Netzwelt-Ticker Vista-DVDs sind falsch beschriftet
Satellitenhilfe bei Suche nach vermisstem Computerexperten
Am 28. Januar fuhr der Microsoft-Wissenschaftler James Gray mit seiner 14 Meter langen Segeljacht auf das Meer vor San Francisco hinaus. Er wollte die Asche seiner verstorbenen Mutter auf See bestatten. Seither wird er vermisst. Selbst nach einwöchiger Suche konnte die Küstenwache keine Spur von ihm finden.
Das Satellitenunternehmen Digital Globe, aus dessen Fundus auch Google Earth gespeist wird, ließ daraufhin Satellitenfotos des Gebiets, in dem Gray vermutet wird, anfertigen und stellt die Aufnahmen jetzt über Amazons S3-Hostingservice online. Um Gray nun hoffentlich doch noch zu finden, ruft die Firma alle Internetuser zur Mithilfe auf. Dazu werden jedem Websurfer der die Such-Site ansteuert fünf hochaufgelöste Satellitenfotos präsentiert, die eingehend nach Hinweisen auf Grays Segelyacht überprüft werden sollen. Findet man verdächtige Objekte auf den Bildern können sie zur Auswertung durch Spezialisten markiert werden.
Vista-DVDs: kaum auf dem Markt, schon falsch beschriftet
Ein wenig überhastet scheint man bei Microsoft die Windows-Vista-DVDs produziert zu haben. Schon auf den ersten Blick - noch vor der Installation - fallen Fehler auf: Die Beschriftungen sind teilweise fehlerhaft oder irreführend. So wird die Installations-DVD beispielsweise als "CD" bezeichnet. Daneben wird der Käufer auf Vista-Ultimate-DVDs darüber informiert, seine Lizenz enthalte die Option für ein "Anytime Upgrade". Das wäre allerdings sinnlos, da "Ultimate" bereits die umfassende Komplettversion darstellt. Zu guter letzt heißt es auf einigen DVDs noch: "Sie sind nicht berechtigt, diesen Datenträger zu verkaufen, zu verleihen oder unrechtmäßige Kopien davon zu erstellen." Mittlerweile hat Microsoft Deutschland klargestellt, dass auch gebrauchte Windows-Versionen wie bisher weiterverkauft werden dürfen, das gilt sowohl für die Vollversionen wie auch für die System-Builder-Ausgaben, "sofern alle Produktbestandteile mit übertragen werden und das gegebenenfalls installierte Programm beim Ersterwerber gelöscht wird".
Playstation 2 verkauft sich besser als PS3
Seit mittlerweile sieben Jahren ist Sonys Playstation 2 auf dem Markt. Trotzdem gehört sie zumindest in Japan noch lange nicht zum alten Eisen. Das lassen jedenfalls die von japanischen Marktforschern veröffentlichten Verkaufszahlen vermuten. In der letzten Januarwoche überstieg der Absatz der PS2 sogar den der Nachfolgekonsole PS3. Eine mögliche Erklärung ist der vergleichsweise niedrige Preis des Vorgängermodells. Vor allem aber ist das Angebot verfügbarer Softwaretitel für das alte Modell riesig. Spiele für die neue PS3 sind dagegen noch Mangelware.
Vista und iTunes beißen sich
Für iTunes-Kunden und iPod-Besitzer kann der Umstieg zu Windows Vista mit einigen Problemen verbunden sein. Hersteller Apple hat am Wochenende in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass es beim Zusammenspiel von iTunes 7.0.2 mit Windows Vista Probleme gibt. So soll die Synchronisation von iPods unter Vista unter bestimmten Umständen nicht korrekt funktionieren. Zudem lassen sich im iTunes Music Store erworbene Musiktitel nach einem Vista-Upgrade von Windows 2000 oder XP möglicherweise nicht mehr abspielen. Das Vista-DRM verweigert der iTunes-Software unter bestimmten Bedingungen den Zugriff auf benötigte Systemdateien. Apples Rat: Windows Vista erst installieren, wenn Apple mit einer aktualisierten iTunes-Version an die Öffentlichkeit geht. Wenn es dafür zu spät ist soll ein kleines Reparatur-Tool helfen, welches die Schwierigkeiten aus der Welt schaffen soll: das "iTunes Repair Tool for Vista 1.0".
CIA sucht Nachwuchs auf Facebook
Dass Web 2.0-Netzwerke wie Facebook primär kommerzielle Interessen verfolgen, ist nichts Neues. Häufig werden derartige Plattformen als persönliche Werbezone für den beruflichen Aufstieg genutzt. Da ist es nur konsequent, wenn interessierte Unternehmen ihren potentiellen Angestellten entgegenkommen und am besten gleich auf der Plattform selbst aktiv werden. Schließlich läuft das im "richtigen Leben" an Universitäten nicht anders. Wie Wired News berichtet, sah das wohl auch die Nachwuchsabteilung der CIA so. Demnach führt die Suche nach neuen Facebook-Mitgliedern seit Dezember unter anderem zu einer Seite, auf der Interessenten für den National Clandestine Service (NCS) angeworben werden sollen, einer Unterabteilung des Geheimdienstes. Immerhin treffen die Schlapphüte hier ihre erwünschte Zielgruppe: jung, ledig, gebildet. Da dürfen natürlich selbst Reklamefilmchen auf YouTube nicht fehlen.
Gema: Mitschnitte von Online-Radio illegal
Seit längerem bietet Mp3flat Internet-Usern die Möglichkeit an, Musik von Webradios zum Nulltarif herunterzuladen. Diese Praxis war der Gema ein Dorn im Auge. Die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" sieht in den Aktivitäten des Online-Radiorekorders einen Verstoß gegen geltendes Urheberrecht, das Komponisten, Texter und Produzenten schützt. Mp3flat dagegen ist der Meinung, man betreibe keine Vervielfältigung, sondern tue nur dasselbe wie jeder normale Nutzer, der Mitschnitte seiner Lieblingssongs legal anfertigen dürfe. Kein Wunder, dass die Sache vor Gericht ging, und so erließ das Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen den Radioservice. Ohne Zustimmung der Gema dürfen die Betreiber nun keine Mitschnitte von Songs mehr zum Download anbieten. Womit die Frage nach der Legalität des Dienstes allerdings noch nicht abschließend entschieden wurde. Das muss in einem Hauptverfahren geklärt werden.
Hollands analoges Telefonnetz wird 2010 abgeschaltet
KPN, die "Königliche Post der Niederlande", größter Telefonkonzern unseres Nachbarlandes, will bis 2010 das analoge Telefonnetz abschalten. KPN-Festnetzvorstand Eelco Blok begründete dies mit der erforderlichen Neuausrichtung des Unternehmens. Die soll vor allem webgestützt sein und unter dem Namen All-IP-Netz firmieren. "Künftig können wir im Wettbewerb nur bestehen, wenn wir mit größtmöglicher Bandbreite ... das gesamte Produktspektrum unseren Privat- und Geschäftskunden anbieten. Das funktioniert nur in einem hochmodernen Netz", so Blok in der Wirtschaftswoche. Neben dem Fernsehen sollen zukünftig auch Telefongespräche via Internet übertragen werden. Den technischen Luxus eines herkömmlichen Festnetzes will man sich nicht mehr leisten. Gleichzeitig ist geplant, das glasfasergestützte Hochgeschwindigkeitsnetz von Anfang an der Konkurrenz zu öffnen. Welch ein Unterschied zur Deutschen Telekom. Die streitet sich gerade mit der EU, weil sie ihr VDSL-Netz zunächst exklusiv nutzen will.
Holländischer Spammer verschickt 9 Milliarden Mails
Vielleicht hat er ja noch ein paar der Kopfschmerztabletten übrig, für die er unter anderem so heftig geworben hat. Er wird sie brauchen. Die Rede ist von einem holländischen Spammer, der innerhalb von zwei Jahren neun Milliarden E-Mails versendet haben soll, in denen Erektionspillen und sonstige Sexartikel angepriesen wurden. Damit soll er mindestens 40.000 Euro verdient haben. Zum Verhängnis wurde dem Spammer das EU-weite Verbot für jede Art der unerwünschten anonymen Werbung via E-Mail, Fax oder SMS. Die niederländische Telekom-Aufsicht wertete es als besonders belastend, dass der Täter die Computer von Hunderten nichtsahnender Internetnutzer manipuliert und für den Versand seiner E-Mails missbraucht hatte. Entsprechend harsch fiel die verhängte Geldbuße aus: 75.000 Euro muss der Bösewicht berappen.