Deutscher Entwicklerpreis "Die Siedler" räumt ab

Erfolg auf ganzer Linie: In sechs von elf Kategorien wurde das Strategiespiel "Die Siedler" zum Besten gewählt, was deutsche Studios zu bieten haben. Außerdem ging auch der Hauptpreis an das Spiel, in dem sich alles um das Leben im Mittelalter dreht.

Über einen Mangel an Zuspruch kann sich die Computerspielserie "Die Siedler" wahrlich nicht beklagen. Nachdem die neuste Folge mit dem Titel "Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs" (Ubisoft, ca. 39 Euro) bereits im Oktober mit dem Kindersoftwarepreis ausgezeichnet wurde, ist ihm nun noch der deutsche Entwicklerpreis verliehen worden. Völlig unbescheiden darf es jetzt als "Das beste deutsche Spiel 2007" tituliert werden.

Darüber hinaus wurde "Die Siedler" in weiteren fünf Kategorien an die Spitze gewählt. So habe es den besten Soundtrack, das beste Game-Level-Design, die beste Spielegrafik, Die besten Cutscenes und das beste Interface.

"In dem Spiel steckt viel Herzblut", sagt Benedikt Grindel von Blue Byte am Rande der Preisverleihung in der Essener Lichtburg der Nachrichtenagentur dpa. Schon von der ersten Ausgabe an gehörte das Aufbau- und Strategiespiel zu den erfolgreichsten Spiele-Serien überhaupt. Seit der Erstausgabe von 1993 wurden mehr als fünf Millionen Exemplare verkauft.

Während in der Ur-Fassung noch pixelige Männchen über eine mehr oder weniger flache Landschaft staksten, ist das Game mittlerweile zu einem grafisch opulenten Augenspaß ausgebaut worden. In klassischer Aufbaustrategiespiel-Manier muss der Spieler eine mittelalterliche Stadt errichten und dafür sorgen, dass deren Bewohner zufrieden sind und mit ausreichenden Ressourcen versorgt werden. Der Detailreichtum geht dabei mittlerweile so weit, dass man das leben jedes einzelnen Bewohners verfolgen kann.

Man muss spielen, um gute Spiele entwickeln zu können

Diese Kombination sieht Produzent Grindel als ausschlaggebend für den Erfolg der Serie an. Grindel: "In den liebevollen Animationen liegt wohl der Reiz für die Spieler". Die enorme Detailtiefe sei allerdings auch eine große Herausforderung für die Entwickler. Weil er fürchtet, durch die Komplexität der Entwicklung könnten sich Fehler einschleichen, spiele er das Game selber mindestens eine Stunde täglich. Hilfreich sei es, wenn man als Entwickler selbst Spaß an Computerspielen habe.

Der Deutsche Entwicklerpreis wird jährlich im Dezember verliehen. Insgesamt werden 28 Fach-, Publikums- und Jurypreise vergeben. Mit dem Innovationspreis der Jury wurde in diesem Jahr "Overclocked: Eine Geschichte über Gewalt" ausgezeichnet. Mit dem ungewöhnlichen Adventure, in dem der Spieler die Geschichte vom Ende zum Anfang erlebt, landeten die Bremer Entwickler House of Tales einen Überraschungserfolg.

Mit dem Spezialpreis der Jury wurde die Games Academy ausgezeichnet. An der staatlich anerkannten Spezialschule können sich junge Menschen mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten für das Fachgebiet "Computerspiele" ausbilden lassen.

mak

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