Streit um Behördenanfragen Microsoft klagt gegen die US-Regierung

Microsoft-Zentrale in Redmond
Foto: Ted S. Warren/ APMicrosoft-Zentrale in Redmond
Foto: Ted S. Warren/ APMicrosoft will sich vor Gericht das Recht erstreiten, seine Kunden auf bisher geheime Anfragen von US-Behörden hinzuweisen. Das Unternehmen reichte dafür am Donnerstag eine Klage gegen das Justizministerium ein. Darin argumentiert Microsoft, die aktuelle Regelung verstoße gegen die US-Verfassung. Eine Sprecherin des Justizministeriums sagte dem Finanzdienst Bloomberg, die Klage werde geprüft.
In den vergangenen 18 Monaten habe die amerikanische Regierung von Microsoft in 2576 Fällen verlangt, Anfragen zu Nutzerdaten geheimzuhalten, schreibt der Chefjustiziar des Konzerns, Brad Smith in einem Blogeintrag. Bei mehr als zwei Dritteln der Anordnungen sei kein Ablaufdatum für die Geheimhaltung vorgesehen gewesen. "Das bedeutet faktisch, dass es uns für immer verboten ist, diese Kunden darüber zu informieren, dass die Regierung ihre Daten bekommen hat", betonte Smith.
Er räumte ein, dass es sicherlich Fälle gebe, in denen es für laufende Ermittlungen wichtig sei, dass die Betroffenen nichts vom Interesse der Behörden wüssten. Es müsse aber mehr Einschränkungen geben. Microsoft informiert Unternehmenskunden schon seit 2013, wenn Behörden auf ihre Daten zugreifen.
Nicht der einzige Streit um Kundendaten
Der Konzern steckt aktuell auch in einem weiteren schwierigen Verfahren, bei dem es um die E-Mail-Daten eines Nutzers geht, die auf einem Server in Irland liegen. Eine New Yorker Richterin entschied, dass Microsoft die Daten an die US-Behörden weitergeben müsse, auch wenn sie außerhalb der USA lagerten. Die Begründung lautete, dass die dortige Tochter Teil eines US-Konzerns sei.
Die amerikanischen Tech-Unternehmen hatten sich erst nach den Enthüllungen von Edward Snowden das Recht erstritten, zumindest anonymisierte und verschleierte Zahlen zu Anfragen der Behörden zu veröffentlichen.
Die staatlichen Überwachungsmaßnahmen und die Verschlüsselungs-Vorstöße einiger Tech-Firmen sorgen derzeit immer wieder für Spannungen zwischen den Konzernen und der Regierung. Zuletzt stritt Apple mit dem FBI vor einem Gericht in Kalifornien um das Entsperren eines iPhones, weitere ähnliche Fälle bahnen sich an.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Windows 1: Am 20 November 1986 landeten die ersten Kartons der Windows-Urfassung in den Regalen der Händler.
Die Anfänge: Für knapp hundert Dollar konnte man sich einen DOS-Aufsatz kaufen, der ein wenig Multitasking ermöglichte, indem er laufende Prozesse in Fenster auslagerte.
Grundlagen: Mit dem System wurden Programme ausgeliefert, die man bis heute kennt. So zum Beispiel das Minimal-Malprogramm Paint.
Windows 3.0: Schon viel weiter als seine Vorgänger war diese Version, die von vielen PC-Nutzern als erste wirklich brauchbare Fassung angesehen wurde.
Fortschritt: Die Software verbesserte das Multitasking und war viel besser per Maus steuerbar als die Vorgänger. Zwar wurde es noch auf Diskette ausgeliefert, benötigte zum Betrieb aber erstmals eine Festplatte.
Windows 3.1: Das große Update für die Version 3.0 war nicht nur bunter, sondern enthielt zum ersten Mal auch einige Netzwerkfunktionen.
Windows in bunt: Das Betriebssystem löste sich langsam von seinem angestaubten Büro-Charme. Allein durch den Einsatz von Farbe wurde vieles besser.
Komplizierte Fenster: Ein wirklich einfach zu bedienendes Betriebssystem war Windows aber auch in dieser Version nicht.
Windows 95: Mit dieser Fassung sollte alles besser werde. Von MS-DOS, das im Hintergrund immer noch werkelte, war nichts mehr zu sehen.
Ein System für alle: Mit massiven Marketingmaßnahmen bemühte sich der Konzern, seine Software Heimanwendern anzudienen. Windows sollte jetzt zum Spielen einladen, so einfach sein, dass einfach jeder damit klarkommen konnte.
Zukunftsweisend: Eine spätere Variante von Windows 95 unterstützte erstmals den damals neuen Verbindungsstandard USB. Etliche der damals entwickelten Metaphern haben bis heute Bestand.
