Digitale Fotografie Die zehn besten Tricks für tolle Bilder
Ein wirklich schönes Foto besteht aus seinem Motiv und dessen Aussage. Oft reicht es schon aus, kleine gestalterische Grundregeln zu beherzigen oder minimale Veränderungen im Ausschnitt vorzunehmen. Der Unterschied zwischen einem Schnappschuss und einem guten Foto besteht schließlich darin, dass vor dem Auslösen nachgedacht wird. Überlegen Sie sich immer, was Sie wirklich mit dem Foto einfangen möchten und welche Aussage beim Betrachter ankommen soll.

Nahaufnahme: Finden Sie die spannenden Kleinigkeiten
In der Fotografie gelten oft die selben Regeln wie in der Malerei. Mit der richtigen Aufteilung, dem optimalen Ausschnitt und einem passenden Hintergrund erzeugen Sie beim Betrachter schnell die gewünschte Wirkung. Diese Regeln bewähren sich immer wieder. Wenn Sie diese kennen, werden Sie sie beim Betrachten besonders schöner Fotos und Gemälde ganz sicher wiederfinden.

Kürbis-Lawine: Fangen Sie Alltägliches mit spannenden Perspektiven ein
Tipp eins: Gehen Sie immer nah an Ihr Motiv heran
Einer der grundlegendsten Fehler beim Fotografieren besteht darin, dass der Fotograf nicht nah genug an sein Motiv herangeht. Seien Sie nicht schüchtern, denn Ihr Hauptmotiv sollte immer den größten Teil des Bildes einnehmen und es deutlich dominieren.

Ihr Motiv geht in der Umgebung schnell unter
Fangen Sie bei Landschaftsobjekten und Gebäuden nicht zu viel von der Umgebung ein. Das kann auch reizvoll sein, aber dann machen Sie ein Panorama oder eine weitläufige Landschaftsaufnahme. Nutzen Sie den Zoom, oder gehen Sie näher heran.

Gehen Sie nah heran, fangen Sie Ihr Motiv wunderschön ein
Bei Personenaufnahmen sollten Sie diese Regel besonders ernst nehmen. Zu einem ansprechenden Porträt gehört in erster Linie das Gesicht, und deshalb sollten Sie möglichst auch nur das einfangen. Der Unterkörper oder gar die Schuhe haben auf dem Foto überhaupt nichts zu suchen.
Tipp zwei: Plazieren Sie Ihr Motiv außerhalb der Bildmitte
Die meisten Digitalkameras verführen mit ihren Anzeigen im Sucher dazu, das Motiv genau in die Mitte zu setzen. Lassen Sie sich davon aber nicht irritieren, denn meist wirken die Fotos dann kraftlos und langweilig.

Außerhalb der Mitte wirkt der Leuchtturm viel interessanter
Setzen Sie Ihr Motiv immer ein Stück nach rechts oder links - häufig reichen schon kleine Variationen aus. Die meisten Menschen empfinden diese Art der Bildaufteilung als viel spannender und natürlicher. Bei Groß- oder Makroaufnahmen macht das hingegen keinen Sinn.

Auch Personen wirken außerhalb der Bildmitte oft besser
Tipp drei: Achten Sie auf den Hintergrund
Viele Fotografen vergessen schnell alles andere um sich herum, sobald sie ein schönes Motiv im Blick haben. Dabei wertet ein guter Hintergrund Ihr Foto auf, aber ein schlechter kann auch das beste Motiv uninteressant aussehen lassen.

Der Hintergrund lenkt völlig vom Motiv ab
Vermeiden Sie unruhige Hintergründe mit übermäßig bunten Farben, störenden Mustern oder zu vielen Details. Das lenkt vom Hauptmotiv ab. In einer ruhigen Umgebung tritt Ihr Motiv hingegen aus dem Bild hervor und kommt besonders gut zur Geltung.

Ein paar Schritte nach links und schon kommt die Möwe zur Geltung
Häufig reicht es schon, beim Fotografieren ein paar Schritte nach rechts oder links zu gehen, um dem Motiv einen völlig anderen Hintergrund zu geben. Probieren Sie auch mal in die Hocke zu gehen, oder ein wenig von oben zu schauen. Die Umgebung ändert sich mit jedem neuen Blickwinkel.
Tipp vier: Beachten Sie die Tiefenschärfe, damit die Bilder noch professioneller wirken
Ein scharfer oder unscharfer Hintergrund bestimmt die Wirkung des Motivs besonders bei Großaufnahmen und Porträts. Blenden Sie den Hintergrund durch Unschärfe aus, löst sich das Motiv aus dem Foto und tritt hervor.

Der Hintergrund ist scharf und lenkt von der Blume ab
Am besten stellen Sie eine leichte Telebrennweite am Objektiv ein und wählen eine möglichst kleine Blende, z. B. f2.0 oder f3.5. Je größer die Brennweite gewählt wird, desto mehr verstärkt sich der Effekt.

Mit einem unscharfen Hintergrund tritt die Blume hervor
Lassen sich diese Werte an Ihrer Kompaktkamera nicht exakt einstellen, müssen Sie ein wenig improvisieren. Zoomen Sie etwas stärker an Ihr Motiv heran, und achten Sie darauf, dass der Abstand zum Hintergrund möglichst groß ist. Motivprogramme für Porträts oder Makroaufnahmen können den Effekt verstärken, da sie oft ähnliche Einstellungen beinhalten.
Tipp fünf: Teilen Sie Landschaftsaufnahmen niemals mit dem Horizont in der Mitte
Bei Landschaftsbildern sollten Sie sich möglichst an die 1/3-2/3-Regel halten. Dabei wird das Bild waagerecht in drei gleich große Bereiche eingeteilt. Beim Fotografieren haben Sie nun die Wahl, ob der Himmel 1/3 des Bildes einnehmen soll und der Boden 2/3 oder umgekehrt - also 2/3 Himmel und 1/3 Boden.

In dieser Aufteilung wirkt das Foto ruhig und still
Fotos mit 2/3 Boden und 1/3 Himmel werden von den meisten Betrachtern als harmonisch und idyllisch wahrgenommen. Das Bild wirkt sehr ruhig.

Durch den dominanten Himmel wirkt das Foto dynamischer
Zeigen Sie hingegen 2/3 Himmel und nur 1/3 Boden, empfinden dies viele Menschen als spannend und dynamisch. Das Foto wirkt insgesamt lebendiger. Im Idealfall besitzt der Himmel dabei eine Struktur, Wolken oder eine interessante Färbung.
Tipp sechs: Erzeugen Sie spannendere Bilder durch mehrere Ebenen
Ein geschickt gewählter Vorder- oder Hintergrund verleiht dem Bild den richtigen Rahmen. Das erzeugt mehrere Ebenen und somit mehr Tiefe. Setzen Sie hierzu passende Objekte in das Bild, die eine Sichtlinie darstellen oder die Entfernungen verdeutlichen.

Das Steinufer, das Meer, die Barken und der Himmel verleihen dem Bild Tiefe
Besonders bei Landschaftsfotos lässt sich der Vordergrund ganz einfach einbinden, indem Sie ein wenig in die Hocke gehen. Dann ragen ein paar Gräser ins Bild, oder man erkennt die Fußspuren im Sand.

Ohne die Silhouette des Baums wäre der Himmel langweilig
Auch bei vielen anderen Motiven finden sich schnell ein paar Objekte für den Vorder- oder Hintergrund, die Ihrem Foto den richtigen Rahmen verleihen. Binden Sie Personen in die Umgebung ein, oder wählen Sie neue Perspektiven.

Die Blumen im Vordergrund rücken den Betrachter näher ins Bild
Tipp sieben: Probieren Sie das Hoch- und das Querformat aus
Halten Sie die Kamera immer so, dass sich das Format des Fotos der Form des gewünschten Motivs anpasst. Damit unterstreichen Sie seine natürliche Form, und es kommt richtig zur Geltung.

