Netzwelt-Ticker eDonkey gibt auf
Aus für eDonkey
Die Welle außergerichtlicher Einigungen von P2P-Netzbetreibern und -Softwareentwicklern hält an. Nach Jahren zermürbender Prozesse gaben nun die Entwickler der originalen eDonkey-Software auf, erklärten sich zur Zahlung von 30 Millionen Dollar bereit und dazu, ihre Software vom Markt zu nehmen.
Das geschah umgehend und weit gründlicher, als die Fans so genannter dezentraler P2P-Netzwerke gemeinhin für möglich halten: Entwickler MetaMachine stellte nicht nur die Verteilung der Software ein, sondern deaktivierte auch bereits ausgelieferte eDonkey- und Overnet-Programme.
Das "Eselnetz" wird auch dieser spektakuläre Schritt keineswegs umgehend destabilisieren. Ähnlich wie dereinst bei KaZaA sind auch im Donkey-Netz Klone und kompatible Programme wie beispielsweise eMule seit langem weit populärer als die Originalsoftware. Trotzdem: Die Luft wird immer dünner für die P2P-Szene. Anstelle der eDonkey-Webseite findet man seit Dienstagabend nur noch eine Mahnung an die Fans: "The eDonkey2000 Network is no longer available. If you steal music or movies, you are breaking the law. ... Respect the music, download legally. Goodbye Everyone."
eMusic startet in Europa
Der nach eigenen Angaben weltweit führende Anbieter von Independet-Musik, eMusic, ist nun auch für Europäer nutzbar. Wie ars technica berichtet, wird der Dienst ab sofort in allen 25 Staaten der Europäischen Union angeboten. In den USA hat der Dienst dem Bericht zufolge bereits einen Marktanteil von 11 Prozent und liegt damit auf Platz zwei hinter Apples iTunes Store.
Anders als die Mehrzahl kommerzieller Anbieter von Download-Musik richtet sich eMusic vornehmlich an Käufer jenseits des Teenie-Alters und bietet Titel von insgesamt 8500 Independent-Labels an. Darunter auch eine breite Auswahl an Jazz und Klassik. eMusic-Chef David Pakman verkündete sogleich "das Ende des iTunes-Monopols in Europa".
Mit Blick auf die Preise ist das Angebot auf jeden Fall attraktiv. Angeboten werden Abos mit 40 bis 90 Downloads pro Monat zu Preisen zwischen 12,99 Euro und 20,99 Euro. Das ist erheblich günstiger, als eine entsprechende Anzahl von Songs bei Musicload oder iTunes zu kaufen. Nur: Künstler wie Justin Timberlake oder die Pussycat Dolls wird man dort eben nicht finden. Aber gerade das könnte für manche Musik-Liebhaber ein zugkräftiges Argument sein.
Toshiba macht HD DVD fetter
Einer der deutlichsten Unterschiede zwischen den konkurrierenden Formaten Blu-ray-Disk und HD DVD ist, dass auf ein Blu-ray-Medium mit 50 GB fast doppelt so viele Daten passen wie auf einen HD DVD. Dieser Abstand könnte bald schrumpfen, meldet Winfuture .
Demnach hat Toshiba eine HD-DVD-Variante mit einer dritten Datenschicht entwickelt. Zusätzlich zu den beiden bis jetzt verwendeten Schichten kann die dritte Datenschicht entweder Standard-Video im DVD-Format oder hochauflösende Filme im HD-DVD-Format enthalten. In einer Konfiguration mit zwei HD-DVD-Schichten stehen damit 30 GB für HD-Filme sowie 4,7 GB für DVD-Filme zur Verfügung. Damit kommt Toshiba einer Forderung der Filmstudios nach, die sich eine HD DVD mit größerer Kapazität wünschten. Toshiba zufolge wurde der neue Disk-Typ nun dem DVD-Forum zur Standardisierung vorgelegt. Bis die ersten Drei-Schicht-Filme erscheinen, wird es also noch ein wenig dauern.
Palm bringt Euro-Treo
Während sich Palms Treo-Smartphones in den USA großer Beliebtheit erfreuen, führten sie in Europa bisher ein bescheidenes Nebendarsteller-Dasein. Es gab weder ein Modell, das auf hiesige Verhältnisse zugeschnitten war, noch einen Mobilfunk-Provider, der Treos in sein Portfolio subventionierter Handys aufnahm. Das Resultat waren magere Umsätze.
Damit soll nun Schluss sein, hofft das Unternehmen und bringt mit dem Treo 750v ein Gerät, das mit den Anforderungen europäischer Nutzer im Hinterkopf entwickelt worden sein soll. Als Basis dient Microsofts Windows Mobile 5.0, welches um einige Palm-typische Funktionen und Eigenschaften ergänzt wurde. Mit Blick auf Business-Anwender wurde zudem das Microsoft Messaging und Security Feature Pack (MSFP) integriert, das laut Palm kostenlose Push-E-Mail-Technologie sowie Sicherheitsfunktionen bietet.
Eine 1,3 Megapixel Digitalkamera sowie ein Mini-SD-Slot für Speicherkarten gehören ebenfalls zur Ausstattung des UMTS-Smartphones. Darüber, wann der neue Treo bei uns verfügbar sein wird, schweigt sich Palms Pressemitteilung aus. Nur dass es vorerst ausschließlich über Vodafone zu beziehen ist, wird verraten. Immerhin weiß Techdigest zu berichten, das Gerät solle in Großbritannien je nach gewähltem Telefon-Tarif entweder kostenlos zu bekommen sein oder maximal 150 britische Pfund (220 Euro) kosten.
Eine Milliarde 3G-Nutzer
Im Jahr 2010 werden eine Milliarde Menschen schnelle Mobilfunknetze der dritten Generation nutzen. So lautet die optimistische Prognose des Marktforschungsinstituts Strategy Analytics. Damit, so heißt es bei TechWeb , wären die schnelle Datendienste bereits in vier Jahren für die Hälfte des Gesamtumsatzes der Mobilfunk-Anbieter verantwortlich. Derzeit nutzen laut Strategy Analytics 167 Millionen Anwender 3G-Netzwerke. Einige der wichtigsten Wachstumsmärke macht das Unternehmen in China, Indien, aber auch Brasilien, Russland und sogar Pakistan aus, wo entsprechende Netzwerke erst noch aufgebaut werden müssen.
Sony verschiebt Walkman-Launch
Was ist denn bloß bei Sony los? Nachdem letzte Woche bekannt gegeben wurde, dass sich der Verkaufsstart der Playstation 3 in Europa auf kommenden März verschoben wurde, musste Unternehmenssprecher Takashi Uehara nun bekannt geben, dass auch der Verkauf des digitalen Walkman NW-S203F in Japan erst eine Woche später als vorgesehen beginnen kann. Eine Fehlfunktion sei verantwortlich für die Verzögerung, heißt es bei Associated Press . Welcher Natur diese Fehlfunktion ist, wurde nicht bekannt gegeben. Ken Kutaragi, Chef von Sony Computer Entertainment, nährt derweil die Vermutung, es handele sich hierbei um ein generelles Sony-Problem. Gegenüber Journalisten soll er gesagt haben, dass Sonys Stärke bei der Entwicklung von Hardware-Produkten derzeit nachlasse . Immerhin: wer ein Problem erkannt hat und damit auch noch so offen umgeht, ist auf dem besten Weg zur Besserung.
Zotob-Züchter verurteilt
Zwei Jahre Gefängnis, so lautet das Urteil eines marokkanischen Gerichts gegen den 19-jährigen Viren-Programmierer Farid Essebar. Sein Komplize, Achraf Bahloul, kam mit einem Jahr davon. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden gemeinsam mit einem türkischen Geldgeber den Computer-Wurm Zotob entwickelt und freigesetzt haben. Zotob attackierte vor gut einem Jahr vornehmlich PCs mit Windows 2000-Betriebssystem. Insgesamt, so Infoworld , wurden 250.000 Rechner Opfer der Schädlings-Software. Bekannt wurde Zotob aber vor allem, weil er unter anderem das Rechner-System des Nachrichtensenders CNN lahm legte.
Kleine Leute ganz groß
Der Blogger "slinkachu" hat ein ungewöhnliches Hobby, das zu ebenso ungewöhnlichen Resultaten führt. Er setzt handbemalte Zinnfiguren in realen Umgebungen aus, fotografiert sie dort mit einem Makro-Objektiv und veröffentlicht diese Bilder in seinem Foto-Blog Little People . Die erstaunlichen Ergebnisse sind absolut sehenswert, oder, wie es BoingBoing ausdrückt: "merkwürdig anziehend und eindrucksvoll".