Adobe Creative Cloud
Photoshop gibt es bald nur noch im Abo
Ab in die Wolke, diesem Trend folgt auch Photoshop-Hersteller Adobe. Auf die Creative Suite 6 wird keine Version 7 folgen. Der bisher zweijährige Update-Zyklus wird durch ein Abo-Modell ersetzt. Die neue Technik soll Raubkopierern das Leben schwer machen.
Creative Cloud von Adobe: Das Ende von Raubkopien?
Auf die aktuelle Version 6 des Adobe-Softwarepakets Creative Suite wird keine Version 7 folgen. Künftig wird es für die Software, die weiterhin angeboten wird, nur noch kleine Updates geben. Das kündigte das Unternehmen am Montag an. Als Ablösung bietet das Unternehmen seine Creative-Cloud-Angebote an, bei denen Adobe-Software im Abo, mit monatlichen Zahlungen, genutzt und aus dem Netz herunter geladen werden kann. Nur logisch, dass bereits im März der Verkauf von DVD-Boxen mit der Software eingestellt worden war.
Im Juni soll für die Creative Cloud eine Aktualisierung vorgenommen und die enthaltenen Anwendungen umbenannt werden. Sie erhalten sämtlich das Kürzel CC als Anhängsel und werden dann Photoshop CC, Dreamweaver CC, Illustrator CC, Premiere Pro CC, Illustrator CC, InDesign CC heißen.
Anwendern von CS3 oder höher bietet Adobe die Creative Cloud-Mitgliedschaft für 36,89 Euro monatlich an. Alle anderen müssen pro Monat 61,49 Euro zahlen. Wer nicht das komplette Softwarepaket benötigt, kann beispielsweise Photoshop CC einzeln zum Monatspreis von 12,29 Euro erwerben. Adobe bietet außerdem Sonderpreise für Schüler, Studenten, Lehrer und Arbeitsgruppen an. Für den Anwender bringt der Umzug in die Cloud laut Adobe ein größeres Maß an Aktualität. Die Upgrade-Zyklen sollen bei der im letzten Jahr eingeführten Creative Cloud kürzer als beim bisherigen Suite-System gewesen sein.
Gegenüber "The Verge" erklärte Adobe , es werde bei großen Unternehmen, in denen strikte Einschränkungen oder gar ein Verbot von Cloud-Angeboten gelten, flexible Lösungen anbieten.
"The Verge" befasst sich auch mit der Frage, was Adobe zum Umzug in die Datenwolke bewogen hat. Das Unternehmen biete seinen Kunden einen größeren Mehrwert, weil sie in der einmonatigen Schnupperphase alle Programme zum Nulltarif testen könnten. Bislang mussten für die legale Nutzung von Photoshop & Co. sofort Hunderte Euro bezahlt werden. Für Adobe selbst eröffne das Abomodell die Möglichkeit konstante Einnahmen zu erzielen. Darüber hinaus sei diese Art des Software-Vertriebs viel weniger für Online-Piraterie anfällig. Die Notwendigkeit für teure und lästige Kopierschutzmaßnahmen entfalle.
Auch für "ReadWriteWeb" besteht der größte Effekt im Ende von Raubkopien. Der nicht nur unter Kreativen geradezu zum Volkssport gewordene Brauch, Photoshop als illegale Kopie zu nutzen, werde mit der Einführung des Abomodells sein Ende finden, postulieren die Experten.
Bei "AllThingsD" kann man zwar das Argument nachvollziehen, das Cloud-basierte Modell biete seinen Nutzern durch die höhere Upgrade-Frequenz eine spürbare Verbesserung. Allerdings sei fraglich, wie lange es dauern würde, bis vor allem langsam reagierende Großkonzerne den Umstieg zu einem sich kontinuierlich entwickelnden System bewerkstelligt hätten.