Windows 98: Zaghaft modifizierte Microsoft sein Betriebssytem für das dräuende Internetzeitalter. Für Multimedia sorgt seither der Windows Media Player, zum Websurfen ist der Internet Explorer installiert. Beides brachte Microsoft Ärger mit der EU ein, die das Unternehmen Jahre später dazu verdonnerte, seinen Kunden bei der Systeminstallation die Wahl des Browsers selbst zu überlassen.
Etwas farblos: Die Optik wurde gegenüber Windows 95 moderat aufgepeppt, ein wenig räumlicher, aber immer noch reichlich grau gestaltet.
Windows ME: Die Millennium-Edition war ein Zwischenschritt. Microsoft hätte das Update auch als Windows 98, dritte Version, verkaufen können, meinten seinerzeit viele Kritiker. Doch der neue Titel passte so schön zur Jahrtausendwechselstimmung.
Fast wie gehabt: Die Gestaltung wurde wieder nur mäßig überarbeitet. Als Dreingabe wurde neben Paint und anderen altbekannten Kostenlos-Programmen auch die Videoschnitt-Software Movie Maker beigelegt.
Movie Maker: Wer wollte und seine Filme digital in den Rechner bekam, konnte also ohne Zusatzkosten Videos zusammenbasteln.
Windows 2000: Zum letzten Mal erschien mit dieser Variante ein Microsoft-Windows speziell für den professionellen Einsatz.
Verbinden mit dem Internet: Windows 2000 war bereits bestens für den Netzwerkbetrieb ausgelegt, kannte schon etliche der Internettechniken, die heute verwendet werden.
Windows XP: Mit diesem Windows sollte alles anders werden. Als Unterbau diente die Profi-Software Windows NT, der ein freundliches Interface übergestülpt wurde. Statt unterschiedlicher Windows-Varianten gibt es seither nur noch unterschiedliche Editionen desselben Windows.
Eins für mehrere: Mit XP wurde es einfach und normal, dass sich mehrere Anwender einen Computer teilen und darauf doch ganz eigene Benutzerumgebungen einrichten konnten.
Hügel auf dem Desktop: Weltweit bekannt dürfte auch der "Bliss" genannte Standard-Bildschirmhintergrund sein. Fotografiert hat das berühmte Motiv Charles O'Rear. Das Motiv zeigt einen Hügel im kalifornischen Sonoma Valley. Wer an der idyllisch wirkenden Bildkomposition zweifelt: Der Fotograf betont, dass nur eine minimale Bildbearbeitung stattgefunden hat.
Schicke Fenster: Angepasst an die Grafikfähigkeiten der damaligen Computer wurden auch die Windows-Fenster deutlich aufgehübscht. Windows wurde modern.
Windows Vista: Der mit großem Aufwand entwickelte XP-Nachfolger war zwar kein Totalverlust, kann aber doch als Flop bezeichnet werden.
Neues System für neue Rechner: Aufgrund zu hoher Hardware-Anforderungen schreckten viele Anwender davor zurück, ihr liebgewonnenes Windows XP gegen dessen Nachfolger einzutauschen.
Dokumente bei Windows Vista: Die Optik wurde zeitgemäß dreidimensional verschönert.
Windows 7: Vom Start weg war der Vista-Nachfolger ein Erfolg. Auch, weil lange vor der Veröffentlichung kostenlose Betaversionen verteilt wurden.
Vorabversionen: Schon vor dem Start wurde den Anwendern der Mund für das wässrig gemacht, was da noch kommen sollte. Weil Windows 7 mühelos auch auf etwas betagter Hardware läuft, ließen sich viele, die noch bei Windows XP ausharrten, jetzt zum Umstieg bewegen.
Windows 7: Das nächste machte vieles einfacher und einiges besser als seine Vorgänger. So zeigen die Miniaturen in der Taskleiste Vorschauen des jeweiligen Fensterinhalts an.
Windows 7: Außerdem sind Mini-Programme hinzugekommen, mit denen man sich nach Belieben den Bildschirm zukleistern und beispielsweise aktuelle Nachrichten anzeigen lassen kann.
Bunte Kacheln: Mit Windows 8 wollte Microsoft sein Betriebssystem grundlegend reformieren, verabschiedete sich weitgehend vom gewohnten Desktop.
Keine Berührungsängste: Das neue System eignet sich auch für den Touchscreen - wie hier auf dem Surface-Tablet. Damit startete Microsoft seine Aufholjagd und versuchte Apple und Android Konkurrenz zu machen.
Der nächste Versuch: Mit Windows 10 erklärt Microsoft den Desktop wieder zum Modell für die Zukunft. Die Kacheloptik von Windows 8 erscheint nur noch im Start-Menü.
Eins für alle: Windows 10 soll universell einsetzbar sein. Egal ob Desktop-PC, Tablet, Smartphone oder intelligente Heizungssteuerung, es soll überall laufen.
Seit dem 29. Juli 2015 ist Windows 10 offiziell verfügbar, das Update für Nutzer älterer Windows-Versionen kostenlos. Am 29 Juli 2016 will der Konzern ein Jubiläums-Update mit vielen neuen Funktionen veröffentlichen.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden