Da ist er 100-Dollar-Laptop erstmals gezeigt

Für die einen ist er ein brillantes Entwicklungshilfeprojekt, für die anderen eine zum Scheitern verurteilte Gutmenschenidee: Der Kinderlaptop des Projektes "one laptop per child". Nun wurden erstmals funktionierende Modelle vorgestellt.

Beim "Seven Countries Task Force Meeting" wurden die knallbunten Kinderrechner gestern erstmals vorgeführt - und zwar in funktionsfähiger Ausführung. Die Geräte sind immer noch Prototypen, lassen aber erkennen, wie das endgültige Design aussehen soll. Klein und robust sollen die Minicomputer sein, so dass ihnen Kinderhände und vielleicht auch mal ein Sturz auf den Boden nichts anhaben können.

Das Projekt "one laptop per child", gegründet vom ehemaligen Leiter des MIT Media Lab Nicholas Negroponte, soll Kindern vor allem in Entwicklungsländern Zugang zu Rechnern verschaffen, damit sie nicht den Anschluss verlieren. Die Geräte sollen dem Vernehmen nach auch mit der Möglichkeit zum drahtlosen Netzzugang ausgestattet sein.

Dazu kommt ein Farbbildschirm, der eigens entwickelt wurde, um niedrigen Energieverbrauch sicherzustellen, ein 500 Megahertz-Prozessor und ein stromsparende Flashspeicher statt Festplatte. Über die drahtlose Netzfunktion sollen sich auch schnelle ad-hoc-Netzwerke einrichten lassen - so dass sich möglicherweise auch mehrere Nutzer einen einzelnen Internetzugang teilen könnten. Zur Not soll das Gerät auch mit Muskelkraft angetrieben werden können, über eine Handkurbel.

Betrieben werden sollen die quietschbunten Kinderrechner, die durchaus nicht jeden begeistern, mit einer eigens entwickelten Linux-Distribution. Auf den Webseiten des Projektes  kann man sich jederzeit über den aktuellen Entwicklungsstand, über Verbreitungspläne und die beteiligten Freiwilligen informieren - und hier schon mal das Versprechen abgeben , für die Entwicklungshilferechner zu spenden. Jeder Spender kann für 300 Dollar drei Rechner erwerben - um zwei davon direkt bedürftigen Kindern zu Verfügung zu stellen.

cis

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