Mobilfunk EU-Staaten stimmen Roaming-Kompromiss zu

Das Ende der Roaming-Gebühren rückt einen Schritt näher: Am Mittwoch haben die 28 Mitgliedstaaten der EU offiziell bestätigt, dass sie die Zusatzkosten bis 2017 abschaffen wollen. Erst muss aber das Europarlament zustimmen.
Touristin mit Smartphone in Barcelona: 2017 sollen die Roaming-Gebühren fallen

Touristin mit Smartphone in Barcelona: 2017 sollen die Roaming-Gebühren fallen

Foto: AP/dpa

Die EU-Staaten haben dem vergangene Woche von Unterhändlern vorläufig geschlossenen Kompromiss zur Abschaffung der Roaming-Gebühren zugestimmt. Die Botschafter der 28 Mitgliedstaaten im Ministerrat segneten die Einigung am Mittwoch in Brüssel ab, wie der Rat mitteilt. Jetzt muss noch das Plenum des Europaparlaments zustimmen, was voraussichtlich im Herbst geschehen soll.

Dem Kompromiss zufolge soll ab Mitte Juni 2017 Schluss sein mit den Roaming-Aufschlägen für die Handy-Nutzung im Ausland. Nach Darstellung der EU-Kommission werden die Verbraucher dann überall in der EU - unabhängig davon, wo sie sich gerade aufhalten - denselben Preis für Anrufe, Textnachrichten und Mobilfunkdaten bezahlen.

Allerdings ist nicht umstritten, ob die Gebühren durch die Regelung auch tatsächlich wegfallen. So sieht die Einigung zum Beispiel "Sicherungen" für die Telekomfirmen vor, denen durch das Roaming Kosten entstehen. Laut einer Einschätzung aus dem Europäischen Parlament könnte dies bedeuten, dass die Roaming-Kosten nach Mitte 2017 unter neuem Namen wiederkehren.

Der Kompromiss, den die Mitgliedstaaten jetzt absegneten, enthält ferner Regelungen zur Netzneutralität. Auch in diesem Punkt gibt es scharfe Kritik aus dem Europäischen Parlament, das den Kompromiss noch zu Fall bringen könnte.

mbö/afp
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren