Soziale Medien Oberste Datenschützerin Voßhoff löscht ihre Internet-Profile

Facebook stillgelegt, Twitter gelöscht: Andrea Voßhoff, vom Bundestag gerade zur neuen Beauftragten für den Datenschutz gewählt, hat sich von ihren Profilen in sozialen Medien verabschiedet. Jedenfalls vorerst.
Fehlermeldung bei Twitter: Das Profil von Andrea Voßhoff wird nicht mehr gefunden

Fehlermeldung bei Twitter: Das Profil von Andrea Voßhoff wird nicht mehr gefunden

Hamburg - Die neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz, die CDU-Politikerin Andrea Voßhoff, hat ihre Profile bei Facebook und Twitter stillgelegt. Die Statistikseite Pluragraph  hatte gerade noch ein gesteigertes Interesse an Voßhoff verzeichnet. Rund 80 neue Follower auf Twitter und rund zehn neue Fans auf Facebook verzeichnete Pluragraph.

Doch seit Samstag sind die Profile der am Donnerstag vom Bundestag gewählten Datenschützerin nicht mehr erreichbar. Ihre Facebook-Seite hatte sie als Abgeordnete vor allem im Wahlkampf genutzt, einen Twitter-Account hatte sie registriert, aber nicht genutzt. Ein Sprecher teilte auf Anfrage mit, Frau Voßhoff habe sich entschieden, die eng mit ihrer bisherigen politischen Tätigkeit verbundenen Accounts abzumelden.

Es gelte, das Amt der Bundesbeauftragten als unabhängige und parteipolitisch neutrale Funktion klar von den privaten Profilen abzugrenzen, so der Sprecher weiter. Welche Kanäle Voßhoff künftig als Bundesbeauftragte für die Presse- und Öffentlichkeit nutzen wolle, werde sie zu gegebener Zeit entscheiden.

Voßhoffs Amtsvorgänger Peter Schaar hatte Twitter eifrig genutzt und außerdem ein Blog geführt. Vertreter von Twitter und Facebook bemühen sich, politisches Spitzenpersonal für eine Mitgliedschaft in ihren Netzwerken zu interessieren. Die ehemalige Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hatte sich hingegen aus Protest gegen die laschen Datenschutzeinstellungen von Facebook abgemeldet.

Andrea Voßhoff steht schon zu ihrem Amtsantritt in der Kritik. In ihrer Zeit als CDU-Abgeordnete hatte sie mit ihren Fraktionskollegen für Gesetze gestimmt, die in der Szene und bei Netzpolitikern aller Fraktionen auf Ablehnung stoßen, darunter Netzsperren und die Speicherung von Vorratsdaten. Ihr Festhalten an der Vorratsdatenspeicherung hatte sie auch nach ihrer Wahl zur Datenschützerin bekräftigt.

ore
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