Top-500-Liste Supercomputer verdoppeln Rechenpower

Das rasante Wachstum der Rechengeschwindigkeit bei Supercomputern hält an. Die 500 schnellsten Rechner der Welt schaffen gemeinsam doppelt so viele Operationen wie noch vor fünf Monaten. Angeführt wird die Rangliste von einem BlueGene-System von IBM.

Es ist viel Bewegung in der Top-500-Liste der schnellsten Computer der Welt . 221 der Superrechner, die im Juni noch in der Übersicht vertreten waren, sind jetzt herausgefallen - ersetzt durch neuere, schnellere Systeme. Die aufsummierte Rechengeschwindigkeit aller Computer aus der Top-500-Rangliste hat sich von 1,127 Petaflops (Stand Juni) auf 2,3 Petaflops erhöht. Ein Petaflop sind 1015 Gleitkommazahl-Operationen pro Sekunde.

Platz eins wird nach wir vor von dem IBM-System BlueGene/L gehalten, das am Lawrence Livermore National Laboratory in der Atomforschung genutzt wird. Der Computer wurde im Sommer fertig gestellt und konnte so seine anfängliche Perfomance von 136,8 auf 280.6 Teraflops mehr als verdoppeln (1 Teraflop = 1012 Flops).

"Das ist so schnell, wie es im Vertrag vorgesehen ist", sagte Dave Turek, für Supercomputing zuständiger Manager beim Hersteller IBM. "Wenn Livermore noch mehr will, könnten wir das ermöglichen."

IBM stellt 43 Prozent der Top-500-Supercomputer, gefolgt von HP mit 34 Prozent. Was die Prozessoren betrifft, hat Intel die Nase vorn: In zwei Drittel der Systeme rechnen CPUs aus dem Hause Intel. AMD hat mit seinem Opteron jedoch aufgeholt und ist in 55 Supercomputern vertreten - im Juni waren es nur 25.

Die Länderwertung wird klar von den USA angeführt, die 305 der 500 Rechengiganten stellen. Deutschland, das im Juni noch mit 40 Systemen vertreten war, hat nur noch 24 Supercomputer in der Rangliste. Der schnellste europäische Rechner steht in Spanien: der Barcelona Supercomputer mit 27,9 Teraflops (Platz 8).

Im Forschungszentrum Jülich wurde vor wenigen Tagen der erste BlueGene/L-Supercomputer Deutschlands eingeweiht. Er verfügt über eine Rechenleistung von 5,6 Teraflops und belegt damit derzeit Platz 75 der weltweiten Supercomputer-Rangliste. Wenn sich das System bewähre, solle 2007 eine Maschine mit 50-facher Leistung folgen, sagte Thomas Lippert, Leiter des Jülicher Zentralinstituts für Angewandte Mathematik.

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