Handy-Netze
Hacker können Mailboxen leicht abhören
Ein eklatantes Sicherheitsleck in allen deutschen Mobilfunknetzen macht es möglich, die Anrufbeantworter deutscher Mobilfunkkunden abzuhören und gar auf deren Kosten zu telefonieren. Die Betreiber wollen dies nun schnellstmöglich stoppen.
Alle vier deutschen Mobilfunknetze haben ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem,
das die Privatsphäre von Millionen Handy-Nutzern massiv bedroht. Ohne größeres
technisches Equipment und mit relativ bescheidenem Fachwissen ist es möglich,
die Mailboxen argloser Handy-Nutzer illegal abzuhören. Das berichtet DER SPIEGEL
in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
Die Sicherheitslücke, die nach Ansicht von Experten fast alle Mobilfunknetze weltweit angreifbar macht, entstand offensichtlich beim Zusammenwachsen von Internet und klassischen Telefonnetzen.
Unter bestimmten Umständen ist es dadurch möglich, einer Mailbox vorzutäuschen,
der Handy-Besitzer rufe selbst an. Durch diesen Trick können Hacker nicht nur unbefugt
Nachrichten abhören, sondern auch die Funktionen der Mailbox verändern
und sogar auf Kosten des Opfers telefonieren.
Nachdem DER SPIEGEL vergangene Woche verschiedenen Netzbetreibern den Hacker-Trick demonstriert hatte, versprachen die deutschen Mobilfunkanbieter schnelle Abhilfe. So sollen sich Handy-Nutzer künftig bei jeder Mailbox-Abfrage über eine Geheimnummer identifizieren müssen, wenn sie die Abfrage nicht aus dem eigenen Netz heraus starten. Die Nummern würden den Kunden über spezielle Hotlines oder per SMS mitgeteilt, berichtet DER SPIEGEL.
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