Silvester-Kreuzfahrten abgesagt Staatsanwaltschaft ermittelt wegen IT-Ausfall auf Aida-Schiffen

Wegen IT-Problemen musste die Rostocker Reederei mehrere geplante Schiffsreisen kurzfristig absagen. Nun haben Cybercrime-Spezialisten die Ermittlungen übernommen.
Das Aida-Kreuzfahrtschiff »Aura« musste im März im norwegischen Haugesund Zwischenstopp machen, um zu prüfen, ob zwei Passagiere mit Corona infiziert waren

Das Aida-Kreuzfahrtschiff »Aura« musste im März im norwegischen Haugesund Zwischenstopp machen, um zu prüfen, ob zwei Passagiere mit Corona infiziert waren

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Marit Hommedal/EPA-EFE/Shutterstock

Eigentlich sollten die beiden Kreuzfahrtschiffe »Aida Mar« und »Aida Perla« am zweiten Weihnachtsfeiertag zu Silversterreisen aufbrechen. Doch für beide Schiffe musste die Rostocker Reederei Aida Cruises die jeweils geplante Reise zu verschiedenen Kanareninseln absagen. Als Begründung nannte das Unternehmen »IT-technische Einschränkungen«.

Am Montag hat die Staatsanwaltschaft in Rostock nun Ermittlungen in der Angelegenheit übernommen, wie ein Sprecher der Behörde dem SPIEGEL mitteilte. Ermittelt würde wegen des Verdachts auf Computersabotage, so der Sprecher.

Geführt werden die Ermittlungen nach SPIEGEL-Informationen durch die auf Cybercrime-Vorfälle spezialisierte Stelle »Informations- und Kommunikationskriminalität« (IUK) der Rostocker Staatsanwaltschaft. Dort werden alle Verfahren im Bereich Cybercrime in Mecklenburg-Vorpommern gebündelt.

IT-Probleme bestehen weiterhin

Ein Sprecher von Aida teilte am Montag auf Anfrage mit, dass die IT-Probleme weiterhin bestehen. Darüber hinaus wollte sich der Firmensprecher nicht zu dem Vorfall äußern.

Das Reiseunternehmen hatte zuvor auf Facebook mitgeteilt, dass es für seine Kunden telefonisch und per E-Mail derzeit nicht zu erreichen sei. Der sichere Schiffsbetrieb sei aber nicht beeinträchtigt, hieß es auf Aida-Website.

Die »Bild«-Zeitung hatte zuvor unter Berufung auf einen Passagier der »Aida Mar« geschrieben, dass der Kapitän des Schiffs von massiven IT-Problemen in der Zentrale des Unternehmens berichtet habe. Unter dem Facebook-Post der Firma berichteten Social-Media-Nutzer, dass an Bord alle Shows abgesagt worden seien und dass alles offline und mit Papier und Bleistift geregelt würde.

Der Norddeutsche Rundfunk berichtete , dass Aida Cruises plane, Passagieren, deren Reisen ausgefallen sind, ihr Geld zurückzuerstatten. Zusätzlich sollten sie einen Gutschein erhalten.

Update: Wie ein Sprecher von Aida Cruises am Dienstag auf dpa-Anfrage berichtete, mussten vier weitere Reisen der beiden Schiffe »Aida Mar« und »Aida Perla« rund um die Kanarischen Inseln bis Mitte Januar abgesagt werden.

hpp
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