NSA-Affäre US-Geheimdienst sammelt Daten unverdächtiger Briten

NSA-Chef Keith Alexander: Auch Unverdächtige werden überwacht
Foto: MARK WILSON/ AFPDer US-Geheimdienst NSA sammelt seit Jahren Daten über britische Bürger, gegen die nie ein Verdacht vorgelegen hat. Das berichtet der britische "Guardian " unter Berufung auf Dokumente des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden.
Aus diesen Unterlagen geht hervor, dass britische Geheimdienste 2007 in einem Pakt mit der NSA dem Anlegen dieser Datenbank über die eigenen Bürger zugestimmt haben. Die NSA darf der Vereinbarung zufolge:
- In einer Datenbank speichern, welche Telefonnummern, E-Mail-Adressen und IP-Adressen welchen britischen Bürgern zuzuordnen sind
- Die Identität der Nutzer hinter nebenbei erfassten Nummern oder Adressen ermitteln.
Gegen die Menschen, die in dieser NSA-Datenbank gelandet sind, bestand nie irgendein Verdacht. Ihre Daten wurden bei der Überwachung anderer Personen nebenbei erfasst. Das genügt, um in NSA-Datenbanken zu landen, in die dann weiterhin Metadaten fließen. Laut "Guardian" können auf diese Datenbank auch andere Geheimdienste und US-Militärs zugreifen.
Dass britische Geheimdienste dieser Überwachungspraxis zugestimmt haben, dürfte für die NSA keinen großen Unterschied gemacht haben. Dem "Guardian" liegt ein NSA-Dokument vor, demzufolge die NSA solche Datenbanken auch über Bürger aus Staaten anlegt, mit denen die USA eigentlich vereinbart haben, dass so etwas nicht passiert. In solchen Fällen müsste den Vertretern des Partnerlandes verheimlicht werden, dass die NSA ihre Bürger überwacht, zitiert der "Guardian" aus dem Dokument.