
Entspannt im Pool: Die Wahl ist längst entschieden?
Foto: IG MetallIn der heißen Wahlkampfphase machen im Internet viele Wahlwerbespots die Runde - weil sie gut sind, weil sie schlecht sind, peinlich, verblüffend, überzeugend oder einfach irre lustig. Der neue YouTube-Clip der IG Metall ist von all dem etwas - in erster Linie aber ganz witzig.
Mit dem Spot "Geh wählen - Metallmix 2013 " ruft die Gewerkschaft zur Teilnahme an der Bundestagswahl auf, in einem rasanten Zusammenschnitt lustiger Schnipsel aus Fernsehsendungen und Internet-Clips. Viele davon sind sehr bekannt, mancher dürfte einige davon schon zigmal gesehen haben. Trotzdem wirkt der Mix: die siegessichere Frau Merkel, der weinende Herr Steinbrück, dazwischen die sorglosen Deutschen, die sich offenbar ohnehin nur für Fußball, Germany's Next Topmodel oder Felix Baumgartners Sprung interessieren und die in ihrer Freizeit entspannt in den Whirlpool pupsen. Am besten guckt man sich den Dreiminüter selbst an:
"Wirklich alles schon entschieden?", fragt der Film nach 30 Sekunden und zeigt Szenen, in denen Menschen dachten, den Sieg schon in der Tasche zu haben, und dann doch verlieren: Radfahrer und Skater, die schon kurz vor der Ziellinie die Arme hochreißen - und deshalb in letzter Sekunde überholt werden. Einen Ball, der doch noch ins Tor rollt, nachdem der Torwart ihn schon abgewehrt hatte.
Es folgt - flankiert von vielen lustigen und peinlichen Ausschnitten - der Aufruf an die Bürger, ihre Stimme zu nutzen und bei der Wahl alles zu drehen. Und zwar wohl am liebsten nach links: "Kein Bock auf miese Jobs? Zu wenig Betreuungsplätze? Lieber früher in Rente? Bessere Bildung? Mehr Gerechtigkeit?", fragt der Film und zeigt dazu Sprüche von Sarrazin oder den Geißens.
Wer nicht auf den Humor lustiger Heimvideos steht, dürfte es in der zweiten Hälfte des Films etwas schwer haben. Doch er kommt an; in nur zwei Tagen haben bereits mehr als 220.000 Menschen das Video auf YouTube angeklickt. Und eines weckt der Spot auf jeden Fall: Die Lust, an der Wahl teilzunehmen, anstatt den Wahlsonntag damit zu verbringen, entspannt in einen Whirlpool zu furzen. Mission erfüllt.