"Transparency Report"
Google gibt deutschen Behörden mehr Nutzerdaten heraus
Rund 1800 Google-Accounts sind betroffen: Deutsche Behörden haben im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr als tausendmal bei dem Internetkonzern Daten von Nutzern abgefragt - im Vergleich zu den sechs Monaten davor ein deutlicher Anstieg.
Hamburg - Deutsche Behörden haben den Internetkonzern Google im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr als tausendmal darum gebeten, Daten seiner Nutzer freizugeben - beispielsweise für Ermittlungen. Das geht aus einer Statistik hervor, die das US-Unternehmen am Dienstag
veröffentlichte.
Den Angaben im "Transparency Report" zufolge reichten deutsche Behörden von Januar bis Juni dieses Jahres 1060 Anfragen bei Google ein. Der Konzern erklärte, man sei in 67 Prozent der Fälle verpflichtet gewesen, Daten über seine Nutzer an die Behörden weiterzureichen. Davon betroffen gewesen seien auch Profile von Googles Videoplattform YouTube.
Den Anstieg um 38 Prozent gegenüber
den sechs Monaten zuvor nannte der Konzern wenig überraschend, man biete auch mehr Dienste an, die Zahl der Nutzer steige ebenso. Deutschland steht in dieser Auswertung auf dem vierten Platz - hinter den USA, Indien und Brasilien.
Auch in anderen Ländern wird mehr abgefragt: Die Statistik zeigt einen Anstieg in vielen Ländern - und eine höchst unterschiedliche Erfüllungsquote. Anfragen in den USA (5950 Anfragen) wurden von Google in 93 Prozent der Fälle zumindest teilweise erfüllt, in der Türkei (73 Anfragen) und Russland (42 Anfragen) hingegen überhaupt nicht.
Die Statistik zählt außerdem juristische Versuche, Google zum Löschen von Inhalten zu bewegen. In Deutschland gab es in dem nun veröffentlichten Zeitraum 125 Anfragen, 2405 Inhalte zu entfernen - so viel wie in keinem anderen Land. In 86 Prozent wurde den Aufforderungen nachgekommen.