Der Turm hat je nach Format eine ganz andere Wirkung
Einen Turm sollten Sie immer im Hochformat fotografieren. So bekommen Sie ihn so viel leichter auf das Foto, und er wirkt gleich viel größer und imposanter. Breite Bauwerke sollten Sie hingegen möglichst im Querformat einfangen, damit sie noch länger oder weiter wirken.

Nur im Hochformat wirkt das Foto richtig. Im Querformat scheint etwas zu fehlen
Auch bei allen anderen Motiven sollten Sie immer auf deren Form und somit auf die Ausrichtung der Kamera achten. Sie verändern die Bildwirkung damit deutlich.
Tipp acht: Erzählen Sie eine Geschichte mit Ihren Fotos
Mit Geschichten erzählen Sie viel mehr als mit einzelnen Eindrücken. Deshalb sollten Sie bei Veranstaltungen oder auf Reisen immer versuchen, ein wenig von der Umgebung oder den Geschehnissen vor Ort zu berichten. Häufig reichen schon drei bis fünf Bilder aus.

Fangen Sie den Start und das Publikum ein
Bei einem Rennen könnten Sie zum Beispiel die Aufstellung zeigen, dann fangen Sie den Startschuss ein. Weitere Bilder zeigen die Action während des Rennens, und am Ende dürfen Sie natürlich den Zieleinlauf nicht verpassen.

Zeigen Sie das Rennen und die Action in Großaufnahme
Fotografieren Sie auf einer Feier, sollten Sie mit dem Eintreffen der Gäste und der Begrüßung durch den Gastgeber beginnen. Zeigen Sie das aufwendige Menü und die Vorführung am Abend. Das gemütliche Beisammensein und schließlich die Verabschiedung runden die Serie ab.
Tipp neun: Bei Platzmangel - Die Fotos verkleinern ohne Qualitätsverlust
Um Speicherplatz zu sparen, wird häufig einfach die Auflösung der Kamera verringert. Dann werden die Fotos kleiner, weil Sie zum Beispiel anstatt mit acht Megapixel nur noch mit fünf oder drei Megapixel fotografieren. Das kostet wertvolle Bildqualität, und die Abzüge können schnell pixelig oder unscharf werden.

Beispiel: Die Qualitätsstufen in der Sony Alpha-Serie
Erhöhen Sie hingegen die JPG-Komprimierung, bleibt die volle Auflösung erhalten. Dadurch werden die Dateien ebenfalls viel kleiner, aber den Unterschied werden Sie selbst bei sehr großen Abzügen nicht feststellen.

Beispiel: Die Komprimierung in einer Olympus-Kompaktkamera
Bei vielen Kameras heißt der Menüpunkt hierfür "Qualität". Die Abstufungen tragen dann häufig Namen wie "Fein", "Standard", "Kein" oder auch "Hoch", "Mittel", "Niedrig".
Tipp zehn: Sichern Sie wichtige Reiseinformationen am besten gleich mit
Betrachtet man nach einer Reise die Fotos am Computer, weiß man oft nicht mehr, wer genau mit diesem Denkmal dargestellt wurde oder wie das schöne kleine Restaurant am Hafen hieß. Damit Sie sich das alles nicht merken müssen und auch nicht immer Papier und Bleistift mitnehmen brauchen, verwenden Sie Ihre Kamera doch einfach als optisches Notizbuch.

Hintergrundinformationen zu Sehenswürdigkeiten einfach abfotografieren
Fotografieren Sie Informationstafeln bei Denkmälern oder historischen Bauwerken. Auch der Stadtplan, ein Straßenschild oder das Plakat des Konzerts bieten meist umfassende Informationen. Digitale Fotos kosten nichts, und wenn Sie genug Platz auf der Speicherkarte haben, nehmen Sie diese Hintergrundinformationen auf diese Weise ganz bequem mit nach Hause.