Angst vor Spionage im 5G-Netz Huawei-Gründer bietet Sicherheitsvertrag an

In Deutschland tobt die Debatte über den Einsatz von Huawei-Technik im 5G-Mobilfunknetz, jetzt will der Gründer des chinesischen Konzerns schriftlich garantieren: Bei uns gibt es keine Hintertüren.
Huawei-Gründer Ren Zhengfei (r.) in Shenzhen

Huawei-Gründer Ren Zhengfei (r.) in Shenzhen

Foto: Jörn Petring/ DPA

Huawei-Gründer Ren Zhengfei will vertraglich garantieren, dass die Technologie seines Konzerns keine Einfallstore für Spionage enthält. "Wir bieten Deutschland an, ein No-Backdoor-Agreement zu unterzeichnen", sagte der Unternehmer am Mittwoch in der Zentrale des Netzwerkausrüsters im südchinesischen Shenzhen.

Damit greift Ren in die deutsche Debatte über 5G-Mobilfunknetze ein. Mitte Oktober hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überarbeitete Anforderungen für diese Netze vorgestellt, die keinen Anbieter explizit ausschließen. Dem entgegen stellte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag infrage, ob Huawei am Aufbau der deutschen 5G-Netze beteiligt werden solle. Diese Linie vertritt auch die US-Regierung, die Huawei von ihrem Markt verbannt hat und selbiges auch von ihren Verbündeten fordert.

Als Backdoors, also Hintertüren, werden absichtlich eingebaute technologische Schwachstellen bezeichnet, durch die Angreifer in ein Kommunikationsnetz eindringen können. Kritiker des Konzerns haben die Sorge geäußert, dass der chinesische Staat in einem Krisenfall die Kommunikation in Deutschland stören könnte, falls Huawei-Technologie in deutsche 5G-Netze eingebaut werde. Huawei hat stets zurückgewiesen, dass solche Hintertüren existieren.

Er könne ausschließen, dass Daten aus Deutschland auf derlei Wegen nach China abfließen könnten, sagt Ren am Mittwoch. Huawei werde sich an den Bewertungskriterien des BSI messen lassen. "Wir glauben daran, dass Deutschlands Parlament und Regierung eine Politik finden werden, die im besten Interesse ihres eigenen Volkes liegt", sagte er.

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