Kameras an Straßenlaternen Singapur will Gesichtserkennung testen
Die mehr als 100.000 Straßenlaternen in Singapur könnten in naher Zukunft mit Überwachungskameras zur Gesichtserkennung ausgerüstet werden. Ein entsprechendes Pilotprojekt soll im kommenden Jahr beginnen, teilte die zuständige Behörde GovTech mit. Mehrere Unternehmen aus Singapur und China haben bereits Interesse signalisiert.
"Im Rahmen des Projekts 'Laternen als Plattform' testen wir verschiedene Sensoren an den Masten, darunter Kameras, die Gesichtserkennung unterstützen können", teilte ein GovTech-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters mit. "Die Technik kann verwendet werden, um Menschenmengen zu analysieren und die Aufklärung von Terroranschlägen zu unterstützen."

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Bilder aus Videokameras können mit denen in behördlichen Datenbanken abgeglichen werden, um zum Beispiel Individuen zu erkennen, ihren Standort festzustellen oder Bewegungsprofile zu erstellen. Gesichtserkennung über Videokameras wird auch am Berliner Bahnhof Südkreuz getestet.
Einsatz weiterer Sensoren angedacht
In China soll Gesichtserkennung irgendwann landesweit eingesetzt werden - auch wenn unklar ist, wie realistisch das 2015 verkündete Vorhaben ist. Im vergangenen Dezember durfte ein BBC-Reporter das System der Stadt Guiyang testen. Es dauerte nur sieben Minuten , bis er entdeckt wurde.
Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong versprach zuletzt, das eigene Smart-City-Projekt solle das Leben der Menschen verbessern und nicht ihre Privatsphäre verletzen. Auch andere Sensoren sollen GovTech zufolge an den Masten angebracht werden, um etwa die Luftqualität zu messen oder Daten für eine bessere Verkehrsplanung zu erheben. Wie viele Kameras im Rahmen des Pilotprojekts eingesetzt werden sollen, ist unklar.