Offensive gegen Fake News Twitter will mit neuen Maßnahmen Falschmeldungen über Sieg bei US-Wahlen verhindern

Zuerst Facebook, jetzt Twitter: Die sozialen Netzwerke rüsten sich gegen Falschmeldungen rund um die US-Wahl. Twitter kündigte an, irreführende Tweets mit Hinweisen zu versehen und deren Verbreitung zu erschweren.
Nach Facebook will jetzt auch Twitter vermehrt gegen Falschnachrichten vorgehen

Nach Facebook will jetzt auch Twitter vermehrt gegen Falschnachrichten vorgehen

Foto: STEINBA/EPA-EFE/REX/Shutterstock

Der Kurzbotschaften-Dienst Twitter hat neue Maßnahmen ergriffen, um Falschmeldungen in Bezug auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen zu verhindern. Kein Nutzer könne einen Wahlsieg verkünden, solange dieser nicht offiziell bestätigt oder durch die Prognosen von zwei unabhängigen überregionalen Medien belegt worden sei, teilte die Plattform am Freitag mit.

"Die Twitter-Nutzer, einschließlich der Kandidaten, können keinen Wahlsieg ausrufen, bevor er nicht offiziell verkündet wurde", erklärte Twitter. Das Netzwerk werde Beiträge, die "verfrühte Behauptungen enthalten" kennzeichnen und die Leser auf eine offizielle Seite zu den US-Wahlen verweisen.

Welche Medien aus ihrer Sicht als zuverlässige Quelle für die Bestätigung des Wahlsiegers gelten, ließ die Plattform offen. Meist geben Nachrichtenagenturen wie Associated Press oder überregionale Sender wie ABC News, Fox News und CNN am Wahlabend die vorläufigen Ergebnisse der Präsidentschaftswahl bekannt. Bestätigt wird das Wahlergebnis in der Regel erst mehrere Wochen später, wenn alle Stimmen ausgezählt sind.

Wenn Tweets von politischen Figuren sowie Personen, denen mehr als 100.000 Nutzer folgen, irreführende Informationen enthalten, sollen sie mit Warnhinweisen versehen werden. Um zu den Inhalten zu gelangen, werde man erst den Hinweis wegklicken müssen. Außerdem sollen solche Tweets nicht direkt retweetet werden können. Vom 20. Oktober an und mindestens bis zum Ende der Wahlwoche sollen zudem weltweit direkte Retweets erschwert werden. Nutzer sollen dann zunächst aufgefordert werden, einen Tweet als Zitat zu teilen. Bei dieser Funktion können sie einen eigenen Kommentar hinzufügen. 

Zudem sollen Beiträge, in denen zur Einmischung in den Wahlverlauf oder Gewalt aufgerufen wird, gelöscht werden. 

Neben Twitter hatte auch Facebook in den vergangenen Tagen angekündigt, sich auf die Präsidentschaftswahl vorzubereiten. Demnach soll es mehrere Tage vor und nach der US-Wahl nicht möglich sein, politische Werbung auf dem sozialen Netzwerk zu schalten. Facebook wolle damit "Verwirrung und Missbrauch" vorbeugen, wie das Unternehmen erklärte.

pgo/afp
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