Im US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main sitzt der Special Collection Service, eine gemeinsam von NSA und CIA betriebene Einheit. Snowden-Dokumente zeigen die technische Ausstattung der Spähtruppe.
Der Special Collection Service (SCS) von NSA und CIA betreibt weltweit Abhöranlagen, meist aus dem Schutz von Botschaften und Konsulaten heraus. Die Mitarbeiter sind dabei als Diplomaten akkreditiert. Neben der US-Botschaft in Berlin betreibt der SCS offenbar einen weiteren Standort im US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main.
Der SCS hat laut einem Dokument aus dem März 2011, das der SPIEGEL auszugsweise veröffentlicht, 80 Standorte weltweit. Von dort werden auch Netzwerke überwacht. Erklärt wird in dem 38 Seiten langen Dokument, mit welchen Geräten nach Funksignalen gesucht wird und wie diese Signale ausgewertet werden. Gezielt wird offenbar auch nach besonders geschützter Kommunikation gesucht und der Austausch von Verschlüsselungscodes beobachtet.
Wissen soll das Gastland davon freilich nichts. In einem Dokument, in dem die Geheimhaltung von Informationen geregelt ist, geht die NSA ansonsten von gravierenden Konsequenzen aus. Dass ein befreundetes Land, eine sogenannte Third Party wie Deutschland, ausgespäht wird oder wurde, mit dem womöglich sogar Geheimdienstinformationen ausgetauscht werden, soll mindestens 75 Jahre lang geheim bleiben.
US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main: Der Special Collection Service, eine gemeinsam von NSA und CIA betriebene Einheit, sitzt offenbar hier sowie in der US-Botschaft in Berlin.
Generalkonsulat in Frankfurt: Sitz einer Spähtruppe der US-Geheimdienste, die sich auf den technischen Zugriff auf Kommunikation spezialisiert hat.
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Luftbild des Generalkonsulats: Von hier werden über 100 andere US-Vertretungen unterstützt. Auf dem weitläufigen Gelände ist auch der Special Collection Service untergebracht.