Strategie zu künstlicher Intelligenz Deutschland will beim Thema KI vorne mitspielen

KI-Roboter Sophia (Archiv)
Foto: Skanda Gautam/ dpa
KI-Roboter Sophia (Archiv)
Foto: Skanda Gautam/ dpaDeutschland soll zu einem führenden Standort bei künstlicher Intelligenz (KI) werden. Um den massiven Rückstand gegenüber anderen Ländern aufzuholen, hat das Bundeskabinett nun Eckpunkte einer Strategie beschlossen.
Im Dezember soll das ursprünglich "Masterplan Künstliche Intelligenz" genannte Konzept fertig sein. "Artificial Intelligence made in Germany" solle damit zum weltweit anerkannten Gütesiegel werden. KI (englisch AI) ist ein Sammelbegriff für Computersysteme, die in der Lage sind, Probleme eigenständig - also "intelligent" - zu erfassen und zu lösen.
Kernpunkte der Strategie sind der bessere Zugang zu Daten etwa im Gesundheits- und Verkehrssektor sowie eine verbesserte Bezahlung von KI-Experten. "Wir müssen im Wettbewerb gerade mit den USA und China einen Zahn zulegen", sagte Forschungsministerin Anja Karliczek.
Union und SPD hatten bereits in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, Deutschland zu einem weltweit führenden Standort bei der KI-Forschung zu machen. Bei der Technologie liegen die USA und China derzeit weit vorne.
Vorgesehen ist beispielsweise, die Forschung in Deutschland und Europa zu vernetzen und zu stärken. Der Transfer von Ergebnissen soll beschleunigt werden. Zudem ist geplant, Unternehmensgründungen zu fördern und internationale Fachkräfte anzuwerben sowie die Abwerbung von Experten ins Ausland zu verhindern. Auch die Einrichtung neuer KI-Lehrstühle in Deutschland ist vorgesehen.
Datenzugang soll gelockert werden
KI entwickele sich zunehmend zu einem der wichtigsten Treiber für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, heißt es in den Eckpunkten. Es sei zugleich eine große Herausforderung, KI so zu gestalten, dass sie dem Wohl der Bürger diene.
Beispiele für den Einsatz sind autonom fahrende Autos, Sprachassistenten und lernfähige Maschinen - aber auch Kaufvorschläge im Online-Shop, die Kalkulation von Kredit-Ausfallrisiken oder die Analyse von Röntgenbildern.
Es geht dabei auch um den Umgang mit Daten: "Die Menge an nutzbaren, qualitativ hochwertigen Daten muss deutlich erhöht werden, ohne dabei Persönlichkeitsrechte, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung oder andere Grundrechte zu verletzen", heißt es in den Eckpunkten.
Zwischen Unternehmen sollen Datenpartnerschaften geprüft werden. Um die Analyse großer Datenmengen bewältigen zu können, soll die nötige Infrastruktur bei Rechnerkapazitäten ausgebaut werden.
Mit Chancen und Risiken soll sich auch eine Enquete-Kommission des Bundestags befassen. Dort soll unter anderem die Frage diskutiert werden, was passiert, wenn Maschinen immer mehr Entscheidungen treffen und was mit den Daten geschieht.
Altmaier spricht von "Schlüsselfrage für Deutschland"
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bezeichnete die Entwicklung von KI als "Schlüsselfrage für Deutschland und Europa". KI sei "keine Innovation wie viele andere", schrieb Altmaier in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt". Sie sei eine Basis-Innovation, die schon in wenigen Jahren alle Wirtschafts- und Lebensbereiche durchdringen werde.
Altmaier zitierte eine Studie im Auftrag seines Hauses, derzufolge die von KI beeinflusste Bruttowertschöpfung allein des produzierenden Gewerbes in den kommenden fünf Jahren auf rund 32 Milliarden Euro zu veranschlagen sei.
"Wir sind entschlossen, Forschung, Entwicklung und vor allem auch die Anwendung von KI in Deutschland und Europa voranzutreiben und so neue Wertschöpfung durch 'KI made in Germany' zu ermöglichen", schrieb Altmaier. Bei einem Treffen in Paris hatten er und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire vergangene Woche eine europäische Zusammenarbeit nach dem Vorbild von Airbus angeregt.
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Die Testgeräte: Insgesamt elf verschiedene Produkte, die mit Amazons Alexa oder dem Google Assistant arbeiten, haben wir getestet.
Amazon Echo: Das neue Modell klingt etwas besser als der Ur-Echo und hat verbesserte Mikrofone in der Kopfplatte.
Neu ist am aktuellen Echo auch, dass man die Außenhülle abnehmen kann. Viel zu sehen ist von der Technik auch dann nicht, nur die Membran und der Diffusor des Lautsprechers sind zu erkennen.
Wer mag, kann nun auch nachträglich den Look seines Echo verändern. Die Wechselhüllen aus Kunststoff kosten bei Amazon 20 bis 30 Euro.
Auf Knopfdruck lässt sich das Mikrofon abschalten, was durch rotes Licht signalisiert wird. Laut Amazon wird die Verbindung zwischen Mikro und Elektronik dabei physisch getrennt.
Amazon Echo Plus: Die Röhre ist fast doppelt so hoch wie der Echo und klingt auch deutlich besser. Vor allem aber enthält die Plus-Version einen Smarthome-Hub, der manche anderen Hubs überflüssig machen kann.
Praktisch: Beide Echo-Lautsprecher haben einen Miniklinkenausgang, an den man beispielsweise einen weiteren Aktivlautsprecher oder Kopfhörer anschließen kann.
