Vorratsdatenspeicherung Sie ist wieder da

Bald wird wieder wochenlang gespeichert, wann die Deutschen mit wem wie lange telefonieren und wo sich ihr Handy aufhält. Der Überblick zur Vorratsdatenspeicherung: die wichtigsten Texte - und neue Fragen.

Das Gesetz lag ein paar Wochen beim Bundespräsidenten, nun ist die Vorratsdatenspeicherung in Kraft. Es wird in Zukunft wieder gespeichert: unter anderem, wer wie lange mit wem telefoniert hat, zehn Wochen lang. Und der Standort jedes Handys, vier Wochen lang.

Es ist eine neue Variante jener Regeln, die die Große Koalition 2007 schon einmal einführte, bis das Bundesverfassungsgericht drei Jahre später alles kippte.

Seitdem wird erneut über die Vorratsdatenspeicherung gestritten, oft erbittert, immer wieder mit ähnlichen Argumenten. Hier sind diejenigen, die die VDS für notwendig für die Bekämpfung schwerer Verbrechen halten. Und dort wird die Sammlung der Daten als schwere Verletzung der Grundrechte gesehen und vor den Gefahren einer Massenüberwachung gewarnt.

Mehrere Gruppen und Politiker haben angekündigt, Beschwerde beim Verfassungsgericht einzulegen, mit Inkrafttreten des Gesetzes können sie das jetzt tun. Den Telekom-Unternehmen, die die Daten speichern sollen, ist eine Frist von 18 Monaten gesetzt, um die Regelungen umzusetzen.

SPIEGEL ONLINE hat sich immer wieder leidenschaftlich dem Thema gewidmet, weil es die Freiheiten der Bürger betrifft und Fragen nach dem Ausmaß staatlicher Überwachung stellt.

Fünf Texte zum Thema möchten wir Ihnen besonders empfehlen.

Hier ist unser Überblick zu Details und Problemen der Neuauflage der VDS - und zu deren Kosten:

Redakteurin Judith Horchert sieht im Comeback der VDS eine Art Volksverdummung seitens der Bundesregierung:

Unser Kolumnist Sascha Lobo entdeckt in dem Gesetz einen besonders schwerwiegenden Irrglauben der Politik, die Probleme der Welt mit Daten lösen zu wollen.

Die Diskussion über eine Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung entbrannte unmittelbar nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" im Januar 2015 - Netzwelt-Redakteurin Judith Horchert und Chefreporter Jörg Diehl lieferten sich daraufhin ein Streitgespräch über den Sinn der VDS bei der Terrorbekämpfung:

Eigentlich sollen die Daten der VDS der Polizei zur Verfügung stehen - doch möglicherweise erhalten auch Geheimdienste direkten Zugriff, wie ein neuer Vorstoß aus Bayern zeigt:

fab
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