Mini-Laptop Asus stellt aufgebohrten EeePC vor

Mehr Speicher, größerer Bildschirm, Windows-Fähigkeit: Das sind die groben Eckdaten des neuen Winz-Notebooks, das Asus auf der Cebit vorstellt. Doch die Produktvorstellung vom Montag dürfte nur der Anfang sein.

Er habe zu wenig Speicher, der Bildschirm sei viel zu klein und überhaupt könne man mit einem Linux-Rechner ja nichts vernünftiges anfangen, lauteten oft vorgetragene Argumente gegen den Asus EeePC. Der Popularität des Geräts konnte das freilich nichts anhaben. Der winzig kleine, leichte und nur 299 Euro teure Mini-Rechner ist ein Hit, zumindest auf dem Papier.

Weltweit will Asus bereits 350.000 Exemplare des Linux-basierten Mini-Mobilrechners verkauft haben. Nur ein geringer Prozentsatz davon dürfte allerdings über deutsche Ladentheken gegangen sein. Offenbar kämpft der Hersteller mit Problemen, der enormen weltweiten Nachfrage nach dem Billig-PC Herr zu werden. Trotzdem steckt man sich hohe Ziele, will 2008 drei bis fünf Millionen EeePCs verkaufen.

Und die sollen offenbar nicht alle so spartanisch ausgestattet sein wie das Original, der EeePC 4G. Stattdessen soll in Kürze eine neue Generation, der EeePC 900 folgen, der in jeder Hinsicht mehr hat und kann als der Erstling.

Die wichtigsten Unterschiede :

  • Der Arbeitsspeicher wird von 512 Megabyte auf ein Gigabyte verdoppelt
  • Der Festspeicher wird von vier auf zwölf Gigabyte verdreifacht
  • Der Bildschirm wird von sieben auf 8,9 Zoll vergrößert
  • Der Preis wird von 299 auf 399 Euro erhöht

Was bleibt, ist das Betriebssystem, das weiterhin ein Linux sein soll. Allerdings, so wird es in einer Presseaussendung betont, sei der Rechner nun generell Windows-tauglich. Das wurde für den EeePC 4G zwar auch behauptet, Versuche, Windows zu installieren, hatten aber stets mit dem engen Speicherplatz zu kämpfen.

Microsoft hat bereits eine Entwicklungsmannschaft abgestellt, die ein besonders schlankes Windows XP für Schmalspurrechner in Entwicklungsländern programmieren soll. Möglicherweise, so könnte man nun vermuten, wird ein solches nun morgen vorgestellt. Denn für den Dienstagnachmittag haben Asus, Microsoft und T-Mobile zu einer gemeinsamen Pressekonferenz geladen.

Ein Windows-EeePC in der Pipeline?

Die Zusammenstellung dieses Hightech-Trios lässt natürlich Raum für Vermutungen. Denkbar wäre etwa die Ankündigung eines EeePC 900 mit vorinstalliertem Mini-Mobil-Windows, HSDPA-Karte für schnellen Datenfunk und einer Datenflatrate von T-Mobile.

Doch selbst, wenn dieser Wunschtraum wahr würde, müssten sich Interessenten noch reichlich in Geduld üben. Als Liefertermin für das neue Leichtbau-Llaptop nennt Asus nur schwammig den Sommer. Zudem soll der Rechner zuerst nur in ausgewählten Ländern ausgeliefert werden. Welche das sein werden, verrät das Unternehmen nicht.

Welche Auswirkungen derartige Ankündigungen haben, mussten potentielle EeePC-Kunden schon beim ersten Modell erfahren. Die bisherigen Lieferungen nach Deutschland scheinen nur homöopathisch gewesen zu sein. Der Web-Versender Amazon nimmt nicht einmal mehr Vorbestellungen an.

mak

Mehr lesen über

Verwandte Artikel

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten