Twitter-Chef Elon Musk will nur noch zahlende Nutzer bei Umfragen mitmachen lassen

Auf Twitter hat Elon Musk über seine Zukunft als Chef der Firma abstimmen lassen – eine Mehrheit befürwortete seinen Rücktritt. Nach einem ungewohnt langen Schweigen meldete sich der Milliardär nun zu Wort.
Elon Musk (im März 2020 in Washington)

Elon Musk (im März 2020 in Washington)

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Susan Walsh / dpa

Rund 17,5 Millionen Twitteraccounts waren Elon Musks Aufruf gefolgt. Der neue Chef des Unternehmens wollte wissen, ob er als CEO zurücktreten solle. Und die Antwort fiel deutlich aus: Ungefähr 57,5 Prozent der teilnehmenden Nutzerinnen und Nutzer fanden, dass Musk sich von der Unternehmensspitze zurückziehen sollte. Seit Montagmittag (deutscher Zeit) stand das Ergebnis der Umfrage fest. Und seitdem tat Musk vor allem eins: schweigen.

Das ist für den Viel-Twitterer ungewöhnlich. Zumal er in seiner Umfrage angekündigt hatte, er werde sich an das Ergebnis halten. Mit umso größerer Spannung wurde auf seine Reaktion gewartet. Am frühen Dienstagmorgen hat sich Musk nun in dem sozialen Netzwerk zu Wort gemeldet – wenn auch nicht explizit zum Ergebnis der Umfrage.

Musk antwortete auf Nachrichten von zwei unterschiedlichen Accounts. Da war zum einen der deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom: Er hatte Musk via Twitter angeschrieben  und ihm zunächst davon abgeraten, solche Umfragen zu starten – es gebe Zehntausende Bots des »deep states«, die alle gegen ihn stimmen würden. »Lass uns aufräumen und die Umfrage dann noch mal starten.« Dazu postete Dotcom ein Kuss-Emoji und ein aufmunterndes: »Die Mehrheit glaubt an dich.«

In einer weiteren Nachricht schrieb Dotcom , er hoffe, Musk habe die Umfrage gestartet, um eben jene Fake-Accounts anzulocken. »Ein bisschen gutes Data-Mining und er könnte sie alle auf einmal erledigen.«

Darauf reagierte Musk  mit einem Wort: »Interessant.«

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Auch auf die Nachricht eines weiteren Accounts antwortete der Twitter-Chef. Dort wurde vorgeschlagen, dass nur die Nutzerinnen und Nutzer mit einem gebührenpflichtigen Abo von »Twitter Blue« an Umfragen in dem sozialen Netzwerk teilnehmen dürfen. Darauf antwortete Musk : »Guter Punkt. Twitter wird diese Änderung vornehmen.« Ob er damit andeuten wollte, dass er die Umfrage über seinen Chefposten noch einmal neu aufsetzen wird, ist unklar.

Kurz nach seiner Übernahme des Unternehmens hatte Musk entschieden, dass die blauen Häkchen nicht mehr nur die Profile prominenter Nutzerinnen und Nutzer als authentisch ausweisen sollen. Auch alle Abonnenten des in einigen Ländern angebotenen Bezahl-Abos »Twitter Blue« haben jetzt ein blaues Häkchen am Profil.

Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen und umgehend die Chefetage gefeuert. Eine Woche später entließ er rund die Hälfte der 7500 Angestellten.

aar
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