Edward Snowden hat die Internet-Überwachung des US-Geheimdienstes NSA öffentlich gemacht - nun hat sein Arbeitgeber ihn entlassen. Gleichzeitig kommen weitere Details ans Licht, es ist mit weiteren Veröffentlichungen zu rechnen.
Whistleblower Edward Snowden: Auf der Flucht in Hongkong
Foto: Glenn Greenwald/ dpa
New York - Der Ex-Geheimdienstler Edward Snowden, der Informant hinter den aktuellen Vorwürfen zur US-Spionage im Internet, ist von seinem Arbeitgeber Booz Allen gefeuert worden. Wie das Unternehmen auf seiner Website mitteilte, sei der 29-Jährige weniger als drei Monate beschäftigt gewesen. Er habe in einem Team auf Hawaii gearbeitet und ein Gehalt von 122.000 Dollar jährlich bekommen.
Booz Allen bezeichnete Berichte, denen zufolge Snowden Geheimnisse verraten haben soll, als "schockierend". Man werde mit Kunden und Behörden zusammen an der Aufklärung arbeiten. Einer der Kunden von Booz Allen ist der US-Geheimdienst NSA.
Snowden hat öffentlich selbst zugegeben, Dokumente an Medien weitergegeben zu haben. Laut einem Reporter des "Guardian" hat Snowden Tausende geheime Dokumente an die Medien übergeben. Davon seien Dutzende berichtenswert, sagte der Journalist und Datenschutz-Aktivist Glenn Greenwald der "New York Times". Greenwald berichtet für den "Guardian" über das US-Geheimprogramm mit dem Namen Prism.
Bisher wurden von Snowden mitgenommene Dokumente nur sehr zurückhaltend veröffentlicht. So zeigten "Guardian" und "Washington Post" nur vier von 41 Seiten einer Präsentation des Geheimdiensts NSA, in der es um Internetüberwachung ging. Den Berichten zufolge kann die NSA damit in großem Stil Nutzerdaten von Internetunternehmen abgreifen. Nach Angaben der US-Behörden ist Prism nur ein internes System, und die Abfrage sei rechtens - etwaige Gerichtsbeschlüsse dazu unterliegen aber der Geheimhaltung.
Greenwald erzählte auch, dass Snowden sich eine Kontaktprozedur wie in Agentengeschichten ausgedachte hatte: Die Journalisten sollten in einer bestimmten Ecke eines Hotels in Hongkong laut nach dem Weg in einen anderen Teil des Gebäudes fragen. Dann würde - wenn die Luft rein ist - der Informant mit einem Zauberwürfel in der Hand auftauchen. Das Verfahren habe tatsächlich funktioniert, sagte Greenwald. Eine weitere beteiligte Journalistin berichtete, Snowden habe nur verschlüsselt mit ihr kommuniziert.