Sicherheitslücken Banken sollen bessere Cyberabwehr einrichten

Bankentürme in Frankfurt am Main (Symbolbild)
Foto: Daniel Reinhardt/ dpaDas für den internationalen Zahlungsverkehr zentrale Netzwerk Swift erhöht den Druck auf seine Mitgliedsbanken: Sie sollen ihre Abwehr gegen Cyberattacken stärken. "Wir wollen bis April einen neuen Sicherheitsstandard für Finanzdienstleister vorlegen", sagte Stephen Gilderdale, Chef des Kundensicherheitsprogramms von Swift, dem SPIEGEL. "Das Ziel ist, alle Banken auf diesen Standard zu heben."
Weltweit sind fast 11.000 Banken, Börsen und Broker an Swift angeschlossen. Sie senden über das System verschlüsselte Nachrichten hin und her, vorwiegend um Zahlungen rund um die Erde anzuweisen. Die von den Swift-Nutzern verwendeten Codes sind sozusagen die digitalen Schlüssel zu den Tresoren der Institute. Swift ist damit eine Art zentrales Nervensystem der Finanzwelt. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Hacker konnten Millionenbeträge erbeuten
Im vergangenen Jahr war es Hackern aber mehrfach gelungen, Zugang zu Swift-Codes einzelner Banken zu erlangen - unter anderem bei der Notenbank von Bangladesch. So konnten sie mindestens zweistellige Millionenbeträge erbeuten.
Um die Sicherheit des Zahlungsverkehrs zu erhöhen, will Swift ein Zertifizierungssystem etablieren: Banken berichten Swift in einer Art Selbstauskunft, wie sie die neuen Standards umsetzen - bis Ende dieses Jahres müssen sie liefern. Gesetzlich verpflichtend sind die neuen Regeln nicht. Doch Swift erwartet, dass Banken selbst beginnen werden, nur noch mit Instituten Geschäfte zu machen, die ein positives Audit vorweisen können. Geht die Rechnung auf, könnten weniger sichere Banken in Zukunft Probleme bekommen, am internationalen Zahlungsverkehr teilzunehmen.