Gericom 1st Supersonic GPRS Büro ist, wo mein Laptop liegt

Der Schall, so scheint's, ist langsamer als 55kbit: Gericoms erstes Laptop mit integriertem GPRS-Modul ist nämlich "supersonic". Davon abgesehen ist es cool: Auf so was warten Onliner schon seit längerem.

Es ist noch gar nicht so lang her, da stritt man sich über die Frage, ob Surfen mit dem Handy (dafür hielt man Wap einmal) tatsächlich sinnvoll wäre. Liegt es nicht viel näher, ein wirklich schnelles Handy als "Modem" für den Laptop zu missbrauchen - Bezahlbarkeit vorausgesetzt?

Und liegt es da nicht noch viel näher, das "Handy" direkt in den Rechner einzubauen? Man muss sich tatsächlich fragen, warum das bisher niemand tat: Gericoms "1st Supersonic GPRS" ist nämlich nicht nur das erste Laptop aus der alpinen Innovationsschmiede, das so ausgerüstet daherkommt - es ist überhaupt eine Novität. Die ist zwar schon seit Dezember auf dem Markt, aber bis jetzt weiterhin konkurrenzlos - und deshalb nicht weniger attraktiv.

Siemens liefert das funkende Modul, das dem Laptop im Internet zu respektabler 55kbit-Geschwindigkeit verhilft. Das ist nicht viel weniger als das, was man über eine einfache ISDN-Leitung erwarten darf, viel weniger als das, was UMTS spätestens am Sankt-Nimmerleinstag verheißt und viel mehr als alles, was man mit Handy und Laptop bisher so hinbekam.

Nicht im Lieferumfang enthalten ist die entsprechende SIM-Karte, die den flachen Rechenknecht in digital unendliche Weiten führen soll: Wirft man hier eine "normale" GSM-Karte ein, dann surft es sich immerhin noch mit steinzeitlichen 14kbit. Und nicht nur das: Headset eingestöpselt, und das Gericom-Laptop wird zum zweifelsohne schwersten, unhandlichsten und größten Handy im Lande. Mehr als nur ein netter Zusatznutzen, denn ums kleine Schwätzchen zwischendurch geht es ja gar nicht.

Es geht darum, ein alltagstaugliches Laptop mit respektabler Ausstattung mobil webfähig zu machen. Das scheint gelungen und dürfte neben hartgesottenen Hobbysurfern vor allem Geschäftsleute ansprechen. Die erledigen über den schicken Flachmann nicht nur die Tipperei, sondern auch das eine oder andere Fax, SMS, E-Mail und alles, was sonst noch so dazugehört. Frei nach dem Motto: Büro ist, wo mein Laptop liegt.

Die Innereien: Gar nicht schlecht

Darin findet sich ein auf 1,2 respektive 1,33 Ghz getakteter Pentium III-Chip, 512 MB Arbeitsspeicher, eine 30 GB Festplatte, ein schnelles Combo-Laufwerk (CD-Rom, CD-R, CD-RW und DVD) sowie besagtes GPRS-Modul.

Windows XP ist erstens Standard und zweitens vorinstalliert. "Abklemmbar" ist hingegen das GPRS-Modul, und zwar getrennt vom Hauptstromkreis des Rechners: Das ist gut so, denn GPRS ist "always on", frisst pausenlos Strom und könnte zudem nicht nur für die Online-Anbindung sorgen, sondern auch die Landeklappen des einen oder anderen Passagierjets offline gehen lassen. Die Akkus verkraften dünne zwei Stunden Dauerbetrieb, inklusive aktiviertem GPRS sogar nur 1,5 Stunden - ein klarer Abzug in der B-Note.

Das ganze Päckchen bietet Gericom für rund 2250 Euro an - das ist kein Sonderangebot, aber konkurrenzfähig. Teuer wird es allerdings, wenn man das GPRS-Modul aktiviert: Die Tarife der Telekommunikationsunternehmen werden dem Durchschnitts-Hobbysurfer wohl derart die Schuhe ausziehen, dass sich die Nutzung von ganz allein verhindert. Aber auch da wird es über kurz oder lang wohl Besserung geben. Zumindest das Anschauen kostet gar nichts: Halle 2, Stand C23.

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