standorte in Deutschland Griesheim
Wer in Griesheim bei Darmstadt nach der NSA sucht, muss raus ins Grüne. Abseits des Wohngebiets, hinter Erdbeerfeldern und Wiesen, liegt der eingezäunte Dagger-Complex, schon von Weitem zu erkennen an einem Richtfunkmast, der hinter Bäumen hervorragt. Ähnlich wird er auch in einem der Dokumente beschrieben, die der SPIEGEL veröffentlicht: Eingebettet zwischen Weinanbaugebieten und Äckern, sehe das Gelände aus wie vergleichbare US-Anlagen in der Gegend.
Viel zu sehen gibt es für Besucher allerdings nicht: Das Gelände ist eingezäunt mit Maschen- und Stacheldrahtzaun, dahinter triste Hässlichkeit - wenige Flachdachbauten, Container, viel Parkplatz, eine Bushaltestelle, ein Geldautomat, ein kleines Geschäft. Und ein großes Tor mit Wachhäuschen. Büros sind kaum zu sehen, es ist davon auszugehen, dass hier hauptsächlich unterirdisch gearbeitet wird.
Der Standort spielte schon immer eine große Rolle für die NSA, zunächst als European Security Center (ESC), dann zwischenzeitlich unter dem Namen European Security Operations Center (ESOC) und mittlerweile als European Cryptologic Center (ECC). Die Analysten können dort offenbar "Skilz"-Punkte erwerben, indem sie sich im Umgang mit dem Spähwerkzeug XKeyscore schulen lassen: ein Wettbewerb unter Spionen .
Seit 2011 ist dort auch das Threat Operations Center der NSA untergebracht. Schon 2009 arbeiteten dort 240 Geheimdienstmitarbeiter, wie interne Dokumente zeigen, die der SPIEGEL enthüllt. Sie zeigen: Der Dagger-Komplex ist mittlerweile die größte und wichtigste Außenstelle der NSA in Europa.
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