Facebook-Chef Zuckerberg: Gerade auf PR-Tour in Berlin
Foto: Manu Fernandez/ APMark Zuckerberg gibt sich selbstkritisch - zumindest ein wenig. Bei seinem Berlin-Besuch hat der Facebook-Gründer Fehler im Umgang mit Hasskommentaren gegen Flüchtlinge in Deutschland eingeräumt. "Ich denke nicht, dass wir einen ausreichend guten Job gemacht haben", sagte Zuckerberg, der er unter anderem vor Studenten technischer Universitäten auftrat. "Für Hasskommentare gibt es keinen Platz bei Facebook und in unserer Community."
Facebook hatte in den vergangenen Monaten erst nach heftiger Kritik sein Vorgehen gegen hetzerische Einträge und Kommentare verschärft. Zur Prüfung der Inhalte werden mittlerweile zusätzliche Mitarbeiter in Deutschland eingesetzt. In der Vergangenheit hatten Facebook-Verantwortliche immer wieder betont, dass eine Gegenreaktion anderer Mitglieder hilfreicher sei als ein Löschen problematischer Beiträge.
Zuckerberg sagte, für ihn habe ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrichen, dass sein Netzwerk mehr tun müsse. Merkel hatte den 31-Jährigen am Rande eines Uno-Treffens in New York auf das Problem angesprochen.
Facebook habe Flüchtlinge in Deutschland inzwischen zu den Gruppen von Menschen hinzugefügt, für die besonderer Schutz auf der Plattform gelte, sagte Zuckerberg. Das werde auf den Rest der Welt ausgeweitet.
SPIEGEL-ONLINE-Chefredakteur Florian Harms:
Wir dulden keinen Hass im Forum und auf Facebook
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Ein Preis für den Facebook-Gründer: Bei einer Gala am 25. Februar wurde Mark Zuckerberg in Berlin der Axel-Springer-Preis verliehen - für den Anlass legte der Milliardär sogar einmal seine traditionelle Jeans-und-T-Shirt-Kluft ab. Zur Belohnung wurde allerlei Facebook-Huldigung aufgefahren.
Springer-Chef Mathias Döpfner (r.), Zuckerberg: Der Preis wurde eigens für den Facebook-Gründer wiederbelebt. Döpfner sagte in seiner Einführung, eigentlich gebe es ja schon zu viele Preise, aber man sei der Meinung, es sei noch einer nötig, der "digital, international ist und Unternehmertum ermutigt". Ob Zuckerberg diese Ermutigung wirklich noch nötig hat, blieb offen.
Gala-Besucher mit Virtual-Reality-Brillen: Die herausgeputzten Springer-Gäste bekamen Gelegenheit, die Technik auszuprobieren, in die Facebook große Hoffnungen setzt.
Zuckerberg mit seiner Ehefrau Priscilla Chan: Im Rahmen des Besuchs kündigte der Facebook-Chef auch an, sein Unternehmen werde einer Reihe von Forschungseinrichtungen in Europa Hochleistungsserver für die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen stiften.
Ganz oben: Zuckerberg (M.) mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (l.), Mathias Döpfner und Verlegerin Friede Springer. Der Hintergrund allerdings ist keine echte Aussicht über Berlin, sondern eine Fotowand. Schulz fand bei der Preisverleihung später vergleichsweise deutliche Worte. "Wir in Europa messen dem Datenschutz große Bedeutung bei", sagte er. Wer persönliche Daten nutze, um einen siebenstelligen Gewinn zu erwirtschaften, müsse sicherstellen, dass die Eigentümer ausdrücklich zustimmten.
Öffentlicher Sport: Vor dem Termin im Hause Springer hatte Zuckerberg mit seinen Bodyguards eine Joggingrunde durch Berlin gedreht, hier überquert er gerade den Pariser Platz.
Auch zu dem von Fotografen interessiert begleiteten Dauerlauf trug der Facebook-Gründer sein Markenzeichen - ein graues T-Shirt. Zum Termin mit Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) zog er sich dann sein anderes Markenzeichen über - ein Kapuzensweatshirt.
Kanzerlamtschef Peter Altmaier (l.), Zuckerberg: In Facebooks sogenanntem Innovation Hub stellte der Firmengründer unter anderem Studien zur künstlichen Intelligenz vor.
Künstliche Intelligenz? Altmaier und Zuckerberg in einer Ausstellung zum Thema. Die beiden sprachen aber auch über das Thema Hasskommentare bei Facebook. Altmaier sagte anschließend, er sei "optimistisch, dass wir zu einem guten Ergebnis kommen werden". Konkrete Ankündigungen gab es zu diesem Thema am Donnerstag aber nicht.
Preisverleihung: Auf die Datenschutz-Mahnung von EU-Parlamentspräsident Schulz ging Zuckerberg in seiner Rede nicht ein.
Zuckerberg on stage: Für die Preisverleihung wurde die Dachterrasse der Facebook-Zentrale in Kalifornien nachgebaut, als eine Art beleuchtete Fototapete.
Zuckerberg mit VR-Brille: Die Veranstaltung oszillierte zwischen Hightech - auch ein Roboter trat auf - und eigentümlich sehnsuchstvollem Traditionalismus - ein Streichquartett trug "California Dreaming" vor.
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