Netzwelt-Ticker Böses, böses Internet!
Google vs. Microsoft
Microsoft verwendet im neuen Internet Explorer 7 vorinstalliert den hauseigenen Suchdienst MSN und Google beschwert sich darüber beim Justizministerium und der Europäischen Kommission. Dieser Zug, so zitiert die New York Times Google , schränke die Auswahlmöglichkeiten der User ein und erinnere an die Taktiken, die Microsoft Ende der 90er in Schwierigkeiten mit den Anti-Kartell-Ämtern brachte. Kein Wunder, steht für Google doch ein (theoretisch) 10 Milliarden Dollar schweres Werbegeschäft auf dem Spiel. Microsoft hält derweil dagegen, dass man in Redmond nichts anderes als den User im Sinn habe und die Standard-Einstellungen im IE7 leicht zu ändern seien.
Erst letzte Woche feuerte Google gegen die kapitale Konkurrenz: Auf der eigenen Startseite machte Google groß Werbung für die IE-Alternative Mozilla Firefox . Und indirekt beteiligt sich Google über AdSense am fiesen Explorerdestroyer-Projekt , das IE-User mit Gewalt zum Browserwechsel animieren will.
Derweil ist auch der Firefox-Flicks Video-Wettbewerb zum Ende gekommen : Firefox-User konnten sich mit selbstgedrehten Werbevideos für den Mozilla-Browser bewerben. Den ersten Platz macht nun "Daredevil", der auf sympathische Weise Wellenreiten und Internet-Surfen zusammenbringt .
Die Leinwand und das Internet
Bunt und laut, surrend, furchtbar animiert und schrecklich unübersichtlich so sieht Hollywood das Internet. Die Website des "Wall Street Journal" hat all diese Klischees mal unter die Lupe genommen und ein Dutzend repräsentative Ausschnitte aus Kinofilmen online gestellt . Das ist alles schön und gut und macht Spaß, richtig amüsant sind aber erst die User-Kommentare auf Slashdot.org zum Thema komplett zusammengefasst und schmerzvoll auf den Punkt: "Die haben in der einen Szene völlig falsch dargestellt, wie er eine hübsche, junge Frau mit seinen Hacker-Künsten wirklich beeindrucken kann, anstatt einen leeren Blick, ein Gähnen oder eine Trennung zu ernten. So weit am echten Leben vorbei "
BitTorrent und besseres Dateisystem für OSX?
Um Kosten in fünf bis sechsstelliger Größe einzusparen, so lauten Gerüchte auf Macrumors.com , könnte Apple im neuen OSX 10.5 ("Leopard") ein P2P-Filesharing auf System-Ebene einbinden, das nach dem BitTorrent-Prinzip funktioniert. Downstream gegen Upstream, eine schnelle Verbreitung von Dateien durch deren Aufspaltung in kleine Fragmente, die vom User heruntergeladen und gleichzeitig an weitere User verteilt werden. Apple könnte mit dieser Technik zum Beispiel System-Updates und iTunes-Inhalte statt von den eigenen Servern von ihren Kunden verteilen lassen, im Gegenzug gäbe es iTunes-und Apple-Shop-Gutscheine oder Vergünstigungen zum Beispiel beim noch nicht veröffentlichten iPhone.
Und die Gerüchteküche brodelt weiter in einer Entwickler-Mailinglist verbreitete ein SUN-Mitarbeiter, Apple werde in OSX bald das Zettabyte Dateisystem (ZFS) von Sun Microsystems verwenden. Das 128-bit-System bietet Unterstützung für gigantische Speichervolumen (18 Milliarden Mal mehr als aktuelle 64-bit-Systeme) und sei, so vnunet.com , besonders gegen versehentliches Löschen von Dateien und gegen fehlerhafte Daten gewappnet.
Chinesische Netzaktivisten fordern Regierung heraus
Mit einer Petition sprachen sich Hunderte Surfer, Webseiten-Betreiber und Web-Aktivisten gegen eine Zensur von Internetseiten durch die chinesische Regierung aus. Chinas Verfassung, so die Unterzeichner, versichere den chinesischen Bürgern das Recht auf freie Meinungsäußerung, diese Rechte sollten "respektiert und geschützt werden und nicht unrechtmäßigen Einschränkungen und Behinderungen unterliegen".
Wie Reuters berichtet , habe die chinesische Regierung verlautbart, das Internet nicht mehr als jeder andere Staat einzuschränken und leugnete, dass Chinesen wegen Meinungsäußerungen im Netz eingesperrt werden
iPod nano größer und Video-fähig?
Analytiker gehen laut AppleInsider.com davon aus, dass Apple die Speichergröße des iPod nano von zwei bzw. vier Gigabyte auf vier bzw. acht Gigabyte erhöhen wird. Außerdem deute einiges darauf hin, dass die nanos bald auch Videos abspielen können. Im Spätherbst sollen die neuen Geräte dann erscheinen, derweil Apple angeblich stark an der Verbesserung der Batterieleistung und an einem "Breitwand"-iPod arbeite.