Amazon Echo Dot: Der smarte Lautsprecher für Pragmatiker klingt furchtbar, kann aber ansonsten alles, was seine großen Brüder auch können.
Und genau wie die übrigen Echos lässt sich auch beim Echo Dot das Mikrofon auf Tastendruck abschalten.
Amazon Echo Show: In den USA gibt es dieses Modell schon länger, seit Ende November 2017 ist es auch in Deutschland erhältlich. Mit 220 Euro ist er der teuerste Echo von Amazon.
Auf dem 7-Zoll-Bildschirm lassen sich auch Filme und Serien aus dem Amazon-Videodienst anschauen. Die Bildqualität ist dabei in Ordnung, wegen der geringen Auflösung von 1024 x 600 Punkten aber nicht gerade begeisternd.
Auch Musik kann über den Echo Show abgespielt werden, samt CD-Covern und Texteinblendungen.
Für Videochats ist eine Kamera eingebaut. Anrufen kann man damit aber nur andere Echo-Show-Geräte oder Smartphones, auf denen die Alexa-App läuft.
Eine Alternative zu den Echo-Lautsprechern sind der Fire TV und der Fire TV Stick von Amazon. In erster Linie bringen sie Streamingdienste auf den Fernseher. Sie können aber auch Alexa nutzen.
Anders als die Lautsprecher warten die TV-Sticks nicht auf ein Aktivierungswort. Stattdessen wird das in die Fernbedienung integrierte Mikrofon nur aktiviert, wenn man die Mikrofontaste drückt.
Ein Testlauf mit Alexa auf dem TV zeigte allerdings, dass Amazons künstliche Intelligenz mit ihren Antworten auch mal ziemlich daneben liegen kann. So wie bei dieser Frage nach dem Schauspieler Charles Bronson.
Besser kam Alexa auf dem Fernseher mit Fragen nach Sportereignissen klar.
Auch einige Amazon-Tablets lassen sich für Alexa nutzen, beispielsweise das Fire HD 10. In den Einstellungen des Geräts kann man festlegen, dass es auf das Aktivierungswort Alexa hört. So taugt es ebenso als Steuerungszentrale für Smarthome-Geräte wie ein Echo.
Der "WLAN-Multiroom-Lautsprecher mit Alexa Voice Service" von Auvisio sieht dem Google Home verblüffend ähnlich, nutzt aber, der Name verrät es, Amazons Alexa. Als einziges Gerät im Test horcht er nicht auf ein Aktivierungswort, sondern startet die Spracherkennung generell nur, wenn man die Mikrofontaste drückt.
Die Stromversorgung erfolgt per USB, weitere Lautsprecher oder Kopfhörer können über eine Audiobuchse angeschlossen werden. Angesichts der dürftigen Klangqualität scheint das auch sinnvoll.
Der beste Sound im Test: Als einziger smarter Lautsprecher kann der Sonos One klanglich überzeugen. Zwei davon ergeben ein schönes Stereo-Paar, das mit 458 Euro nicht sehr billig ist.
Auf der Oberseite des Sonos One sind mehrere Bedienelemente für Lautstärke und Wiedergabesteuerung angebracht, die per Touch bedient werden. Auch das Mikro lässt sich hier abschalten.
Mit dem Google Home hat Google das Konzept des Amazon Echo für seine Dienste adaptiert. Dementsprechend liegt der Fokus hier auf der Bereitstellung von Google-Diensten.
Der einzige physische Schalter dient dazu, das Mikrofon abzuschalten. Der schräge Deckel hingegen ist berührungssensitiv, er dient beispielsweise zur Regelung der Lautstärke.
Der Home Mini ist Googles Gegenstück zu Amazons Echo Dot, also eine um große Lautsprecher abgespeckte Version eines smarten Lautsprechers. Klanglich darf man auch hier nicht viel erwarten.
Zwar ist der Google Home Mini etwas größer als Amazons Echo Dot, mit seinem Textilüberzug lässt er sich aber oft besser in ein Wohnumfeld integrieren. Über Sensorfelder lässt sich auch hier die Lautstärke regeln.
Etwas umständlich ist es, das Mikrofon zu deaktivieren. Dazu muss ein Schalter an der Unterseite verschoben werden.
Deutlich größer als Googles Home Mini ist der TicHome Mini der chinesischen Firma Mobvoi. Statt Sensortasten gibt es hier Drucktasten. Alles ist etwas klobiger gebaut.
Als einziger Smart-Speaker im Test kann der TicHome Mini mit unter die Dusche genommen werden, ohne dass er Schaden nimmt. Für die Dusche reicht die Klangqualität auch gerade mal aus.
Wie viele Sony Produkte zeichnet sich auch dieser Lautsprecher durch eine ungemein langweilige Bezeichnung aus: Als "kabelloser Lautsprecher mit integriertem Google Assistant" steht der LF-S50G beim Hersteller im Katalog. Sein herausstechendes Merkmal: Eine digitale Zeitanzeige, deren Helligkeit glücklicherweise regelbar ist.
Auf der Oberseite sind Sensoren eingebaut, die eine berührungslose Steuerung durch Gesten ermöglichen sollen. Im Test haben die allerdings nicht zuverlässig reagiert.
Auf der Unterseite befindet sich eine Taste zum Steuern der Helligkeit der Zeitanzeige (links) sowie eine Hold-Taste, mit der die Gestensteuerung für drei Minuten abgeschaltet wird.
Auf der Rückseite des Sony-Geräts findet man die Stumm-Taste für das Mikrofon und eine Taste, über die man Bluetooth-Geräte verbinden kann.
Im Bluetooth-Modus lässt sich Musik dann direkt vom Handy auf den Lautsprecher streamen, auch wenn kein WLAN verfügbar ist.
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