Verbraucherbeschwerden Hey, meine Xbox kratzt!

Die DVD, ein schillernd Ding, das nur dann zuverlässig seinen Dienst tun will, wenn sich das Licht in ihr bricht und man sich drin spiegeln kann. Das, sagen Kunden, geht nicht mehr, überlässt man die DVD der Xbox: Die Kiste zerkratze die Scheiben.

Nein, sagte eine Microsoft-Sprecherin in Tokio, eine Rückrufaktion brauche man deshalb nicht starten: Unter all den Zehntausenden zufriedenen Kunden, die in den letzten Tagen in Japan eine Xbox erstanden, fanden sich erst exakt 243, die sich über zerkratzte DVDs beschwerten. In bester Firmentradition führte sie die Beschädigungen auf Bedienerfehler zurück: Wahrscheinlich, orakelte die Firmensprecherin, führten die Kunden die DVDs einfach nicht sachgerecht in die Xbox ein. Eine Art "allgemeine Schutzverletzung" im Flachformat also.

Das wäre so möglich wie menschlich und sicherlich kein Spezifikum des japanischen Marktes: Auch in den USA beherrschen immer mehr Kunden die korrekte Technik des DVD-in-Xbox-Einführens nicht. In den Staaten, sagte jedenfalls die Sprecherin, hätten Verbraucher über "ähnliche Probleme" berichtet.

Doch in Sachen Xbox zeigt sich Microsoft von seiner ganz besonders kulanten Seite: Spiele, die so zerkratzt seien, dass sie gar nicht mehr funktionierten, ersetze Microsoft natürlich anstandslos. Vorgekommen sei das aber bisher nicht: Auch mit Kratzern sind DVDs scheinbar noch nutzbar.

In Deutschland soll die Xbox - bei Einführfehlern - DVDs ab dem 14. März zerkratzen, in den Staaten boomt sie bereits seit dem November letzten Jahres. Anlässlich der Cebit treffen damit auch in Deutschland erstmals die Newcomer Xbox und Gamecube zur öffentlichen Begutachtung aufeinander, die künftig im Konsolenmarkt kräftig mitmischen wollen. Der wird noch vom etablierten Platzhirschen Playstation 2 beherrscht.

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