Bußgeldbescheid Vodafone soll für unerlaubte Telefonwerbung 100.000 Euro zahlen

Vodafone-Deutschland-Zentrale in Düsseldorf
Foto: Federico Gambarini / DPAVodafone soll wegen unerlaubter Telefonwerbung 100.000 Euro zahlen. Über einen entsprechenden Bußgeldbescheid gegen die Düsseldorfer Telekommunikationsfirma informierte die Bundesnetzagentur am Dienstag . Nach Erkenntnissen der Bonner Behörde haben Vodafone und beauftragte Callcenter bei Kunden oder Ex-Kunden angerufen, um sie zur Rücknahme der Kündigung beziehungsweise zur Rückkehr zu bewegen - obwohl die erforderlichen Einwilligungen der Kunden hierzu nicht vorlagen.
In vielen Fällen hatten die Betroffenen den Angaben zufolge sogar ausdrücklich untersagt, angerufen zu werden - entweder taten sie dies bei der Kündigung oder bei einem Werbeanruf. An dieses Nein zur Werbung hielt sich Vodafone nach Erkenntnissen der Netzagentur aber nicht. In Einzelfällen hätten betroffene Bürger bis zu 30 weitere Anrufe oder Anrufversuche moniert, heißt es.
Firmen dürfen grundsätzlich nur Bürger anrufen, deren Werbeeinwilligung sie vorliegen haben. Die Netzagentur wies darauf hin, dass ein Unternehmen auch bei externen Partnern die Regeleinhaltung kontrollieren muss. Verbraucher, die ohne Einwilligung Werbeanrufe erhalten, können diese hier der Bundesnetzagentur melden .
Es geht laut Vodafone um 96 Anrufe
Die Geldbuße gegen Vodafone ist noch nicht rechtskräftig, das Unternehmen kann dagegen vor Gericht ziehen. Auf SPIEGEL-Nachfrage betont Vodafone, dass es in einer Vielzahl von Fällen mit Kunden in Kontakt trete, auch in der Kabelsparte. Nur bei einer "sehr geringen Anzahl" von Telefonaten - die Rede ist von 96 im Zeitraum zwischen Januar 2016 und April 2018 - soll es sich nach Einschätzung der Netzagentur um unerlaubte Werbeanrufe gehandelt haben.
Vodafone bedauere, "dass diese Kabelkunden sich durch die telefonische Kontaktaufnahme belästigt gefühlt haben und hat die von der Bundesnetzagentur aufgeführten Fälle einer genauen Prüfung unterzogen", schreibt das Unternehmen.
Bei dieser Prüfung habe man zwar einzelne Arbeitsfehler feststellen können, heißt es. Man habe aber nicht bestätigen können, dass es sich bei den 96 Fällen um unerlaubte Werbung gehandelt habe: "Ungeachtet dessen hat Vodafone die Vorfälle zum Anlass genommen, strengere Vorgaben an eigene Mitarbeiter und Dienstleister umzusetzen und die Prozesse weiter zu verbessern, um Anrufe auszuschließen, die Kunden nicht wünschen."