SMS-Ersatz WhatsApp auf Android wird kostenpflichtig

WhatsApp für Android: Künftig kostenpflichtig
Foto: SPIEGEL ONLINEHamburg - Mehr als hundert Millionen Mal ist WhatsApp laut Googles Play Store bereits auf Android-Handys installiert worden, in der Kategorie "Top kostenlos" liegt die App auf Platz eins. Es ist nicht nur der simple Chat, der WhatsApp so beliebt macht, sondern auch das Sparpotential: Während SMS selbst in günstigen Mobilfunktarifen einige Cent kosten, lassen sich über die App unbegrenzt Nachrichten, Bilder und Videos an andere WhatsApp-Nutzer schicken. Dabei zahlt man höchstens für den Datentransfer, also in der Regel nichts extra, wenn man eine Smartphone-Flatrate hat.
Wie kann sich dieses Angebot für die Entwickler lohnen, wenn sie nicht mal Werbung einblenden? Dass WhatsApp ewig kostenlos bleiben würde, war nicht wirklich zu erwarten. Blogs wie Mobiflip berichten nun, dass erste WhatsApp-Nutzer aufgefordert wurden, für ein weiteres Jahr der Nutzung 0,99 Dollar zu zahlen, also knapp 80 Cent.
Damit dürfte für die Phase des komplett kostenlosen Chattens enden, die für viele Nutzer schon länger als ein Jahr dauerte. Auf diesen Zeitraum ist die Gratis-Testphase offiziell beschränkt - nachlesen lässt sich das zum Beispiel in der App-Beschreibung oder im WhatsApp-FAQ . In der Praxis hatte sich WhatsApp bisher allerdings kulant gezeigt und keine Gebühren berechnet, vermutlich, um zunächst die Nutzerschaft des Dienstes zu vergrößern.
Wann ihre Testphase abläuft, können Nutzer selbst herausfinden: Dafür genügt ein Blick in die Einstellungen, dann "Account Info" und "Bezahlinformationen". Im folgenden Menü steht unter "Läuft ab" das Datum, an dem die Gebühr erstmals fällig wird. Bezahlen lässt sie sich über Google oder per PayPal. Eine aktuelle Stellungnahme von WhatsApp zum Thema gibt es bislang nicht.
Pläne, nach denen auch iPhone-Nutzer eine jährliche Gebühr zahlen müssen, scheint es derzeit nicht zu geben. Auf Apple-Geräten zahlt man für den WhatsApp-Download aber ohnehin einmalig 0,89 Euro.
In den vergangenen Monaten kursierten immer wieder Chat-Nachrichten, in denen es hieß, WhatsApp für Android werde künftig Geld kosten. Diese entpuppten sich allerdings regelmäßig als Falschmeldungen. Behauptet wurde in den Nachrichten, man bleibe weiter Gratis-Nutzer, wenn man die Information an mindestens zehn Freunde weiterleitet - eine moderne Version lästiger Kettenbriefe.
Im September stand WhatsApp aus anderen Gründen in der Kritik: aufgrund einer gravierenden Sicherheitslücke.