Apple-Wahnsinn Käufer prügeln sich um billige iBooks
Eigentlich gilt Henrico County im US-Staat Virginia als Modellbezirk, was die schulische Ausbildung angeht. Vor ein paar Jahren hatte man bei Apple mehr als tausend iBooks geordert, mit denen die Schüler des Bezirks auf die multimediale Zukunft vorbereitet werden sollten. Jetzt aber hat die Schulbehörde entschieden, auf Dell-Rechner umzusteigen und die Apple-Laptops zu verkaufen - zu einem Schnäppchenpreis von 50 Dollar pro Stück. Mit verheerenden Folgen.
5500 Menschen seien am Dienstag am Richmond International Raceway erschienen, um sich einen der Billigrechner zu sichern, berichtet der Fernsehsender NBC12. Die Polizei sprach später sogar von 12.000 Interessenten. Einige hatten auch schon die Nacht vor dem Eingang des Verkaufsortes verbracht. Als die Tore schließlich geöffnet wurden, drängten Wartende aus den hinteren Reihen nach vorn und verursachten damit panikartige Zustände. Die Menschen schrien, rissen oder stießen andere zu Boden, einige schlugen mit Klappstühlen um sich, einer versuchte, mit seinem Wagen durch die Menschenmenge zu fahren.
Zerstörte Kinderwagen und erboste Mütter
"Ich dachte, ich würde sterben", sagte eine Frau, die in dem Ansturm niedergetrampelt wurde und einem Kamerateam von NBC ihre verletzten Knie zeigte. Eine erboste Mutter führte ihren zerstörten Kinderwagen vor und beschimpfte die Organisatoren des Verkaufs.
Die Menge sei "wesentlich größer" gewesen, als man erwartet habe, sagte ein Sprecher des Countys dem Sender. Am Morgen waren laut NBC nur fünf Polizisten anwesend gewesen, um die Menschen im Zaum zu halten. Nach dem Ansturm schickte die örtliche Polizei aber Einsatzteams in Schutzausrüstung, um für die Reaktionen der Enttäuschten gewappnet zu sein, die keine Rechner mehr abbekommen hatten.
"Das hier ist das Schlimmste, was die Verwaltung von Henrico County je gemacht hat", sagten zwei erboste Passanten in die Kamera von NBC12.
Die 1000 angebotenen iBooks waren innerhalb von vier Stunden ausverkauft.