Gestohlene Nacktbilder von Stars Promi-Anwalt droht Google mit 100-Millionen-Dollar-Klage

Schauspielerin Jennifer Lawrence: Opfer von Hackern
Foto: LUCAS JACKSON/ REUTERSHamburg - Wegen der Veröffentlichung gestohlener Promi-Nacktfotos im Internet droht der US-Anwalt Marty Singer der Suchmaschine Google mit einer 100-Millionen-Dollar-Klage. Singer vertrete nach eigenen Angaben mehr als ein Dutzend der betroffenen Frauen, heißt es übereinstimmend in US-Medien wie CNN und der "New York Post" .
Der Skandal hatte vor etwa einem Monat begonnen, Hacker stahlen private Nacktbilder Prominenter und veröffentlichten diese im Netz. Zu den betroffenen Frauen sollen unter anderem Schauspielerin Jennifer Lawrence, Model Kate Upton, Sängerin Rihanna und Starlet Kim Kardashian gehören.

Privatfotos im Internet: Promi-Hacks, die dritte
Singer wirft Google vor, dass die gestohlenen Bilder auch auf konzerneigenen Seiten noch immer auffindbar seien. Im Gegensatz zu anderen Websites, die auf anwaltliche Schreiben schnell reagiert hätten, habe Google zugelassen, dass die eklatanten Verletzungen der Privatsphäre seiner Mandantinnen andauerten. Google wisse, so Singer, dass die Bilder gestohlen sind und unrechtmäßig veröffentlicht wurden. Dennoch habe der Konzern wenig oder gar nichts unternommen, um diese abscheulichen Verletzungen zu stoppen.
"Google macht Millionen und verdient an der Ausbeutung von Frauen", heißt es in dem Schreiben Singers. Er bezichtigt den Konzern eines "eklatant unethischen Verhaltens", wofür das Unternehmen haftbar gemacht werden könne. Bußgelder und Schadensersatz könnten sich auf mehr als 100 Millionen Dollar summieren.
Google wies den Vorwurf zurück. "Wir haben Zehntausende Fotos gelöscht - innerhalb weniger Stunden nach der Anfrage", wird eine Sprecherin bei CNN zitiert. "Und wir haben Hunderte Accounts geschlossen. Das Internet ist für viele Dinge gut. Diebstahl privater Fotos gehört nicht dazu."
Die Bilder der Stars hatten die Hacker offenbar aus deren Online-Datenspeichern bei Apple kopiert. Die Bilder wurden im September in mehreren Wellen veröffentlicht. Apple bemühte sich danach, Datenschutzbedenken auszuräumen. Sein Geschäftsmodell beruhe nicht darauf, Informationen über seine Kunden zu sammeln, teilte Konzernchef Tim Cook mit. Apple verdiene Geld mit dem Verkauf von Geräten, nicht mit dem von Nutzerdaten.